Effenberg über die CL-Playoffs: „Das Beste, was den Bayern passieren konnte“ | OneFootball

Der FC Bayern München hat die direkte Qualifikation für das Champions-League-Achtelfinale nicht mehr in der eigenen Hand – der Weg über die Playoffs droht. Für Stefan Effenberg könnte der ungeplante Umweg aber auch eine Chance darstellen.

Nach der 0:3-Niederlage gegen Feyenoord Rotterdam ist der FC Bayern in der Champions-League-Tabelle auf Platz 15 abgerutscht. Selbst bei einem Sieg über Slovan Bratislava am letzten Spieltag der Ligaphase am kommenden Mittwoch (21 Uhr) ist der Sprung in die Top acht, mit dem der direkte Achtelfinal-Einzug verbunden ist, unwahrscheinlich.

Das wahrscheinliche Szenario ist, dass der deutsche Rekordmeister den Umweg über die Playoffs gehen muss. Für Stefan Effenberg könnten die Folgen des Rotterdam-Fiaskos aber auch eine Chance sein. „Vielleicht war die Niederlage vom Mittwoch das Beste, das Vincent Kompany und seiner Mannschaft passieren konnte“, schreibt der 56-Jährige in seiner t-online-Kolumne. „Denn dieses 0:3 in Rotterdam kann und muss für sie ein Weckruf sein.“

Der frühere Bayern-Profi (1990-1992 und 1998-2002) zog dann die Parallele zur Saison 2001, als die Bayern mit 0:3 bei Olympique Lyon verloren und anschließend zum vierten Mal in der Vereinsgeschichte den Henkelpott gewannen. „Danach haben wir es voll abbekommen“, erinnert sich Effenberg. „Wir haben uns richtig geschämt. Zurück in München habe ich mich dann vor die Mannschaft gestellt und gesagt: Das war ein einmaliger Ausrutscher, wir dürfen uns gar nichts mehr erlauben. Und das haben alle verstanden.“

Die Mannschaft „darf sich keine weiteren Ausrutscher leisten“

Eine ähnliche Reaktion erhofft sich Effenberg nun auch von Manuel Neuer, Joshua Kimmich und Co. „Es muss sie zum Reflektieren anregen. Daher hoffe ich, dass sich die Mannschaft dieses Ergebnis nun zu Herzen nimmt – sie darf sich keine weiteren Ausrutscher leisten. Das müssen sie nun endgültig verstanden haben.“

Die Playoff-Runde würde für die Bayern zwei weitere Einsätze im vollgepackten Februar bedeuten. Effenberg erinnert sich an eine ähnlich stressige Situation, als der FCB 1998 zu Saisonbeginn durch die CL-Quali musste. Solche zusätzlichen Partien seien „immer unangenehm, ganz gleich, zu welchem Zeitpunkt des Jahres“, so der Experte. „Aber ich sage es ganz deutlich: Da sollen mir keine Klagen aus der Mannschaft kommen wegen der Mehrbelastung. Es geht einzig und allein um das große Ziel ‚Finale daheim‘, und wenn die Bayern das erreichen wollen, dann müssen sie diese Spiele nun mal gewinnen.“