Noten gegen Atlético: Pedri geht, das Unheil beginnt – Torres zum Vergessen | OneFootball

Das Hinspiel im Copa-del-Rey-Halbfinale war ein unvergessliches Torspektakel. Der FC Barcelona und Atlético Madrid trennen sich mit einem 4:4 (3:2), wodurch im Rückspiel am 2. April (21:30 Uhr) alles möglich ist. Die Barça-Stars in der Einzelkritik.

Wojciech Szczesny

Der Pole sah bei keinem der vier Gegentreffer so richtig schlecht aus, hätte an einem Weltklassetag jedoch zumindest einen, vielleicht sogar beide Gegentreffer vor dem Pausenpfiff verhindern können. Nach der Pause zeichnete sich Szczesny insbesondere durch eine für ihn schon fast untypische Coolness mit dem Ball am Fuß aus. Bei den beiden späten Gegentoren bliebe der Keeper jedoch ohne Chance. Barçawelt-Punkte: 5

Jules Koundé

Der Franzose verschuldete mit einem Fehlpass den zweiten Gegentreffer, jedoch behielt er den Kopf oben und gab die Vorlage zu Barcelonas erstem Tor. Defensiv bekam der Vizeweltmeister jedoch vor allem in der ersten Halbzeit von Weltmeister Julián Álvarez die Grenzen aufgezeigt. Unglücklich: Kurz vor dem 4:4 rutschte er aus, als das Gegentor über seine rechte Seite eingeleitet wurde. Barçawelt-Punkte: 5

Pau Cubarsí

Zwar verlor Cubarsí das entschiedene Kopfballduell vor dem ersten Gegentreffer, doch sein Kopfballtor zum 2:2 küsste die Katalanen wieder wach. In der Nachspielzeit war es jedoch der von ihm zu verteidigende Raum, über den Samuel Dias Lino den Konter zum 4:4 fuhr, ehe der Brasilianer das 4:4 auf den mitgelaufenen Alexander Sørloth vorbereitete. Barçawelt-Punkte: 6

Iñigo Martinez

Martinez war in der Defensive Barcelonas stabilster Mann und belohnte sich selbst mit dem zwischenzeitlichen 3:2. Anders als sein junger Partner in der Innenverteidigung ist dem Routinier bei keinem der vier Gegentore negativ hervorzuheben. Barçawelt-Punkte: 7

Alejandro Balde

Balde erinnert immer mehr und mehr an einen Hybriden aus Dani Alves und Jordi Alba. Auch wenn der Spanier Defensiv einige Lücken offen ließ und sich auch noch in der Manndeckung verbessern kann. Zudem sind sein Drang nach vorne und seine starken Dribblings eine Waffe, die er noch gezielter einzusetzen muss. Schließlich wurde er von der Simeone-Truppe öfter gefoult als jeder andere. Mit etwas mehr Erfahrung stellt er sich auch beim zweite Gegentor gegen Ex-Barça-Akteur Antoine Griezmann besser an. Barçawelt-Punkte: 5

Frenkie de Jong

Der Mittelfeldmotor zeichnete sich durch ein starkes Spielverständnis, gut getimte Flankenbälle und insbesondere durch seine effektiven und frühen Balleroberungen aus. Aus defensiver Sicht war der Niederländer Barças stärkster Mittelfeldspieler, offensiv überließ er dafür den anderen den Vortritt. Barçawelt-Punkte: 7

Pedri (bis 85.)

Pedri hat wieder einmal unter Beweis gestellt, dass er die vielleicht stärkste Saison seiner noch jungen Karriere spielt. Nicht nur wegen seines Treffers, sondern auch seiner brutalen Übersicht und Arbeit gegen den Ball. Nach seiner Auswechslung verlor Barcelonas Mittelfeld enorm an Präsenz. Ohne den Dirigenten fiel am Ende noch der Ausgleich. Barçawelt-Punkte: 8

Dani Olmo (bis 68.)

