Trotz Rekord: Warum der FC Bayern mit Manuel Neuer ein Risiko eingeht | OneFootball

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·8 Februari 2025

Trotz Rekord: Warum der FC Bayern mit Manuel Neuer ein Risiko eingeht

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Beim 3:0 gegen Werder Bremen am Freitagabend hat Manuel Neuer erneut ein Zu-Null-Match abgeliefert: ein Bundesliga-Spiel ohne Gegentreffer. Das hat der Bayern- und frühere Schalke-Torwart in 233 von 518 Liga-Spielen geschafft, was in der Statistik bedeutet: 45 Prozent aller Arbeitseinsätze in der Bundesliga endeten mit einer Weißen Weste. „Ein Bundesliga-Rekord“, wie ChatGPT bei der vorsorglichen Nachfrage versicherte. Manuel Neuer schreibt weiterhin Fußballgeschichte.

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Es ist deswegen wenig verwunderlich, dass er seinen Arbeitsvertrag beim FC Bayern – wie erwartet – bis 2026 verlängert. Und das, obwohl er 40 Jahre alt sein wird, wenn er von der großen Bühne abtritt. Bei Torhütern schaut man nicht so genau aufs Alter. In der Bundesliga-Geschichte gibt es sogar fünf, die noch älter waren, als sie sich im Strafraum ins Getümmel stürzten: Uli Stein, Toni Schumacher, Bernd Dreher, Jens Lehmann und Claus Reitmaier. Nicht zu vergessen: Weltmeister Gigi Buffon in Italien.

Aus Loyalität oder Dankbarkeit hat Sportvorstand Max Eberl den erneuten Neuer-Vertrag ganz sicher nicht unterschrieben. Manchmal liegt die Wahrheit ganz nahe: Zum Beispiel in der Einsicht, dass Bayern München aktuell keinen besseren Torwart hat oder findet. Dann also behalten, was man hat: Manuel Neuer, der Ende März 39 Jahre alt wird. Und genau hier muss die Kritik ansetzen: Warum gab es nie einen Plan B? Warum kann oder will Bayern Neuer nicht in den verdienten Ruhestand entlassen?

Nübel konnte Neuer nicht ersetzen

Ja, es gab 2020 kurzzeitig die Idee, dass Alex Nübel von Schalke 04 übernimmt. Aber die wurde schnell verworfen, als Nübel Spielzeit beanspruchte und Neuer nicht unbedingt verzichten wollte. Nübel spielt inzwischen beim VfB Stuttgart. Die, die kamen und blieben, stiegen nie zur Gefahr auf. Sven Ulreich kam nicht über die Rolle des Gehilfen hinaus, Talente wie Daniel Peretz und zuletzt Jonas Urbig sind viel zu grün für die großen Europapokal-Schlachten.

Somit war die Vertragsverlängerung mit Neuer nur logisch: Man hat keinen anderen und erst recht keinen besseren. Das ist erstaunlich, denn der FC Bayern konnte ja in den 14 gemeinsamen Jahren anschaulich erkennen, dass ein hervorragender Schlussmann den Unterschied ausmachen kann, wenn ein Spiel Spitz auf Knopf steht. Will man diese Aufgabe tatsächlich einem Denkmal, das unübersehbar in die Jahre gekommen ist, weiterhin anvertrauen? Was ist, wenn er sich wieder verletzt?

Sommer genügte Bayern-Ansprüchen nicht

Damals, als er monatelang ausfiel, holte man in einer Nacht- und Nebel-Aktion Yann Sommer aus Mönchengladbach. Der kam in einem Druckverhältnis, wie man es nur beim FC Bayern erlebt, niemals an die Leistungen heran, die man von ihm aus Gladbach kannte. Seine Gewöhnungszeit war beendet, als Neuer zurückkehrte. So geht das jetzt seit Jahren: Gewollt oder nicht, neben Neuer entsteht kein Konkurrenzkampf. Erstens weil er zu gut ist, zweitens weil das frustriert.

Und das kann sich rächen. In der Vergangenheit mussten Bayern-Trainer zu oft Verletzungspausen von Manuel Neuer überbrücken und auf Notlösungen im eigenen Tor zurückgreifen. Das kann nicht immer gutgehen. Spitzenmannschaften haben meistens zwei Torhüter, die sich Konkurrenz machen und zur Höchstleistung anfeuern. Bei Bayern muss Neuer niemanden fürchten. Noch anderthalb Jahre soll er die Nummer 1 sein. Wenn er das packt: alles okay. Wenn nicht, gerät Bayern in Erklärungsnot.

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