„Sehr intelligenter Bursche“: Freund gibt Einblicke in die Kimmich-Verhandlungen | OneFootball

Nach wochenlangen Spekulationen um seine Zukunft hat Joshua Kimmich seinen Vertrag beim FC Bayern bis 2029 verlängert. In einem Interview gibt Christoph Freund Einblicke in die außergewöhnliche Art der Verhandlungen – ganz ohne Berater.

Die Vertragsverlängerung von Joshua Kimmich beim FC Bayern München hat in den letzten Wochen für viel Aufsehen gesorgt. Der Mittelfeldspieler hat mittlerweile Klarheit geschaffen und seinen Vertrag bis 2029 verlängert. Sportdirektor Christoph Freund sprach im Interview mit spox.com über seine Erfahrungen und Eindrücke aus den Gesprächen mit dem Nationalspieler.

Kimmich hat die Verhandlungen mit dem FC Bayern selbst geführt. Für Freund war diese direkte Kommunikation mit dem Spieler eine besondere Erfahrung. „Jo ist ein sehr intelligenter Bursche. Er macht sich viele Gedanken, beschäftigt sich auch mit vielen Dingen außerhalb des Fußballs“, erklärte Freund. Der Sportdirektor hebt hervor, wie Kimmich in den Gesprächen immer ruhig und fokussiert blieb. „Er war in den Verhandlungen sehr ruhig, sehr aufgeräumt und wusste genau, was er will.“

Kimmich als zukünftiger Berater?

Ein wesentlicher Unterschied bei der Verhandlung mit Kimmich im Vergleich zu anderen Profis ist, dass der Spieler auf einen Berater verzichtet. Freund beschreibt, wie er die Situation erlebt hat: „Aus meiner Sportdirektoren-Sicht ist es zumindest sehr interessant, wenn man zuerst mit dem Verhandler Jo Kimmich an einem Tisch Vertragsinhalte diskutiert und demselben Jo Kimmich später in Trainingskleidung in der Kabine begegnet – dann als Spieler. Das sind zwei völlig unterschiedliche Situationen mit ein und derselben Person.“

Diese Fähigkeit, zwischen den verschiedenen Rollen zu unterscheiden, beschreibt Freund als eine besondere Stärke des 30-Jährigen. „Das hat mit Jo wunderbar geklappt. Er hat immer selbst gesagt: Jetzt verhandelst du mit dem Berater Jo Kimmich, in einer halben Stunde auf dem Platz sprichst du wieder mit dem Spieler Jo Kimmich. Diese Differenzierung kann sicher nicht jeder.“

Die Verhandlungen waren nicht nur von Professionalität geprägt, sondern auch von der Persönlichkeit des DFB-Kapitäns, die ihn zu einem besonderen Akteur innerhalb des FC Bayern machen. Freund kann sich durchaus vorstellen, dass Kimmich nach seiner aktiven Karriere eine neue berufliche Richtung einschlagen könnte – auch als Berater. Doch er stellt klar: „Er könnte das bestimmt. Aber ob er das will, weiß ich nicht. Erstmal hat Jo als Fußballer noch viel vor.“