liga3-online.de
·8 gennaio 2025
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·8 gennaio 2025
Die 3. Liga befindet sich derzeit in der Winterpause – der perfekte Zeitpunkt, um Zeugnisse auszustellen. liga3-online nimmt die Hinrunden der 20 Drittligisten unter die Lupe und wagt zudem eine Prognose für die Rückrunde. Wir starten mit der unteren Tabellenhälfte.
Lage: Dass diese Saison eine schwere werden würde, war angesichts der vielen namhaften Abgänge im Sommer klar. Doch mit einem erschütternden 20. Platz zur Winterpause hatte in Unterhaching selbstredend niemand gerechnet. Seit 15 Ligaspielen warten die Münchner Vorstädter mittlerweile auf einen Sieg, hinten stellt die Spielvereinigung mit 38 Gegentoren die Schießbude der Liga und vorne fehlt das erfolgreiche Sturmduo der Vorjahre Patrick Hobsch und Mathias Fetsch an allen Enden. Auch die Entlassung des verdienten Marc Unterberger änderte nichts am Negativlauf. Nun wurde Rückkehrer Heiko Herrlich mit der Mission Klassenerhalt betraut – eine echte Herkulesaufgabe.
Note: 5
Prognose: Sechs Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz sind im Verlauf einer Rückserie natürlich aufholbar. Doch während die Konkurrenz aufrüstet, sind der finanziell klammen Spielvereinigung die Hände gebunden. Es scheint, als bräuchte Unterhaching ein kleines Fußballwunder, um die Klasse zu halten.
Lage: Die Rückkehr in eben jene Liga, in deren ewigen Tabelle der VfL auf Platz zwei zu finden ist, glich im ersten Halbjahr einem einzigen Albtraum. Das Gros der von Sportchef Philipp Kaufmann ausgewählten Neuzugänge passt nicht zur 3. Liga, und auch die Wahl des unerfahrenen Pit Reimers als Nachfolger für den früh entlassenen Uwe Koschinat erwies sich als Fehlentscheidung. So fand sich der VfL seit Anfang Oktober am Tabellenende wieder. Anfang Dezember dann die Radikal-Zäsur: Kaufmann und Reimers mussten gehen und der Feuerwehrmann schlechthin, Marco Antwerpen, wurde als neuer Trainer präsentiert. Und siehe da: Unter Antwerpen holten die Lila-Weißen immerhin vier Punkte aus zwei Spielen und reichten damit die rote Laterne an Unterhaching weiter.
Note: 5-
Prognose: Wem, wenn nicht Marco Antwerpen, soll es gelingen, die Bürde von fünf Punkten Rückstand auf das rettende Ufer wettzumachen? Auch die bisherigen Wintertransfers – unter anderem kamen Bryan Henning und Jannik Müller – deuten darauf hin, dass Osnabrück in der zweiten Saisonhälfte ein ganz anderes Gesicht zeigen und am Ende knapp über dem Strich stehen wird.
Lage: Felix Götze, Vinko Sapina, Marvin Obuz – noch immer geistern diese schillernden Namen an der Hafenstraße umher. Schließlich haben es die Essener Verantwortlichen im Sommer verpasst, adäquaten Ersatz für diese in der Vorsaison so zentralen Spieler zu finden. Das Gros an Neuzugängen blieb weiter hinter den Erwartungen zurück. Und so spielte RWE mit wenigen Ausnahmen eine grauenvolle Hinrunde, die schließlich Trainer Christoph Dabrowski seinen Job kostete. Da auch unter Neu-Trainer Uwe Koschinat in den ersten beiden Spielen noch keine Wende einkehren wollte – RWE holte nur einen Punkt -, überwintert Essen als 18. in großer Abstiegsangst.
Note: 5
Prognose: Dass die Verantwortlichen den Ernst der Lage erkannt zu haben scheinen, zeigen die Wintertransfers von Dominik Martinović und Klaus Gjasula. Doch reicht der Erfahrungsschatz dieser beiden Spieler aus, um dieser in der Hinrunde erschreckend schwachen und vor allem offensiv harmlosen Mannschaft neues Leben einzuhauchen? Es wartet ein harter Überlebenskampf auf den Traditionsverein aus dem Ruhrgebiet.
