REAL TOTAL
·6 febbraio 2025
Die Leichtigkeit ist weg: Warum Arda Gülers Entwicklung stagniert
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REAL TOTAL
·6 febbraio 2025
Arda Gülers Saison verläuft noch ziemlich glücklos – Foto: Angel Martinez/Getty Images
Kurz vor der Halbzeit des Copa-Duells in Leganés sah man Carlo Ancelotti energisch auf Arda Güler einreden – scheinbar war Real Madrid Coach mit der Defensivarbeit und der Positionierung des Türken in bestimmten Szenen wenig zufrieden und ließ ihn das auch spüren. Zudem signalisierte der Spielgestalter in mehreren Situationen seinen Mitspielern deutlich gestikulierend, wohin sie wann laufen sollen, doch keiner schien ihn zu verstehen. Alles Szenen mit Symbolcharakter, denn die Situation des 19-Jährigen erscheint insgesamt ziemlich kompliziert. So wirkte Güler in weiten Teilen der Partie im Madrider Vorort durchaus bemüht, aber ein wenig verloren, isoliert und auf sich allein gestellt. Den Zahlen der 76 Spielminuten vor seiner Auswechslung zufolge schlug sich der Türke in Leganés eigentlich gar nicht schlecht: Er berührte den Ball 59 Mal, hatte eine Passeffektivität von 93 % (38 von 41 Pässen kamen an), schloss alle seine Dribblings ab, erarbeitete sich zwei klare Torchancen, spielte von seinen zwei versuchten Pässen zwei lange Pässe (100 Prozent Effektivität), hatte drei Zweikämpfe auf dem Feld und gewann alle drei, gewann alle seine Tacklings, war der Spieler mit den zweitmeisten Flanken (vier) und beging zwei Fouls. Und doch scheinen die Leichtigkeit und das spielerische Selbstverständnis, die seine Auftritte noch in der letzten Rückrunde auszeichneten und vor der Saison hohe Erwartungen weckten, dem Talent in seiner ersten kompletten Spielzeit bei den Königlichen ein wenig abhandengekommen zu sein. In Leganés stand er erst zum zweiten Mal in der Startelf – einen vollen Monat nach der ersten Copa-Runde beim Viertligisten Deportiva Minera, wo er mit zwei Treffern der beste Mann auf dem Platz war. Dazwischen reihten sich wenige Kurzeinsätze, bei denen der Linksfuß zwar nie richtig enttäuschte, jedoch regelmäßig das Besondere vermissen ließ.
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In den letzten 13 Spielen stand Güler nur zweimal in der Startelf und fiel in der internen Minutentabelle auf den 18. Platz zurück. Tatsächlich war seine Einsatzquote (891′) bis Mittwochabend fast gleich hoch wie die von Daniel Carvajal (878′), der sich vor genau vier Monaten verletzte. Nur Ersatztorwart Andriy Lunin, ein Neuling wie Endrick, der lange verletzte David Alaba und der unsichtbare Jesús Vallejo haben weniger gespielt. Im aktuellen 4-2-3-1-System hat es Güler enorm schwer, seinen Platz zu finden, denn die vier offensiven Positionen sind fest vergeben und wenn einer mal fehlt, wie zuletzt Vinícius Júnior, dann heißt der erste Ersatz Brahim Díaz, der seine Einsätze durch seinen Impact allerdings auch regelmäßig rechtfertigt. Auch im zentralen defensiven Mittelfeld ist die Konkurrenzsituation trotz diverser Verletzungen äußerst kompliziert, denn in den letzten Wochen setzte Ancelotti in der Regel auf die gut funktionierende Doppelsechs Ceballos-Valverde, und Oldie Luka Modrić ist immer noch zu gut und zu verlässlich, um in der Rotationsskala weiter nach unten zu rutschen. Außerdem fehlt es Güler für eine der Positionen hinter dem Offensivquartett schlicht an defensiver Qualität und Intensität bei Rückwärtsläufen.
