Schiedsrichter von Flick zur Rede gestellt: „Warum sollten wir ein Abseits erfinden?“ | OneFootball

Hansi Flick stellt den Schiedsrichter in der Halbzeit zur Rede und verlangt eine Erklärung dafür, warum Robert Lewandowskis Führungstor gegen Real Sociedad nicht zählt. Eine Fernsehkamera fängt ein, was der Referee, der selbst voll und ganz auf den VAR angewiesen ist, dem Trainer des FC Barcelona antwortet.

FC Barcelona: Aufruhr um Phantom-Abseits von Lewandowski

Spätestens in der Halbzeit wusste dann auch Hansi Flick Bescheid: Dem FC Barcelona ist am Sonntag gegen Real Sociedad allem Anschein nach ein reguläres Tor von Robert Lewandowski in der 13. Minute aberkannt worden – durch einen kolossalen Fehler des Teams rund um Videoassistent Carlos del Cerro Grande, der selbst nicht mehr als Referee auf dem Platz steht.

Fatal: Anscheinend wurden die Füße von Lewandowski und Sociedad-Profi Nayef Aguerd in der Klärung der Situation durch das Ziehen der Abseitslinie vertauscht, obwohl LaLiga inzwischen auf die halbautomatisierte Abseitserkennung setzt. Nach Angaben der Sportzeitung AS steht das Technische Schiedsrichterkomitee hinter der Entscheidung, dem Vernehmen nach habe es keinen Fehler bei der Interpretation gegeben, es sei zu keiner möglichen Verwechslung zwischen Aguerd und Lewandowski gekommen. Die Entscheider hätten die Bilder nochmals überprüft, um die Situation auf Korrektheit zu prüfen.

» Nach Halbzeit-Dialog mit Schiri: Flick beklagt „absolut falsche Entscheidung“ » VAR-Aufruhr bei Barça-Tor: Aus Gegner-Fuß den Lewandowski-Fuß gemacht?

So oder so: Selbst für viele neutrale Zuschauer gibt es allein anhand der realen Bilder kaum Zweifel daran, dass falsch entschieden wurde. Flick stellte Schiedsrichter Guillermo Cuadra Fernández zur Rede, als die Mannschaften und das Unparteiische-Gespann in der Reale Arena zur zweiten Halbzeit zurück auf den Rasen schritten. In der Kabine hatte sich der Trainer die Szene offensichtlich noch einmal ganz genau angesehen.

Schiedsrichter zu Flick: „Was soll ich machen?“

Cuadra Fernández blieb selbst nichts anderes übrig, als auf einen Hinweis von del Cerro Grande zu warten. Abseitssituationen muss schließlich stets das VAR-Team auflösen. Der Referee gab Flick zu verstehen: „Du sagst, es war kein Abseits. Was soll ich machen? Für dich ist es nichts, weil es gegen deine Mannschaft ist. Wenn der VAR uns sagt, dass es Abseits ist, warum sollten wir es erfinden? Warum sollten wir ein Abseits erfinden?“

Der Heidelberger berichtete und beschwichtigte in der Pressekonferenz nach der 0:1-Niederlage: „Ich habe ihm nur gesagt: ‚Es war ein Tor, es war eine Fehlentscheidung, es war kein Abseits.‘ Aber es war nicht sein Fehler.“

Ex-Schiedsrichter Eduardo Iturralde González erklärte derweil: „Das Bild wird von einer Maschine aufgenommen, nicht von einem Menschen. Diese Maschine hat etwa 30 Kameras, die den Ball und die Spieler aufnehmen. Das Bild, das aufgenommen werden muss, ist der Zeitpunkt, zu dem der Passgeber den ersten Kontakt herstellt. Dort erkennt die Maschine den ersten Kontakt. Bei der ersten Berührung befindet sich der gelbe Schuh von Lewandowski ganz in der Nähe von Aguerd. Eine Zehntelsekunde später stellt Aguerd, der aus dem Lauf kommt, seinen Schuh vor ihn. Und dann wird in den sozialen Medien das Bild veröffentlicht, dass Aguerds Schuh vor ihm ist.“