90min
·15 Januari 2025
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·15 Januari 2025
Obwohl er erst im vergangenen Jahr seinen 20. Geburtstag gefeiert hat und zum allerersten Mal ins Ausland gewechselt ist, gab es beim FC Schalke einen vergleichsweise großen Hype und eine damit einhergehende Erwartungshaltung rund um Felipe Sánchez. Der Innenverteidiger galt als perfektes Beispiel für die Arbeitsweise von Ben Manga, bis dato unbekannte aber doch talentierte Spieler aus dem entfernten Ausland zu verpflichten.
Deshalb schwingt zuweilen eine gewisse Enttäuschung mit, wenn über die bisherige Zeit von Sánchez beim S04 gesprochen wird. Immerhin hat er erst 440 Einsatzminuten verteilt auf sechs Einsätze zu verzeichnen. Sein rabenschwarzer Tag bei der Heimniederlage gegen Greuther Fürth, mitsamt schlechter Leistung und frühzeitigem Platzverweis durch Gelb-Rot, ist im Gedächtnis geblieben.
"Ich war natürlich traurig über meine Leistung und den Platzverweis. Damit umzugehen, ist nicht einfach", blickte Sánchez im Gespräch mit der WAZ auf diesen Tag im Oktober zurück. "Aber schon am nächsten Tag war wieder Training. Und dann musst du als Spieler im Kopf bereit sein."
Sánchez mit Martin Wasinski und Ron Schallenberg / Marcel Engelbrecht - firo sportphoto/GettyImages
Für die bevorstehende Rückrunde in der 2. Bundesliga hat der Abwehrspieler ein ebenso simples wie ehrgeiziges Ziel formuliert: "Ganz klar: Ich möchte so viele Spiele wie möglich machen." Bislang zeichnet sich das aber nicht ab. Kees van Wonderen vertraut zurzeit vor allem auf Ron Schallenberg und Marcin Kaminski. Auch Tomas Kalas scheint noch vor Sánchez in der Rangordnung zu stehen.
Nichtsdestotrotz würde er sein erstes halbes Jahr bei Königsblau nicht missen wollen. "Schon jetzt habe ich wertvolle Erfahrungen gesammelt, durfte in großartigen Stadien spielen. Zur Wahrheit gehört aber, dass ich gern mehr gespielt hätte. Jeder Fußballer will so viel spielen wie möglich. Aktuell gehöre ich nicht zur Stammelf, aber ich arbeite hart und bin da, wenn der Trainer mich braucht", so Sánchez deutlich.
Er habe sich auch erst "an den deutschen Fußball gewöhnen" müssen, gab er zu. "Hier werden Zweikämpfe schneller abgepfiffen als in Argentinien", zog er einen entsprechenden Vergleich. Eine für ihn wichtige Umstellung, ist er doch für sein robustes Verteidigen bekannt. "Das ist Standard in Argentinien. Wenn du dort nicht dagegenhältst und hart in die Zweikämpfe gehst, hast du keine Chance. Schon in der Jugend wird diese Spielweise gefordert – es ist eine ganz andere Mentalität."
Es ist wohl davon auszugehen, dass Sánchez erst zur nächsten Saison eine größere Rolle auf Schalke spielen wird. Natürlich hängt das auch vom weiteren Saisonverlauf ab, von den Leistungen seiner Innenverteidiger-Kollegen und etwaigen Verletzungsausfällen. Trotzdem wird er bei den Gelsenkirchenern als Investition in die Zukunft angesehen.
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