RB Leipzig am Scheideweg: „Verein muss sich Gedanken machen“ | OneFootball

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·18 maggio 2025

RB Leipzig am Scheideweg: „Verein muss sich Gedanken machen“

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Als am Ende der schwächsten Bundesliga-Saison der Klubgeschichte die große Leipziger Leere einsetzte, machte sich in der Red Bull Arena eine diffuse Abschiedsstimmung breit. Der wechselwillige Spielmacher Xavi Simons saß nach seinem wohl letzten Spiel für RB Leipzig mit hängendem Kopf auf dem Rasen, Interimstrainer Zsolt Löw ordnete nach der gescheiterten Europapokal-Mission enttäuscht seine Gedanken und sehnte sich nach Abstand vom Tagesgeschäft.

Das 2:3 (2:1) am letzten Spieltag gegen den VfB Stuttgart war eine Niederlage mit weitreichenden Folgen und markierte eine Zäsur: Erstmals verpasste RB Leipzig, einst selbst ernannter Bayern-Jäger, als Siebter das internationale Geschäft. „Die Ergebnisse lügen nicht. Wahrscheinlich haben wir nicht mehr verdient“, sagte Löw.


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Der Ungar war als Übergangslösung und Nachfolger von Marco Rose eingesprungen und sollte die erneute Champions-League-Qualifikation sicherstellen. Sieben Wochen später zog Löw ohne Europapokal-Teilnahme mit leiser Stimme Bilanz. Er wirkte müde und desillusioniert, war in seiner Analyse dennoch klar und deutlich. „Der Verein braucht vielleicht einen Umbruch“, sagte Löw.

RB Leipzig: Großer Umbruch im Sommer?

Er dürfte groß ausfallen. Der zur Saison 2024/25 fest verpflichtete Xavi Simons, der gegen Stuttgart sehenswert mit der Hacke (8.) getroffen hatte, steht ohne den Champions-League-Anreiz ebenso vor dem Absprung wie Torjäger Benjamin Sesko. Beide Starspieler blicken auf eine allenfalls solide Saison zurück. Dennoch dürften sie dem Ruf großer europäischer Klubs folgen.

Für Löw ist das ein Teil des Problems. Ja, RB könne bei entsprechend nachhaltigen Leistungen ein Sprungbrett sein. Das Selbstverständnis müsse jedoch anders lauten. „RB Leipzig ist ein großer Verein in Deutschland geworden“, sagte Löw. Man müsse eine Kultur schaffen, in der jeder neue Spieler das Bewusstsein habe, „dass es keine Übergangsstation ist.“ Dieser Kulturwandel, der auch von Jürgen Klopp als Global Head of Football von Red Bull vorgelebt werden muss, wird ohne internationales Geschäft verkompliziert.

Zugleich muss die Klubführung um Sport-Geschäftsführer Marcel Schäfer Lösungen für Spieler finden, denen die Vereinstreue nicht abzusprechen ist. Als Löw vor zehn Jahren erstmals als Co-Trainer in Leipzig anheuerte, waren heutige Stützen wie Peter Gulacsi (35), Willi Orban (32) oder Yussuf Poulsen (30) bereits im Team. Auch Kevin Kampl (34) ist bereits seit acht Jahren im Klub. Sie alle besitzen noch mindestens ein weiteres Jahr Vertrag. Für die Zukunft stehen sie nicht.

„Die Mischung hat nicht gestimmt“, sagte Löw über den Kader, dem im Mix zwischen Altstars und Talenten das mittlere Fundament fehlt: „Da muss sich der Verein Gedanken machen und versuchen, so viel wie möglich daran zu ändern.“ Ausfälle von Spielern wie Xaver Schlager oder Nationalspieler David Raum habe man „aus dem Kader nicht mehr kompensieren“ können, so Löw: „Wir müssen dafür sorgen, dass die Mischung stimmt und daraus auch eine Mannschaft entsteht.“

Im Eilverfahren wird das nicht gelingen. „Größere Umbrüche brauchen immer ein bisschen länger“, sagte Löw, der die Entwicklungen beim FC Arsenal und Paris Saint-Germain beispielhaft als Vorbilder nannte. Auf den direkten Vergleich mit den Champions-League-Startern muss Leipzig vorerst verzichten. (SID)

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