Lage: Die erste Zweitvertretung eines Zweitligisten in der 3. Liga hat in der Hinserie bewiesen, kein Kanonenfutter zu sein. Von vielen Fans und Experten als klarer Abstiegskandidat auserkoren, weiß sich die Truppe von Daniel Stendel durchaus zu wehren. Bestes Beispiel ein furioses 5:1 bei Wehen Wiesbaden, als Spieler wie Robin Kalem und Husseyn Chakroun zur Höchstform aufliefen. Allerdings werden die jungen Niedersachsen immer wieder von einer für Zweitvertretungen typischen Rotation zurückgeworfen. Und so hängen die Niedersachsen seit Wochen knapp unterhalb des ominösen Strichs fest.
Note: 4+
Prognose: In der Rückrunde wird sich Hannover II weiter steigern müssen, um den Klassenerhalt einzutüten. Einer mit entwicklungsfähigen Talenten gespickten Zweitvertretung ist eine solche Steigerung per se auch zuzutrauen. Doch da auch die Konkurrenz nicht schläft, dürfte der Ligaverbleib wahrlich kein einfaches Unterfangen werden.
Lage: Der Saisonstart verlief mit überzeugenden Siegen gegen 1860, Ingolstadt und Bielefeld durchaus vielversprechend. Doch im weiteren Verlauf der Hinrunde tat sich die Stuttgarter Zweitvertretung immer schwerer. Die spielerische Klasse war den Schützlingen von Markus Fiedler dabei jederzeit anzumerken, allerdings erwies sich der viele Ballbesitz oftmals als brotlose Kunst, da dem Spiel der Stuttgarter die offensive Durchschlagskraft bitterlich abging. So stehen nach 19 Spielen nur 20 Punkte zu Buche, eine Bilanz, die angesichts des gewaltigen Potenzials der schwäbischen Talente eher enttäuschend ist. Vor allem auswärts will es einfach nicht klappen: In allen zehn Anläufen blieb der Aufsteiger sieglos.
Note: 3-
Prognose: Malanga, Boakye & Co. sind zweifellos dazu in der Lage, jedem Team der Liga Probleme zu bereiten, doch es fehlt die Konstanz. Ob das in der Rückrunde, die voraussichtlich von hartem Abstiegskampf geprägt sein wird, besser wird? Der Vorsprung auf die rote Zone beträgt aktuell nur zwei Pünktchen.
Lage: Nach der erfolgreichen Rettungsaktion in der Vorsaison wollte Marco Antwerpen den SV Waldhof in dieser Saison in ruhigere Gefilde führen. Eine Mission, die krachend scheiterte. Fünf sieglose Spiele zum Saisonauftakt und ein peinliches Aus im Landespokal gegen einen Siebtligisten kosteten Antwerpen seinen Job, mit Bernhard Trares übernahm ein alter Bekannter. Unter Trares kehrte schnell Besserung ein (15 Punkte aus den ersten acht Spielen), vor allem zu Hause war der SVW wieder erfolgreich. Doch da den Buwe zum Ende der Hinrunde wieder die Luft auszugehen schien – aus den letzten vier Spielen gab es nur einen Punkt -, befinden sich die Kurpfälzer wieder im Dunstkreis der Abstiegsplätze. Der Vorsprung auf Platz 17 beträgt nur drei Punkte.
Note: 4
Prognose: Nein, es ist noch nicht die Saison des SV Waldhof. Zu allem Überfluss fällt jetzt auch noch Unterschiedsspieler Terrence Boyd mit einem Mittelfußbruch aus. Dennoch wirkt Mannheim unter Trares‘ Regie stabil genug, um den Klassenerhalt einzufahren.
Lage: Es ist eine Saison, die Rätsel aufwirft. Immer dann, wenn die Löwen mit dem Rücken zur Wand stehen und die Stimmen gegen Trainer Argirios Giannikis lauter werden, läuft die Mannschaft zu Bestleistungen auf und zieht mit einem überzeugenden Sieg den Kopf aus der Schlinge. Doch sobald die Möglichkeit besteht, sich mit einem weiteren Sieg in der oberen Tabellenhälfte zu verankern, folgt eine bittere Niederlage – und zwar in aller Regel im heimischen Grünwalder Stadion. Denn gerade dort will es bei den Sechzgern in dieser Saison einfach nicht flutschen: Nur zwei von neun Heimspielen konnten die Löwen für sich entschieden, was einen traurigen 19. Platz in der Heimtabelle ergibt.
