90PLUS
·2 Mei 2025
„Stehen nicht ohne Grund da oben“: HSV zuversichtlich vor Zitter-Endspurt in der 2. Bundesliga

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·2 Mei 2025
Stefan Kuntz hielt es nicht mehr am Schreibtisch. Mut zusprechen, Lockerheit ausstrahlen, Zuversicht verbreiten – der Vorstand des Hamburger SV rückte im Endspurt des Aufstiegsrennens noch enger an die Mannschaft heran und wirkte dieser Tage auch auf dem Trainingsplatz.
„Es ist schon eine Situation, in der man seine Erfahrung, die man in seiner Karriere mit allen Höhen und Tiefen gesammelt hat, an die Spieler weitergibt“, sagte der Europameister von 1996, der am Samstag (13.00 Uhr/Sky) auf einen womöglich vorentscheidenden Schritt seines HSV in Darmstadt hofft. Ansonsten droht erneut ein böses Erwachen in der Hansestadt.
Zu einer Zitterpartie ist der Aufstiegskampf schon jetzt geworden. Drei Partien ohne Sieg, die Konkurrenz wieder im Nacken – mitten in der Crunch Time wackelt das Team des als Chefcoach noch unerfahrenen, aber betont optimistischen Merlin Polzin. „Jetzt ist der Mai, es stehen drei Spiele an und wir haben einfach Bock auf die Sachen, die kommen“, sagte Polzin am Donnerstag.
Kuntz versuchte im Zusammenspiel mit dem Trainerteam, in der Woche nach der empfindlichen 1:2-Niederlage gegen den Karlsruher SC den Fokus seiner Profis ein Stück weit nachzujustieren. Von Aktionismus wollte er dabei nichts wissen, er betonte vielmehr die Bedeutung von Routine und Gewohnheit in den Abläufen.
„Dabei ist mir ganz wichtig, dass wir keine Opfer sind“, sagte der 62-Jährige: „Wir sind diejenigen, die das Heft des Handels in der Hand haben. Der einzige Maßstab ist: Nach dem Spiel muss mein Spiegelbild mir sagen können, dass ich alles gegeben habe und mutig war.“ Wenn dies bei allen Spielern der Fall sei, „dann ist das top“.
Dann könnte es auch etwas werden mit dem Aufstieg im siebten Anlauf, von dem Top-Torjäger Davie Selke weiter unerschütterlich überzeugt ist. „Es ist wichtig, dass wir trotzdem klar bleiben“, sagte der 30-Jährige, der mit 20 Saisontreffern die Torjägerliste anführt: „Natürlich sind wir unseren Ansprüchen nicht gerecht geworden, aber wir stehen auch nicht ohne Grund da oben.“
Entscheidend sei es, in den verbliebenen drei Partien „diese Überzeugung“ zu zeigen, die dem HSV zuletzt ein gutes Stück abging. „Das gilt es vorzuleben, auch von den Jungs, die ein bisschen mehr Erfahrung haben – da zähle ich mich mit dazu“, sagte Selke. Es gilt zu beweisen, dass die Hamburger dem enormen Druck gewachsen sind. (SID)
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)
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