Vorbericht: SV Werder Bremen – FC St. Pauli (31. Spieltag, 24/25) | OneFootball

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·26 April 2025

Vorbericht: SV Werder Bremen – FC St. Pauli (31. Spieltag, 24/25)

Gambar artikel:Vorbericht: SV Werder Bremen – FC St. Pauli (31. Spieltag, 24/25)

Mit dem SV Werder Bremen und dem FC St. Pauli treffen zwei formstarke Teams aufeinander, die sich auf dem Platz zwar deutlich unterscheiden, aber eine große Gemeinsamkeit haben.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Im „Vor dem Spiel“-Gespräch hat sich Michael mit Lena vom Podcast „Woran hat’s jelegen?“ unter anderem darüber unterhalten, wieso Werder Bremen vier Spieltage vor Schluss tatsächlich sogar noch in die Champions League einziehen könnte.Viele weitere Links und Infos zur Partie findet ihr, wie immer, in der letzten „Lage am Millerntor“ vor einem Spiel.


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FC St. Pauli: Wer kann spielen, wer fehlt?

Die personelle Situation beim FC St. Pauli ist weiterhin positiv. Mit Sascha Burchert kehrte einer der langzeitverletzten Spieler in dieser Woche wieder auf den Trainingsplatz zurück. Dort fehlte zeitweise Manos Saliakas, der laut Alexander Blessin Probleme mit der Symphyse hat(te). Am Freitag trainierte der Rechtsverteidiger wieder voll mit und sollte sein Körper darauf nicht negativ reagieren, dann wird er am Sonntag auch spielen können.

Nicht mit dabei sein werden Karol Mets, James Sands, Sascha Burchert (auch wenn er wieder trainierte), Simon Zoller und Jackson Irvine. Ob der FCSP-Kapitän in dieser Saison noch einmal auf dem Platz stehen kann, werde sich in den nächsten Tagen entscheiden, so berichtete es Blessin auf der Pressekonferenz. Auch wenn diese Ausfälle natürlich schwer wiegen, so ist der Kader verhältnismäßig voll und der Konkurrenzkampf tut dem FC St. Pauli spürbar gut. Die guten Ergebnisse der letzten Partien sind eben auch auf den gut gefüllten Kader zurückzuführen, der Konkurrenzkampf scheint die Leistungen zu beflügeln. So darf es bis Saisonende gerne weitergehen.

SV Werder Bremen: Wer kann spielen, wer fehlt?

Noch besser ist die personelle Situation bei Werder Bremen. Denn mit Milos Veljkovic (muskuläre Probleme) fehlt SVW-Trainer Ole Werner am Sonntag nur ein einziger Spieler. Alle anderen Spieler sind einsatzbereit und entsprechend ist der Konkurrenzkampf im Team noch größer als beim FCSP, wenngleich die Startelf ziemlich klar sein dürfte. Bevor der Blick nach Bremen aber in Neid umschlägt, lieber schnell weiter zum nächsten Abschnitt dieses Artikels…

Was hat Werder zu bieten?

Das der SV Werder Bremen vier Spieltage vor Saisonende noch realistische Chancen auf die Qualifikation für das internationale Geschäft hat, damit durfte man vier Spiele zuvor nicht rechnen. Die Saison schien nach 26 Spieltagen (Platz zwölf) für das Team irgendwo im grauen Bereich der Bundesligatabelle auszutrudeln. Das alleine ist für Bremen schon gut, denn man darf nicht vergessen, dass das Team erst seit der vorletzten Saison wieder Teil der Bundesliga ist. Doch in Bremen schielt man nach vier Siegen in Serie nun tatsächlich nach oben – und das dank eines stabilen Konstrukts auch völlig zu Recht.

