FCBinside.de
·26 settembre 2024
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Vor über einem Jahrzehnt sorgte Mario Götzes Wechsel von Borussia Dortmund zum FC Bayern München für Aufregung in der Fußballwelt. Jetzt, im Jahr 2024, zeigt sich der Weltmeister von 2014 überraschend selbstkritisch und offen über diesen Karriereschritt.
In einem emotionalen Brief an sein jüngeres 17-jähriges Ich, veröffentlicht im Buch “Stimmen der Eintracht” des Journalisten Michael Horeni, reflektiert Götze über seine damaligen Entscheidungen. “Ich weiß, du gibst nicht viel darauf, wenn ich dir sage: Bleibe noch ein bisschen länger in Dortmund. Es wird dir und deiner Entwicklung guttun. Ich habe auf diesen Rat auch nicht gehört”, schreibt der heutige Eintracht-Spieler in Rückblick auf seinen Transfer im Jahr 2013. Dieser Brief wurde ebenfalls von Die Zeit veröffentlicht.
Götze, der bei Borussia Dortmund zu einem der größten Talente Europas avancierte, erlebte nach dem Wechsel eine turbulente Zeit in München. Seine ambitionierten Pläne stießen nicht nur bei Fans auf geteilte Meinungen, sondern führten auch zu inneren Konflikten. “Ich war verbohrt. Ich war ehrgeizig. Ich hatte feste Vorstellungen von dem, was ich erreichen wollte”, gibt Götze heute zu. Er beschreibt, wie er den Wechsel zu Bayern entschlossen durchzog, obwohl er von verschiedenen Seiten gewarnt wurde.
Götzes Bewunderung für den FC Barcelona und dessen damaligen Trainer Pep Guardiola war einer der Hauptfaktoren, die den Wechsel beeinflussten. “Als Pep Guardiola, der legendäre Trainer des FC Barcelona, nach München ging und ich im Winter 2012 eine Anfrage von den Bayern bekam, ist bei meiner Entscheidung auch meine Faszination zum FC Barcelona hinzugekommen, die ich seit meiner Jugend hatte”, erklärt der ehemalige Nationalspieler.
Weiter fügte er an: “Ich habe den Barça-Fußball geliebt. Diesen Fußball wollte ich auch spielen. Mit Pep.” Die sportlichen Erfolge des BVB mit zwei Meistertiteln und einem Pokalsieg änderten nichts an seinem Wunsch, etwas Neues zu wagen.
Doch die Realität in München war für Götze härter als erwartet. Die enormen Erwartungen und der Druck auf ihn lasteten schwer. Der Wechsel schwächte zudem Borussia Dortmund, was bei den BVB-Fans für Unmut sorgte. Heute weiß Götze, dass seine Entscheidung nicht nur für ihn selbst, sondern auch für viele andere Menschen schmerzhaft war: “Die Entscheidungen, die du für dich triffst, werden anderen Menschen wehtun. Viel mehr, als du dir vorstellen kannst.”
Götzes Rückkehr zum BVB im Jahr 2016 konnte die Wunden dieser Zeit zwar nicht vollständig heilen, dennoch war es für ihn eine Art Neuanfang. Heute spielt der 32-Jährige bei Eintracht Frankfurt und blickt mit Reue, aber auch mit Reife auf diese prägenden Jahre zurück.