Der Ex-Leipziger machte kein wirklich schlechtes Spiel, dafür aber auch sicherlich kein gutes. Im Vergleich zu Pedri und De Jong brachte Olmo kaum Kreativität ins Spiel, folgerichtig wurde er in der 68. Spielminute durch Gavi ersetzt. Barçawelt-Punkte: 4

Lamine Yamal

Der Youngstar sorgte auf seiner rechten Außenbahn für ordentlich Wirbel und macht vor allem das Leben von Javi Galán so richtig schwer. Auch wenn sich Yamal selbst nicht mit einem eigenen Tor belohnen konnte, war er an zwei Treffern entscheidend beteiligt. Der erste Barça-Treffer wurde von ihm eingeleitet, als er mit einem überragenden Außenristpass Koundé fand. Der Franzose legte quer auf Pedri, welcher das zwischenzeitliche 1:2 erzielte. Eine knappe Viertelstunde vor dem Ende münzte Yamal dann seine Leistung in etwas Zählbares um, als er nach einem starken Dribbling das vierte Tor durch Lewandowski direkt vorbereitete. Barçawelt-Punkte: 8

Raphinha (bis 85.)

Der Linksaußen hat ein erneut brillantes Spiel gezeigt und mit etwas mehr Glück wären aus zwei vielleicht sogar vier Vorlagen geworden. Gefährliche Standards und eine typisch-brasilianische Leichtfüßigkeit zeichneten den Angreifer aus. Mit einem eigenen Torerfolg wäre für ihn die volle Punktzahl drin gewesen. Von der Bank aus sah er dann jedoch mit an, wie die „Rojiblancos“ den späten Ausgleich jubelten. Barçawelt-Punkte: 9, MOTM

Ferran Torres (bis 68.)

Der Mittelstürmer hatte einzelne gute Momente, in denen seine spielerische Klasse zur Geltung kam. Letzten Endes bleiben aber seine beiden vergeben Großchancen aus der ersten Halbzeit in Erinnerung, wodurch sein Spiel eher eins zum Vergessen war. Seine Auswechslung hätte deutlich vor der 68. Spielminute erfolgen müssen. Barçawelt-Punkte: 3

Gavi (ab 68.)

Mit dem Ball am Fuß strahlte der 20-Jährige zwar eine beindruckende Ruhe aus, doch das dritte Gegentor durch Marcos Llorente entstand durch den freien Raum vor dem katalanischen Sechzehner, welchen Gavi präsenter hätte decken müssen. Barçawelt-Punkte: 5

Robert Lewandowski (ab 68.)

Diesmal brauchte Lewandowski nur sechs Minuten, um sich in die Torschützenliste einzutragen. Wenig später hatte er gar das 5:2 auf dem Fuß, jedoch verfehlte die Tormaschine den Madrider Kasten nach starker Vorarbeit Raphinas um wenige Zentimeter. Lewandowskis zweiter Tagestreffer wäre zumindest mal der Vorentscheidung im Hinspiel gleichgekommen. Barçawelt-Punkte: 7

Eric García (ab 85.)

Der Innenverteidiger kam für Raphina und sollte helfen, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. Zwar war auch García weder positiv noch negativ aufgefallen, jedoch muss seine Einwechslung als unglücklich eingestuft werden. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Fermín López (ab 85.)

Sechs erfolgreiche Pässe und elf Ballkontakte sind die überschaubare Bilanz von López. Am späten Ausgleichstreffer hatte der Olympiasieger jedoch keine Aktien. Barçawelt-Punkte: keine Bewertung

Trainer Hansi Flick

Nach dem dritten Gegentreffer wechselte Flick direkt zweimal. Das vierte Gegentor wenige Minute danach lässt darauf schließen, dass sich Barcelona eventuell nicht rechtzeitig ordnen konnte und damit Lücke für den Gegenangriff entstand. Zwar gibt es Flick insofern recht, dass er mit Lewandowski einen erfolgreichen Joker reinbrachte, trotzdem kann die Frage gestellt werden, warum der Deutsche in den ersten 84 Spielminuten nur einen Doppelwechsel durchführte. Barçawelt-Punkte: 5