In der Vorsaison kam Güler, nachdem er verletzungsbedingt die ersten sieben Monate komplett ausgefallen war, auf zwölf Einsätze (442 Minuten) und erzielte dabei sechs Treffer. In der aktuellen Spielzeit stehen bei 967 Minuten in 27 Einsätzen drei Tore und fünf Vorlagen zu Buche – davon jeweils zwei gegen das unterklassige Deportiva Minera. Zahlen, die zwar noch keine Alarmglocken schrillen lassen, aber doch etwas Bände sprechen, wenngleich die Effektivität in der vergangenen Rückrunde (1,29 Tore pro 90 Minuten) mit Vorsicht zu genießen ist, denn Güler wurde erst regelmäßig eingesetzt, als Real Madrid den LaLiga-Titel praktisch unter Dach und Fach hatte und keinerlei Ergebnisdruck herrschte. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Ancelotti aktuell nicht nur generell wenig und selten auf den ehemaligen Fenerbahce-Spieler setzt, sondern vor allem in engen Spielen praktisch gar nicht. So wechselte der Trainer ihn in der 76. Minute gegen Las Palmas beim Stand von 4:1, in der 64. Minute gegen Salzburg (4:0), in der 73. Minute in Valladolid (2:0) und in der 72. Minute gegen Brest (2:0) ein. Bei der Niederlage bei Espanyol kamen in der Schlussphase Modrić und Brahim, Güler hingegen blieb auf der Bank. Wenn man noch weiter zurückblickt, kam er in Valencia beim umkämpften 2:1-Sieg auch nicht zum Einsatz. Im Copa-Duell gegen Celta hingegen stand es bei Gülers Einwechslung 2:0 und die Partie schien unter Kontrolle zu sein. Gegen Sevilla kam er beim Stand von 4:1 in der 70. Minute rein und gegen Pachuca im Intercontinental Cup bei 3:0 in der 88. Minute. Wenn auf der Anzeigetafel kein Unterschied von zwei Toren besteht, findet Arda Güler schlichtweg nicht statt. Bei einem Unentschieden oder wenn die Blancos ein Comeback brauchen, sind die Optionen von Ancelotti auf ein absolutes Minimum reduziert, und dabei spielt der Türke momentan gar keine Rolle. Dabei gegen die nackten Zahlen dem italienischen Coach durchaus Recht, allerdings kann auf der anderen Seite eben damit argumentiert werden, dass der Spielgestalter auch keine ausreichenden Möglichkeiten bekommt, sich unter Druck zu beweisen.
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Trotz der aktuell unbefriedigenden Situation gibt es auch positive Entwicklungen festzuhalten. So hat sich Güler im Vergleich zum Vorjahr durch hartes Training körperlich enorm gesteigert, ist nicht mehr der extrem schüchterne Junge, der vor 18 Monaten nach Madrid kam. Sein Stellenwert in der Kabine ist inzwischen deutlich gewachsen. Dem Vernehmen nach ist der Verein weiterhin davon überzeugt, dass Güler ein Generationstalent ist, das auch über die aktuelle Vertragslaufzeit (bis 2029) im Bernabéu spielen soll, und wird weiterhin Geduld mit ihm haben. Ob das Gleiche auch für den Spieler selbst gilt, bleibt abzuwarten. Güler hat ein Wettbewerbsgen in sich, ist enorm ehrgeizig und mit seiner aktuellen Situation sicherlich nicht restlos glücklich. Wenn er weiterhin an sich arbeitet, werden sich in den kommenden Wochen mit Sicherheit weitere Einsatzmöglichkeiten ergeben, denn mit dem engen Titelkampf in LaLiga, den Champions-League-Playoffs und dem möglichen Achtelfinale sowie dem Copa-Halbfinale stehen die Königliche vor einem Mammutprogramm. Mit dem einen oder anderen guten Auftritt könnte Arda Güler dabei seiner persönlichen Saison eine neue Wendung geben. Dafür muss er vom Trainer aber auch die entsprechenden Chancen bekommen.
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