REAL TOTAL
·17 April 2025
Laut SKY: Muss Ancelotti nach Pokalfinale gehen?

REAL TOTAL
·17 April 2025
Ancelottis Tage in Madrid könnten gezählt sein – Foto: Angel Martinez/Getty Images
Er verspürt bereits die Dankbarkeit eines Abschieds. So erklärte Carlo Ancelotti am Mittwochabend, angesprochen auf ein sich näherndes Ende: „Es könnte sein, wenn der Klub möglicherweise Veränderungen vornehmen will.“
Dieses Ende könnte nun doch schon früher kommen, als gedacht – wenn auch nicht direkt sofort. Denn wie das englische Sky Sports News selbst leicht verwundert berichtet, könnte Real Madrid seinen Trainer nach dem Pokalfinale am 26. April beurlauben. Aber erst danach.
Die zwei Liga-Partien gegen Athletic und Getafe sowie der Final-Clásico gegen Barcelona könnten an diesem Schicksal scheinbar nicht mal viel ändern, selbst wenn alle Partien gewonnen und die Spieler sich wieder als Einheit präsentieren würden. Wollen Florentino Pérez und Co. ihrem geschätzten Trainer also „nur“ noch die Gelegenheit zu einem würdigen Abschied in Form der Copa del Rey bieten? Es wäre Carlo Ancelottis 15. Titel – kein Trainer gewann mehr Silberware mit den Blancos.
Noch ist diese Meldung aus England ein Gerücht. Aber die Zeichen haben sich schon lange verdichtet, nicht nur hinsichtlich der Stimmung der Fans seit Monaten und der Leistung der Spieler, sondern auch hinsichtlich des zurückgekehrten Interesses des brasilianischen Verbands am Italiener. So erscheint es nicht unrealistisch, dass sich Real Madrid mal wieder während einer Saison von einem Übungsleiter trennt – wenn auch im Idealfall im Rahmen einer Titelfeier, um „Carletto“ in allen Ehren zu verabschieden. Die dann noch offenen vier Spieltage – inklusive des Liga-Clásicos am 11. Mai – und möglicherweise auch die (mindestens) drei Klub-WM-Partien im Juni würde dann voraussichtlich ein Interimstrainer übernehmen. An Möglichkeiten mangelt es im Klub nicht: Raúl González Blanco wartet bei der Castilla schon seit sechs Jahren auf seine Chance, auch Álvaro Arbeloa sorgt bei der Juvenil A (U19) für gute Leistungen, dann gäbe es noch Santiago Solari, der mittlerweile der Klubführung um Pérez angehört und theoretisch ist auch eine dritte, zeitlich sehr begrenzte Amtszeit von Zinédine Zidane nicht auszuschließen – wenn auch unwahrscheinlicher im Gegensatz zu den anderen drei Kandidaten.
Ob der spanische Rekordmeister nun wirklich vorzeitig den bis Sommer 2026 laufenden Vertrag mit Ancelotti beenden will, bleibt noch abzuwarten. Dass es jetzt im April, statt erst im Sommer geschehen könnte, ist da eher das verwunderliche als die reine Tatsache an sich, dass Ancelottis zweite Amtszeit bei den Blancos vor dem Ende steht – und das nicht nur aufgrund des mit 1:5 deutlichen Ausscheidens im Champions-League-Viertelfinale gegen Arsenal. Die mittlerweile zwölf Niederlagen aus der laufenden Saison (54 Pflichtspiele, 35 Siege) sind zu viele – wenn auch gleichauf mit der Saison 2022/23, als die Blancos ebenfalls „nur“ die Copa del Rey gewannen. Damals lag die Siegquote immerhin noch bei 65,6 Prozent, aktuell steht sie bei 64,8 Prozent – der schwächste Wert seit 2020/21 (59,6 Prozent), wonach der Italiener dann für Zidane übernommen hatte. Dass es jetzt demnächst zu einem Ende kommen könnte, ist so eher eine Mischung aus „guten Abschied ermöglichen“ und „zu enger Terminplan im Sommer“, da die Klub-WM theoretisch bis 13. Juli läuft, die neue Saison in LaLiga aber Mitte August schon beginnt – wenig Zeit für einen neuen Trainer, beispielsweise Wunschlösung Xabi Alonso, das neue Real Madrid in Ruhe aufzubauen und sich auf die Saison 2025/26 vorzubereiten.