Punktegarant Marco Friedl

Bevor wir uns aber mit den spielerischen Aspekten des Bremer Spiels befassen, das Team als solches gelobt wird und daraus deutlich wird, dass Werder Bremen es irgendwie auch verdient hätte, da noch in die Top 6 der Liga hineinzukommen, muss ein Spieler hervorgehoben werden: Denn Innenverteidiger Marco Friedl nimmt bei den Bremern eine bemerkenswerte Sonderrolle ein, wenn es um Erfolg und Misserfolg geht. Denn wenn der Bremer Kapitän in der Startelf steht, dann ist das Team deutlich erfolgreicher. In neun Spielen war das nicht der Fall diese Saison. Die Bilanz: Zwei Siege, ein Unentschieden, sechs Niederlagen, 9:26 Tore (0,78 Punkte pro Spiel). Mit Friedl in der Startelf sieht das ganz anders aus: elf Siege, fünf Unentschieden, fünf Niederlagen, 35:26 Tore (1,7 Punkte pro Spiel). Der SVW-Kapitän gibt dem Team also sowohl offensive Torgefahr als auch defensive Stabilität.

Doch auch wenn hier ein relativ klarer Zusammenhang zwischen der Anwesenheit von Marco Friedl auf dem Platz und dem Erfolg des Teams zu bestehen scheint, sind die Gründe für die guten (und auch schlechten) Phasen der Saison natürlich vielfältiger. Das Team von Ole Werner verdient es auch, als Team bezeichnet zu werden. Alexander Blessin erklärte vor dem Hinspiel, dass Bremen sich durch eine „mannschaftliche Geschlossenheit“ und eine „klare Handschrift“ auszeichne. Beides Dinge, die mehr oder weniger direkt auf die gute Arbeit von Ole Werner zurückzuführen sind. Und beides Dinge, die man auch über den FC St. Pauli sagen kann. Werder Bremen gelingt es, wie auch dem FCSP, als Team stärker zu sein als die Summe seiner Einzelteile.

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Ole Werner und das Team des SV Werder Bremen können es in dieser Saison noch in die Top 6 der Bundesliga schaffen. // (c) Stefan Groenveld

Werder trägt Werner-Handschrift

Die „klare Handschrift“ besteht im spieltaktischen Bereich aus vielen taktischen Elementen, die flexibel genutzt werden. Das Team agiert zumeist aus einer 3-4-1-2-Grundformation (wenn man Schmid denn als Zehner bezeichnen möchte) und hat dabei mehrere Wege, die ins letzte Drittel führen können. Zum einen wird gerne über die beiden Sechser, Stage und Lynen, aufgebaut, die den Ball dann oft auf die rechte Außenbahn zu Mitchel Weiser leiten. Weiser ist gegen den Ball klar ein Außenverteidiger, mit dem Ball agiert er hingegen als offensiver Außenbahnspieler, ist dabei nur ganz selten am initialen Aufbau beteiligt. Ganz anders auf der Gegenseite Felix Agu, der im Aufbau ein Teil der Kette bleibt. Werder baut also gerne in einem 4-4-2 auf.

Dieser Spielaufbau hat klare Abläufe, ist aber nur schwer durchgehend zu verteidigen, weil er auch auf einer Reihe von Rotationen beruht. Besonders Stage und Lynen bewegen sich sehr klug im zentralen Mittelfeld, Stage sucht auch immer wieder aktiv die offensiven Halbräume auf. Dort agiert er dann oft zusammen mit Romano Schmid, der in dieser Saison einen bemerkenswerten Entwicklungsschritt gemacht hat und nun eine feste Größe im Bremer Spiel ist. Dieser Spielaufbau ist besonders robust, weil er auch eine klare „Exit-Strategie“ beinhaltet: Kommt Werder nicht durch, dann wird Marvin Ducksch mit langen Bällen gesucht und das zentrale Mittelfeld der Bremer rückt geschlossen nach. Beides können die Bremer gut und da die Gegner auf beide Varianten unterschiedlich reagieren müssen, ist das extrem schwer zu verteidigen. Im Hinspiel agierte der FC St. Pauli zum Beispiel mannorientiert gegen Lynen und Stage, bekam aber Probleme, wenn Schmid sich noch dazugesellte und kein FCSP-Innenverteidiger mit vorschob.

