LIGABlatt
·26 settembre 2024
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Schwer reingekommen, souveräner weitergespielt, am Ende dennoch nochmal gezittert – Fenerbahçe hat zum Auftakt in die neue Europa-League-Saison Royal Union Saint-Gilloise mit 2:1 geschlagen. Söyüncü brachte die Kanarienvögel nach beschwerlichem Beginn in Führung, ein Eigentor der Belgier sorgte dann für die Vorentscheidung. In der Nachspielzeit parierte Livakovic einen Elfmeter – und musste doch noch hinter sich greifen.
Mit Blick auf die Startaufstellung überraschte Fenerbahçe-Trainer Jose Mourinho mit dem Innenverteidiger-Duo Becao und Söyüncü. Der zuletzt starke Djiku saß derweil nur auf der Bank. Im Mittelfeld kam Amrabat zu seinem Startelfdebüt für die Kanarienvögel. Im Angriff erhielt Rekord-Neuzugang En-Nesyri den Vorzug von Dzeko.
Nicht nur bei den Buchmachern galt Fenerbahçe im Vorfeld als klarer Favorit. Es war aber die belgischen Gäste von Saint-Gilloise, die deutlich besser ins Spiel fanden und die ersten Chancen verzeichneten. Früh hatte Sadiki (2.) die Führung auf dem Fuß, wurde im Abschluss aber gerade noch so geblockt. Dann lenkte FB-Keeper Livakovic einen Schuss von Ivanovic (17.) an den Pfosten. Der kroatische Keeper ließ im Anschluss seiner Wut freien Lauf, schnauzte seine Vorderleute lauthals an. Eine Ansage, die offenbar Wirkung zeigte, denn danach agierten die Kanarienvögel konzentrierter und gingen dann sogar – etwas überraschend – in Führung: Nach einer kurz ausgeführten Ecke von Cengiz Ünder legte Becao (26.) am Fünfer per Kopf quer für Abwehrkollege Söyüncü, der dann zum 1:0 traf. Bis zur Halbzeit passierte dann relativ wenig. Immer wieder blitzte die individuelle Klasse der Mourinho-Elf zwar auf, wirklich zwingend wurde es aber nur selten.
En-Nesyri scheitert mehrmals kläglich
Ganz anders dann der Beginn des zweiten Durchgangs, aus dem Fenerbahçe furios, wenngleich unglücklich startete. Denn die Gelb-Marineblauen erspielten sich binnen weniger Minuten mehrere beste Gelegenheiten, um auf 2:0 zu stellen, insbesondere 20-Millionen-Stürmer En-Nesyri versagten aber im Abschluss ein ums andere Mal die Nerven. Der Marokkaner schoss erst freistehend aus 13 Metern kläglich drüber (48.), brachte dann einen Kopfball aus vielversprechender Position nicht aufs Tor (54.). Von Royal Union kam in dieser zweiten Hälfte indes wenig, die Belgier wurden im Vergleich zu den ersten 30 Spielminuten deutlich besser in Schach gehalten. Bis zum Anbruch der Schlussviertelstunde tröpfelte das Geschehen vor sich hin, dann war Saint-Gilloise plötzlich ein Mann weniger.
Erst Platzverweis, dann Eigentor: Saint-Gilloise schlägt sich selbst
Kevin Mac Allister (74.) brachte En-Nesyri unmittelbar vor dem Sechzehner im Laufduell ins Straucheln – der französische Schiedsrichter Benoit Bastien entschied auf Notbremse und zückte Rot. Den fälligen Freistoß aus 17 Metern setzte Cengiz Ünder (76.) flach knapp am rechten Pfosten vorbei. Wenige Minuten später durfte Fenerbahçe dann aber dennoch jubeln – weil der Gegner getroffen hatte. Torwart Moris ließ einen strammen Schuss aus spitzem Winkel von Saint-Maximin gegen das Schienbein von Burgess (80.) prallen, von wo das Leder über die Linie ins eigene Tor trudelte.
Auch Fener sieht Rot, Livakovic pariert Elfmeter – und muss doch hinter sich greifen
Kurz vor dem Ende dann nochmal helle Aufregung. Weil der eingewechselte und schnell gelb verwarnte Osayi-Samuel (90.) am linken Strafraumrand zu ungestüm in den Zweikampf ging und Niang zu Fall brachte, sah der Nigerianer Gelb-Rot und Royal Union bekam nochmal die Chance zum Anschluss vom Elfmeterpunkt. Livakovic (90.+2) fischte den aufs linke untere Eck gezogene Schuss von Ivanovic aber sensationell raus. Dennoch kamen die Belgier noch zum 1:2-Anschluss durch Sykes (90.+4) – mehr passierte in der sechsminütigen Nachspielzeit aber nicht.
Für Fenerbahçe geht es nun am Sonntag in der Süper Lig gegen Antalyaspor weiter. Nächster Gegner in der Europa League ist dann am Donnerstag kommende Woche Twente Enschede, das am Mittwoch mit einem 1:1 gegen Manchester United startete.
Foto: Ahmad Mora / Getty Images