feverpitch.de
·30 gennaio 2025
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·30 gennaio 2025
Es sollte niemand bei Borussia Dortmund annehmen, dass die Probleme im Verein mit dem Trainerwechsel gelöst sind
Nun ist es also raus: Niko Kovac wird neuer BVB-Trainer. Nicht sofort, aber am Sonntag, sobald die Mannschaft mit ihrem Interimstrainer Mike Tullberg vom Auswärtsspiel in Heidenheim zurückkehrt. Geschäftsführer Lars Ricken hat die Personalie bestätigt, nachdem das Trauerspiel in der Champions League gestern endlich beendet und die Ehrenrunde in den Play-offs besiegelt war.
Zur Stunde kann man nicht wissen, ob Kovac erste, zweite oder sogar dritte Wahl bei Borussia Dortmund war. Das Gerücht, dass Ralf Rangnick der Wunschkandidat gewesen sein soll, hielt sich jedenfalls keine 24 Stunden und ist jetzt von der Wirklichkeit überholt. Kovac muss das nicht kümmern: Einen besseren Arbeitgeber als den BVB kann er momentan nicht finden.
Die Gründe liegen auf der Hand. In der Bundesliga ist Borussia Dortmund auf Rang 11 abgeschmiert und hat damit alle Erwartungen in der Vereinsführung enttäuscht. Kovac muss deshalb nicht bange sein. Im Kader steckt so viel Potenzial, dass er nur ein paar Rädchen drehen muss, um den Motor ans Laufen zu bringen. Das ist ganz normales Trainerhandwerk; das beherrscht er.
Das Ziel ist vorgegeben: ein Platz unter den ersten vier und sonst nichts. Wenn die erneute Champions-League-Qualifikation gelingt, ist er der Retter des Traditionsvereins. Wenn nicht, wird man die Schuld nicht bei ihm, sondern bei Vorgänger Nuri Sahin suchen und finden. Aber machen wir uns nichts vor: Der BVB ist auch für ihn die letzte große Chance zu beweisen, dass er der Top-Trainer ist, für den er sich hält.
Nur darf niemand bei Borussia Dortmund annehmen, dass die Probleme im Verein mit dem Trainerwechsel gelöst sind. In der Krise hat sich gezeigt, dass vor allem die Sportchefs Sebastian Kehl und Sven Mislintat nicht miteinander können. Auch Berater Matthias Sammer muss seine Rolle klären: Will er Schwarz-Gelber bleiben oder TV-Experte – beides geht nicht mehr.
Im Herbst will Geschäftsführer Aki Watzke seinen Platz räumen und Präsident werden. Aber sein Erbe wird nur gedeihen, wenn er seinem Nachfolger Ricken bei den Hausaufgaben hilft. Der neue Trainer ist der eine Teil, der andere, dass die Führungsstrukturen kommende Stresstests überstehen. Der Kovac-Vertrag läuft bis 2026. Vorher müssen alle anderen Dinge geregelt sein.