Defensiv anfällig

Offensiv weiß Werder Bremen also zu gefallen. Defensiv sieht das nicht ganz so rosig aus. Nur vier Clubs haben in dieser Saison bisher mehr Gegentore gefangen als Werder. Sollte es nicht gelingen, sich für das internationale Geschäft zu qualifizieren, dann werden es die bisher 54 Gegentreffer sein, die als Grund genannt werden, denn es sind einfach zu viele. Allerdings bekam Werder genau dieses Problem zuletzt besser in den Griff (auch weil Marco Friedl wieder dabei ist). Nachdem man in den ersten elf Spielen seit Jahresbeginn gleich neunmal zwei oder mehr Gegentreffer kassierte, waren es nur noch zwei in den letzten vier Partien.

Das Vorgehen von Werder Bremen in der Arbeit gegen den Ball ist dabei nicht selten von starken Mannorientierungen und hohem Pressing geprägt, besonders wenn die Spiele ergebnistechnisch knapp sind. Das Team von Ole Werner kann aber auch aus einer tieferen Position heraus verteidigen, stellt sich dabei dann oft mit zwei Spitzen auf und dahinter erst eine Dreier-, gefolgt von einer Fünferkette, aus der die Schienenspieler situativ vorschieben. Probleme gab es für Werder in beiden Varianten immer dann, wenn es die gegnerischen Teams mit Tiefenläufen über die Außenbahnen probierten. Also genau mit dem, was der FC St. Pauli zuletzt ganz gut hinbekommen hat.

Mögliche Aufstellung

Zwar ist der Kader von Werder Bremen gut gefüllt, doch personelle Wechsel im Vergleich zu den letzten Spielen sind nicht zu erwarten. Die Startelf blieb in den letzten vier Spielen unverändert und fuhr dabei vier Siege ein. Jeder personelle Wechsel wäre daher verwunderlich. Das gilt auch im Fall von Oliver Burke, der in der kommenden Saison wohl das Trikot von Union Berlin überstreifen wird und zu dessen Einstellung für die restlichen Spiele Ole Werner ein paar Fragen auf der PK beantworten musste.

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Erwartete Aufstellung beim Spiel SV Werder Bremen gegen FC St. Pauli

SVW: Zetterer – Stark, Friedl, Pieper – Weiser, Stage, Lynen, Agu – Schmid – Burke, Ducksch

FCSP: Vasilj – Nemeth, Wahl, Van der Heyden – Saliakas, Smith, Boukhalfa, Treu – Sinani – Guilavogui, Saad

Startet Metcalfe erneut?

Beim FC St. Pauli ist hingegen eine personelle Veränderung zu erwarten, vielleicht sogar zwei, sollte Manos Saliakas nicht fit genug für einen Startelfeinsatz sein. Alexander Blessin ließ auf der Pressekonferenz offen, ob Connor Metcalfe erneut von Beginn an auf dem Platz stehen wird. Zwar attestierte der FCSP-Cheftrainer dem 25-jährigen es gegen Leverkusen „nicht schlecht“ gemacht zu haben, doch so richtig überzeugen konnte Metcalfe offensiv nicht (defensiv hingegen schon viel eher). Ich wünsche mir ja immer noch, dass der FC St. Pauli endlich mal mit Morgan Guilavogui und Elias Saad in der Startelf in ein Spiel geht. Vielleicht ist dieser Tag am Sonntag endlich gekommen.

Was auf jeden Fall spätestens nach dem Ergebnis des Freitagsspiels (Heidenheim gewinnt in Stuttgart) klar ist: Der Druck ist wieder gestiegen, der Vorsprung auf Rang 16 beträgt nur noch fünf Zähler. Entsprechend täte es dem FC St. Pauli extrem gut, wenn er in Bremen punkten würde.Forza!// Tim

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