Mario Vuskovic mit emotionalem Einblick in Zeit der Dopingsperre | OneFootball

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·25 Februari 2025

Mario Vuskovic mit emotionalem Einblick in Zeit der Dopingsperre

Gambar artikel:Mario Vuskovic mit emotionalem Einblick in Zeit der Dopingsperre

Der 16. Spieltag der Zweitliga-Saison 2022/23 - eine 0:1-Auswärtsniederlage bei Greuther Fürth - dürfte kaum einem Fan des Hamburger SV in besonderer Erinnerung geblieben sein. Für einen Profi war es jedoch ein ganz besonderes Spiel: Mario Vuskovic. An jenem Mittwochabend bestritt der inzwischen 21-jährige Kroate nämlich sein bis heute letztes Pflichtspiel als Profifußballer. Kurze Zeit später wurde er aufgrund eines positiven Dopingtestes aus dem September 2022 gesperrt.

Schlagzeilen schrieb Vuskovic seither immer wieder. Der HSV-Profi ging gegen die Dopingsperre vor, hoffte auf einen Freisprung. Im August 2023 dann aber der Schock: Der Internationale Sportgerichtshof CAS weitete die ursprüngliche Zwei-Jahres-Sperre des DFB-Sportgerichts sogar bis November 2026 aus, das Schweizer Bundesgericht bestätigte das Urteil vor wenigen Tagen nochmals. Frühstens im Verlauf der Hinrunde 2026/27 wird Vuskovic - dann im Alter von 25 Jahren - wieder ein Profispiel bestreiten können.


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Im Interview mit 11Freunde hat Vuskovic nun erstmals öffentlich über die verhängte Dopingsperre gesprochen. "Ich konnte nichts essen, nicht trinken, ich war nicht ich selbst", erinnert sich der Innenverteidiger an die ersten Tage nach der positiven Dopingkontrolle und der Polizeirazzia in der HSV-Kabine. Knapp fünf Kilogramm Körpergewicht habe er in der ersten Woche seiner Dopingsperre verloren und auch massive Schlafstörungen bekommen. "Manche der Träume waren verstörend", sagt der Kroate, der seine Freundin nachts gelegentlich weggestoßen habe, weil er dachte, sie wäre ein Fremder, der ihm das Dopingmittel EPO gegen seinen Willen in den Körper spritzen wolle.

Vuskovic beteuert nämlich weiterhin seine Unschuld. "Ich werde nicht etwas zugeben, das ich nicht gemacht habe. Ich bin unschuldig und jeder weiß es", unterstreicht er und kann sich noch immer nicht erklären, wie es zum positiven Dopingbefund kam. Zusätzlich erschwert wurde der Kampf gegen die Dopingsperre durch den Verlust seines Opas. "Bevor all das passiert ist, habe ich mich als rationalen Menschen empfunden. Jetzt werde ich wütender", gibt Vuskovic offen zu. "Es hat alles geändert, meine Perspektive auf mich selbst, aber auch auf Gerechtigkeit und Unrecht."

Um nicht die völlige Kontrolle zu verlieren, holte sich der 21-Jährige aus Split daher professionelle Hilfe bei einem Psychologen. "Würde ich mit niemandem sprechen, würde sich mein Kopf in das reinste Chaos verwandeln - und wer weiß, was dann passiert?"

Äußerst erfreut war Vuskovic daher über all den Zuspruch, den er in den letzten zwei Jahren aus dem gesamten Umfeld des Hamburger SV erhalten hat. Immer wieder kommt er in die Hansestadt, um Spiele seiner alten Kollegen im Stadion zu verfolgen. "Es ist jetzt nicht mehr bloß ein Verein. Es ist eine Familie", meint Vuskovic und stellt klar, in Zukunft nochmal selbst auf dem Rasen des Volkspark-Stadions spielen zu wollen. Nach der Ausweitung der Dopingsperre bis November 2026 hatte der HSV den Vertrag mit Vuskovic aufgelöst, ihm gleichzeitig aber auch schon einen neuen Kontrakt ab 2026 zugesichert. Es kann also eine gemeinsame Zukunft geben, dafür ackert der Kroate nun hart: "Ich will, dass der HSV am Ende sagt: Wir haben nicht ohne Grund an ihm festgehalten."

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