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·3 marzo 2025
"Höre ja immer dasselbe": Kniat bleibt trotz 4:1 auf dem Boden
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·3 marzo 2025
Fünf Tage nach dem Pokal-Coup gegen Werder Bremen hat Arminia Bielefeld gegen Stuttgart II einen überzeugenden 4:1-Erfolg gefeiert und damit den Pokal-Fluch gebrochen. Trainer Mitch Kniat blieb aber trotz des vierten Pflichtspielsiegs in Folge auf dem Boden – und sorgte dafür, dass sich Daniel Richter einen Eintrag in die Geschichtsbücher sicherte.
Bisher lief es stets so: Nach einem umjubelten Pokalerfolg blieb der DSC im anschließenden Ligaspiel tor- und sieglos. Im vierten Anlauf ist der Fluch durch das 4:1 gegen Stuttgart II nun aber gebrochen. "Es war ein souveräner Auftritt", sagte Trainer Mitch Kniat bei "MagentaSport" und sprach von einer "perfekten Woche". Zwar sei sein Team hinten raus ein bisschen hinterher gelaufen, "aber das ist gegen so eine Mannschaft normal. Ich bin hochzufrieden. Gerade nach so einer Woche."
In der Schlussphase wechselte Kniat mit Daniel Richter zudem noch einen U19-Spieler ein, der sich damit einen Eintrag in die Geschichtsbücher sicherte. Schließlich war er mit 16 Jahren, zehn Monaten und 22 Tagen der jüngste Spieler, der jemals in der Bielefelder Drittliga-Historie zum Einsatz gekommen ist. In der Vereinsgeschichte insgesamt war nur Henrik Koch bei seinem Debüt in der Relegation gegen Wiesbaden noch einen Monat jünger.
Mann des Abends war indes ohne Frage Joel Grodowski, der erst den Elfmeter zum 1:0 herausholte (15.), dann die Tore zum 2:0 (30.) und 3:0 (39.) selbst erzielte und schließlich das 4:1 (78.) auflegte. "Manchmal gibt es Spiele, da läuft es einfach", grinste der Matchwinner. "Zwei Tore und zwei Vorlagen habe ich in der letzten Zeit nicht so oft geschafft. Ich bin froh, dass ich der Mannschaft damit helfen konnte." Aber auch insgesamt habe die Mannschaft einen guten Tag gehabt und gerade in der ersten Halbzeit ein "sehr gutes Spiel" gezeigt und dann auch die Torchancen genutzt. "Wir wollten von Anfang an einfach 100 Prozent vorne angreifen und den Gegner unter Druck setzen. Das haben wir echt sehr gut gemacht und dann auch in der Höhe verdient gewonnen."
Durch den dritten Sieg in Folge haben die Ostwestfalen den vierten Tabellenplatz verteidigt – bei weiterhin vier Punkten Rückstand auf den Relegationsrang. Zu einer Kampfansage wollte sich Grodowski aber nicht hinreißen lassen: "Jede Woche gewinnt gefühlt der Letzte gegen den Ersten. Die Liga ist sehr offen, da geht es auf einmal ganz schnell. Deswegen muss man jedes Spiel einfach von null anfangen, immer das Beste geben und versuchen natürlich, drei Punkte zu holen."
Auch Kniat blieb auf dem Boden: "Ich höre ja immer dasselbe. Wenn wir jetzt zweimal verlieren, dann sind wir wieder kurz vorm Abstieg. Wenn wir dreimal gewinnen, dann sind wir schon längst in die Bundesliga aufgestiegen. Wir bleiben intern immer ruhig – auch in schwierigen Situationen. Wir hinterfragen uns natürlich auch jeden Tag, was wir besser machen können. Aber entscheidend ist, dass du in so einer Situation, auch wenn es mal nicht gut läuft, stabil bleibst." Sein Team dürfe nun nicht weniger machen, sondern müsse eher noch eine Schippe drauflegen.
Beim Nachbarschaftsduell in Verl sollen am kommenden Samstag die nächsten drei Punkte her, ehe es Anfang April im DFB-Pokal-Halbfinale gegen Bayer Leverkusen geht. "Das ist natürlich ein harter Brocken", kommentierte Grodowski das Los und bezeichnete den amtierenden Doublesieger als "fußballerisch beste Mannschaft Deutschlands". Dennoch werde der DSC mit seinen Fans im Rücken wieder alles reinhauen.