90PLUS
·28 settembre 2024
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·28 settembre 2024
Am Samstagabend steht in der Bundesliga das Topspiel an. Der amtierende Meister Bayer 04 Leverkusen ist zu Gast beim Rekordmeister, dem FC Bayern. Die Werkself geht guten Mutes in diese Partie, hat allerdings im Gegensatz zum FCB schon ein Spiel in dieser Saison verloren.
Und die Abwehr ist ein Thema. Bayer kassiert zu viele Gegentore. Drei waren es gegen Wolfsburg, zwei gegen Gladbach, drei gegen Leipzig. Dass trotzdem neun von zwölf Punkten geholt wurden, spricht für die Klasse und die Mentalität dieses Teams. Und Xabi Alonso und seine Spieler sind guter Dinge, dass auch gegen den Tabellenführer ein Sieg herausspringen kann. Und wir liefern drei Gründe dafür!
Xabi Alonso ist nun seit mehr als einem Jahr Trainer bei Bayer 04 Leverkusen. Er arbeitete schon vor der letzten Saison, in der die Werkself ungeschlagen blieb, einige Zeit mit der Mannschaft, wusste also genau, an welchen Punkten er in der Vorbereitung ansetzen muss. Im Vergleich zu seinem Gegenüber Vincent Kompany ist er mit seinem Team in der gesamten Entwicklung, dem Prozess einfach einen Schritt weiter. Das Spielsystem ist gefestigter, die Automatismen stimmen. Zudem gab es einen zweiten Transfersommer, in dem nach den Wünschen des Trainers eingekauft werden konnte.
Diese Faktoren machen die Werkself insgesamt stressresistenter. Unter Alonso wurde schon viel erlebt, oftmals hat man sich in schwierigen, engen Spielen zurückgekämpft. Klar, Bayern ist aktuell nicht unbedingt mit dem Team aus der Vorsaison zu vergleichen, aber Leverkusen hat das eigene Leistungsmaximum in der neuen Saison auch noch nicht ausgeschöpft. Und hatte zudem eine ganze Woche Zeit, um an den leichten Defiziten der ersten Spiele, insbesondere in der Abwehr, zu arbeiten. Die Werkself wird vorbereitet sein.
Bayer Leverkusen bringt sehr gute Voraussetzungen mit, um auch in München bestehen zu können. Das gelang schließlich auch schon in der letzten Saison, seitdem entwickelte man sich in vielen Faktoren weiter. Die wichtigste Qualität ist sicherlich im spielerischen Bereich zu finden. Unter Alonso wurde die Mannschaft nicht nur technisch besser, es wurden auch Techniker verpflichtet, um das ganze Spiel mit dem Ball noch einmal auf ein höheres Niveau zu heben. Und hier kommen wir zum entscheidenden Punkt.
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)
Der FC Bayern bestach bisher durch ein extrem ausgereiftes, intensives Gegenpressing. Das merkten zuletzt vor allem Kiel, Zagreb und Werder, die teilweise so sehr unter Druck standen, dass frühzeitige Ballverluste die Folge waren. Leverkusen wird aber sicher nicht beeindruckt sein, wenn das Pressing forciert wird. Zunächst einmal spielt Bayer mit einer Dreierkette, was ohnehin hilft, dem Pressing ein wenig aus dem Weg zu gehen, andererseits sind die Aufbaumechanismen derart klar, dass eine gute Chance besteht, sich aus dem Druck zu befreien.
Und da der Rekordmeister mit dem hohen Anlaufen auch ein gewisses Risiko geht, können sich anschließend Räume ergeben. Die Werkself verfügt über eine gute Struktur im Angriffsspiel und ist in der Lage blitzschnell in die gegnerische Hälfte zu kommen. Hier wird Bayerns Konterabsicherung besonders auf die Probe gestellt. Und für die Gäste werden sich einige Chancen ergeben.
Ein weiterer Faktor schließt ein wenig an den letzten Punkt an. Bayer ist in der Lage, die Abwehr des Rekordmeisters deutlich mehr zu fordern, als es die letzten Gegner taten. Das hängt nicht nur mit der technischen Qualität, sondern generell mit den Fähigkeiten und der Ausrichtung von Leverkusen zusammen. Ja, Bayern kassierte „nur“ drei Gegentore in vier Spielen. In Wolfsburg gab es aber mindestens 25 sehr wackelige Minuten, in Kiel ließ man in der Schlussphase zu viel zu und gegen Zagreb in der Königsklasse gab es auch einen Totalausfall, der binnen zehn Minuten selbst von den Kroaten mit zwei Treffern bestraft wurde.
Soll heißen: Der Meister ist in der Lage, Bayerns Defensive um Dayot Upamecano und Min-jae Kim erstmals auf dem allerhöchsten Niveau zu fordern. Zweifelsohne machten beide bisher Fortschritte im Zusammenspiel, aber ganz frei von Wacklern sind sie nicht. Und Leverkusen nutzt Angebote aus, die Teams wie Werder oder Kiel nicht ausnutzen können. Das könnte im Endeffekt sogar zum entscheidenden Punkt im gesamten Spiel werden.
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)