
BVBWLD.de
·25 Maret 2025
„Es ärgert mich“: Watzke spricht Klartext über BVB-Krise

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·25 Maret 2025
Nach Jahren als zweite Kraft im deutschen Fußball verliert Borussia Dortmund an Boden. BVB-Boss Hans-Joachim Watzke spricht über seine Enttäuschung – und lässt seine Zukunft offen.
Borussia Dortmund steckt in der sportlich schwierigsten Phase der letzten Jahre – und das ausgerechnet kurz vor dem Abschied von Hans-Joachim Watzke. Der langjährige BVB-Geschäftsführer zeigt sich unzufrieden mit der aktuellen Entwicklung des Vereins, insbesondere mit dem Verlust der Position als zweite Kraft im deutschen Fußball hinter Bayern München.
„Es ärgert mich, dass wir die Position der zweiten Kraft im deutschen Fußball an Bayer Leverkusen verloren haben“, sagte Watzke im Interview mit der englischen Zeitung The Guardian. Über viele Jahre habe sich der BVB direkt hinter dem Rekordmeister etabliert, doch diese Vormachtstellung sei nun verloren gegangen.
Trotz der sportlichen Rückschläge betont der 65-Jährige die wirtschaftliche Stabilität, die sich Dortmund in seiner Amtszeit erarbeitet hat. „Wenn man an die Gläubigerversammlung vor 20 Jahren zurückdenkt, dann ist es ein Erfolg, dass wir heute überhaupt hier sind“, erklärte er. Der Verein habe sich finanziell gut entwickelt und – abgesehen von den Corona-Jahren – kontinuierlich schwarze Zahlen geschrieben. Ein entscheidender Faktor für diese finanzielle Stabilität war die erfolgreiche Entwicklung und der gewinnbringende Verkauf von Top-Talenten.
Der Unterschied zu Bayern München sei jedoch eklatant. „Mir wäre es lieber, wir hätten die Finanzkraft von Bayern München und könnten Nein sagen“, so Watzke weiter. Während der BVB oft gezwungen sei, Leistungsträger abzugeben, könne der deutsche Rekordmeister seine Stars langfristig binden.
Ursprünglich plante Watzke, sich im Herbst aus dem operativen Geschäft zurückzuziehen. Nach über zwei Jahrzehnten beim BVB wäre damit eine Ära zu Ende gegangen. Doch angesichts der aktuellen sportlichen Situation könnte sich dieser Plan noch ändern. Laut einem Bericht der Bild könnte es innerhalb des Vereins Stimmen geben, die auf einen Verbleib drängen, falls sich die Lage nicht stabilisiert.
Unabhängig davon, wann genau Hans-Joachim Watzke den Verein verlässt, blickt er mit Dankbarkeit auf seine Zeit in Dortmund zurück. „Ich habe es immer noch nicht geschafft, meine persönliche Stimmung von Borussias letztem Ergebnis loszulösen. Das ist ärgerlich“, gibt er zu. Dennoch sei er dem BVB für die vergangenen Jahre unendlich dankbar: „Mein Verein hat mir viel mehr gegeben, als ich ihm zurückgeben konnte.“