FCBinside.de
·28 April 2025
Bayern-Machtwort: Lena Oberdorf soll nicht zur EM fahren

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·28 April 2025
Das deutsche Frauen-Nationalteam muss bei der anstehenden Europameisterschaft in der Schweiz ohne eine ihrer wichtigsten Spielerinnen auskommen: Lena Oberdorf wird dem DFB-Team nicht zur Verfügung stehen.
Die Hoffnungen vieler Fans auf ein Comeback von Lena Oberdorf zur EM haben damit ein jähes Ende gefunden. Obwohl Oberdorf seit Kurzem wieder im Mannschaftstraining steht, fehlt der 22-Jährigen laut Bayerns Direktorin Bianca Rech noch das notwendige Fitnessniveau für ein Turnier auf höchstem internationalen Niveau.
„Sie ist im Mannschaftstraining. Aber sie ist nicht auf dem Stand, dass sie eine Europameisterschaft spielen kann“, erklärte Rech. Damit nimmt sie Bundestrainer Christian Wück eine seiner größten Stützen im Mittelfeld – eine Ansage, die vor allem wegen ihrer Deutlichkeit überrascht. Wück selbst hatte die Tür für Oberdorf zuletzt noch offen gehalten, hoffte auf ein rechtzeitiges Comeback: „Bei Obi ist es einfach so, dass da die zeitliche Komponente eigentlich passen könnte, passen müsste. Es wäre natürlich gut, wenn sie noch zwei, drei Spiele für Bayern in dieser Saison machen kann.“
Oberdorfs Leidenszeit begann mit einer schweren Knieverletzung, die sie sich am 16. Juli 2023 im EM-Qualifikationsspiel gegen Österreich zuzog. Die Bayern verpflichteten sie im Frühjahr 2024 für eine festgeschriebene Ablöse von 450.000 Euro vom VfL Wolfsburg, doch ein Einsatz für die Münchnerinnen blieb bislang aus. Der Genesungsprozess zog sich hin, Trainer Alexander Straus bestätigte erst kürzlich: „Im Moment ist sie nicht bereit, Spiele zu bestreiten, ohne dass das Risiko einer erneuten Verletzung zu groß wäre. Und das ist, glaube ich, das Letzte, das sowohl die deutsche Nationalmannschaft als auch der FC Bayern München will.“
Auch für die verbleibenden Bundesliga-Partien gegen Carl-Zeiss Jena und die SGS Essen sowie für das Pokalfinale gegen Werder Bremen wird Oberdorf keine Option sein. Rech macht deutlich, dass der Verein keine Spielerin vorschnell für die Nationalmannschaft freigeben will, wie schon im Fall von Giulia Gwinn vor der WM 2023. Damals setzte sich der Klub ebenfalls durch – mit weitreichenden Folgen für die DFB-Elf.
Die Entscheidung spiegelt nicht nur die sportliche Vorsicht, sondern auch den anhaltenden Machtkampf zwischen Vereinen und Verband wider. Rech, die als eine der einflussreichsten Funktionärinnen im europäischen Frauenfußball gilt, hat sich bereits mehrfach als harte Verhandlerin bewiesen. Im Vorfeld der WM 2023 hatte sie einen Eklat ausgelöst, als Bayern-Nationalspielerinnen ein Trainingslager des DFB verpassten – was für erheblichen Unmut beim Verband sorgte.
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