90min
·14 aprile 2025
Warum Ole Werner zur Trainer-Elite der Bundesliga zählt

90min
·14 aprile 2025
Ole Werner wird selten laut. Er ist kein Showman, kein Zampano an der Seitenlinie. Doch genau diese Ruhe ist es, die Werder Bremen seit seiner Amtsübernahme stabilisiert hat – und die ihn heute zu einem der besten Trainer der Bundesliga macht.
Als Werner den Verein Ende 2021 in der 2. Liga übernahm, war Werder ein verunsicherter, taumelnder Traditionsklub. Was folgte, war eine Aufholjagd, die in Erinnerung bleibt: Mit offensivem Mut, taktischer Klarheit und unaufgeregtem Führungsstil führte er die Mannschaft souverän zum Wiederaufstieg.
In der Bundesliga folgte die nächste Etappe: Jahr eins – sicherer Klassenerhalt. Jahr zwei – nur knapp an Europa gescheitert. Jahr drei – Werder ist voll im Rennen um die internationalen Plätze. Nach einer Schwächephase zu Jahresbeginn ist Grün-Weiß mit vier Siegen aus den letzten fünf Spielen das aktuell formstärkste Team im Oberhaus. Das alles mit einem vergleichsweise kleinen Budget und ohne Starensemble.
Beeindruckend ist dabei nicht nur der stetige Aufstieg, sondern auch, wie Werner sein Team durch schwierige Phasen führt. Nach einer schwachen Formphase im Januar und Februar, als Werder wie ein heftig angeschlagener Boxer wirkte und das Pokal-Aus in Bielefeld eine leise Trainerdiskussion im Fanlager auslöste, brachte er die Mannschaft wieder zurück in die Spur. Wer hätte ihm das zugetraut?
Auch die Defensive – im Winter noch eine der Schießbuden der Liga – ist mittlerweile wieder gefestigt. Dass mit Friedl und Stark nun zwei wichtige Leistungsträger zurück sind, hilft natürlich. Doch auch das Kollektiv steht wieder besser, disziplinierter, organisierter. Das ist Trainerarbeit.
Was Werner ebenfalls auszeichnet: Er hat keine Angst vor mutigen Entscheidungen. Wer im Training überzeugt, bekommt eine Chance. So wie Oliver Burke. Der galt lange als zu unkonstant, im Training zu wenig engagiert – und verschwand aus dem Fokus. Werner aber erkannte seine Entwicklung, setzte auf ihn – und wurde belohnt. Burke ist heute aus der Startelf kaum noch wegzudenken und Mann der Stunde.Natürlich ist nicht alles perfekt. Werner wechselt häufig spät, manchmal zu zögerlich. Und junge Spieler haben unter ihm einen schweren Stand: Mit 27,0 Jahren im Schnitt ist Werders Team eines der ältesten der Liga – nur Bayern und Bochum setzen auf noch mehr Erfahrung. Doch selbst das ist Ausdruck seines Prinzips: Leistung schlägt Potenzial. Und die Resultate geben ihm recht.
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