Note: 4
Prognose: Der Kader erweckt den Eindruck, eigentlich zu deutlich mehr in der Lage zu sein als ein erneuter Abstiegskampf. Stellt sich nur die Frage, ob es den Löwen in der Rückserie gelingt, das Potenzial konstanter in Punkte umzumünzen. Andernfalls droht die gewohnt toxische Gemengelage in München Giesing einmal mehr zu explodieren.
Lage: 0,95 Tore pro Spiel lassen eigentlich einen Platz tief im Tabellenkeller vermuten. Doch nicht so in Aachen, wo die Alemannia trotz dieses ligaweiten Tiefstwertes mit beachtlichen 25 Punkten auf einem starken 13. Platz überwintert. Schlüssel für diese erfolgreiche erste Hinserie nach der Rückkehr in die 3. Liga ist in erster Linie eine starke Defensive, die mit erst 21 Gegentoren zu den besten der Liga zählt. Mit erst vier Niederlagen – nur Saarbrücken und Dresden haben noch weniger Spiele verloren – ist der TSV eine schwer zu knackende Nuss. Da stellt sich unweigerlich die Frage, was mit einer durchschlagskräftigeren Offensive möglich wäre. Bester Schütze der Schwarz-Gelben ist mit Sasa Strujic (fünf Tore) ein Linksverteidiger.
Note: 3+
Prognose: Die Hinrunde war ein Erfolg, dennoch muss die Alemannia gewarnt sein, denn auf Dauer könnte die Minimalisten-Taktik nach hinten losgehen. Umso wichtiger für den erfolgreichen Ausgang der Saison wäre die Verpflichtung eines treffsicheren Stürmers. Ob Niklas Castelle (kam aus Ulm) diese Lücke schließen kann?
Lage: Der SC Verl bestätigt einmal mehr seinen Status als Evergreen der 3. Liga. Denn auch in seiner fünften Drittliga-Saison mischt der Sportclub die Liga trotz seiner bescheidenen finanziellen Mittel mit einer attraktiven Spielweise auf. Ungeachtet der zahlreichen Abgänge im Sommer und des fast schon obligatorischen Fehlstarts findet sich der SCV längst im gesicherten Mittelfeld wieder. Von den letzten elf Partien wurde nur eine verloren, zuletzt ließ die Mannschaft von Trainer Alexander Ende gar mit zwei berauschenden Auswärtssiegen in Aue (5:2) und München (4:0) aufhorchen. Hartnäckig hält sich der Eindruck, dass mit einer etwas kaltschnäuzigeren Chancenverwertung sogar noch mehr als ein gesicherter Mittelfeldplatz möglich wäre. Ein Eindruck, der auch durch die Berechnung der "Expected Points" gestützt wird, laut denen der Sportclub eigentlich auf Platz zwei stehen müsste.
Note: 2-
Prognose: Der Trend geht seit Anfang Oktober klar nach oben. Entsprechend deutet aktuell alles darauf hin, dass Verl auch in dieser Saison nichts mit der Vergabe der Abstiegsplätze zu tun haben wird. Im Gegenteil: Ein Sprung in die erste Tabellenhälfte scheint durchaus möglich.
Lage: Kein einziges Mal schloss die Dortmunder Zweitvertretung zwei Spieltage in Folge auf demselben Tabellenplatz ab. Eine Statistik, die die große Volatilität in den Auftritten der Borussia-Talente eindrucksvoll aufzeigt. Auf der einen Seite wären da immerhin drei klare 3:0-Siege, das spektakuläre 5:3 gegen Viktoria Köln oder das 2:1 gegen Herbstmeister Dresden. Kein Frage, an guten Tagen sind Hettwer, Campbell & Co. kaum zu stoppen. Dem gegenüber stehen allerdings auch sieben Niederlagen, darunter ein 3:5 gegen Ingolstadt. Insgesamt 30 Gegentore – verteilt auf 15 Spiele – machen deutlich, dass vor allem in der Defensive der Schuh drückt.
Note: 3+
Prognose: Die wohl talentierteste Mannschaft der 3. Liga ist zugleich auch die vielleicht am schwersten zu berechnende. Am wahrscheinlichsten erscheint, dass sich der Zickzackkurs auch im neuen Jahr fortsetzen und im gesicherten Mittelfeld enden wird.