90PLUS
·04 de março de 2025
BVB schenkt Sieg gegen Lille nach schwacher zweiter Hälfte her

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·04 de março de 2025
Im Hinspiel des Champions-League-Achtelfinals verpasste es Borussia Dortmund, sich eine komfortable Ausgangsposition fürs Weiterkommen in die Runde der letzten Acht zu schaffen. Nach einer guten ersten Hälfte blieb der BVB im zweiten Durchgang zu passiv und muss sich mit einem Remis begnügen.
Im Vergleich zum 2:0-Auswärtssieg am Millerntor ließ Niko Kovac Ryerson, Svensson, Brandt und Gittens für Couto, Bensebaini, Reyna und Beier starten. In Lilles Reihen fand sich ein alter Bekannter auf dem Spielberichtsbogen: Thomas Meunier, noch bis Februar 2024 in Diensten des BVB, startete als Rechtsverteidiger. Zudem durfte Ethan Mbappe, der jüngere Bruder von Kilian, von Beginn an ran.
Den ersten Abschluss verbuchten die Hausherren für sich. Adeyemi zog von rechts nach innen, schoss aber deutlich am rechten Pfosten vorbei (3.). Auch Lille fand zunächst gut ins Spiel und versteckte sich nicht. Alexsandro traute sich früh aus der Innenverteidigung nach vorne und versuchte es erfolglos aus der Distanz (8.).
Guirassy konnte die Kugel aus aussichtsreicher Position nicht im Kasten unterbringen, nachdem er von Gittens schön in Szene gesetzt wurde (10.). In der ersten Viertelstunde spielte sich das Geschehen mit Ausnahme der genannten Abschlüsse überwiegend im Mittelfeld ab. Lille verzeichnete zu diesem Zeitpunkt 65 Prozent Ballbesitz. Gerade Mbappe versuchte einige Angriffe zu initiieren, es fehlte aber noch an der Genauigkeit im letzten Drittel. Genau dasselbe galt auch für die Dortmunder, die ebenfalls die letzte Konsequenz vor dem Tor noch vermissen ließen.
Mit einem herrlichen Treffer brachte Adeyemi den BVB dann in Führung. Eine Dortmunder Ecke wurde zunächst aus der Gefahrenzone geköpft. Adeyemi lauerte im Rückraum und versenkte den Ball mit einer herrlichen Direktabnahme unhaltbar für Chevalier im linken unteren Eck (22.).
Volles Risiko: Karim Adeyemi brachte den BVB sehenswert in Führung. (Photo by Daniel Kopatsch/Getty Images)
Mukau versuchte es Adeyemi gleich zu tun und fasste sich aus rund 25 Metern nach einer kurz ausgeführten Ecke ein Herz, verfehlte das kurze Eck aber mit seinem Flachschuss (27.). Die Führung gab dem BVB Auftrieb, das Team von Niko Kovac strahlte nach rund einer halben Stunde eine gute Spielkontrolle aus. Lille fand in dieser Phase wenig bis gar nicht statt, da der BVB auch viele zweite Bälle gewinnen konnte. Weil sich Diakite verzettelte konnten ihm Guirassy und Brandt den Ball schon am eigenen Sechzehner abluchsen, Brandt legte vom kurzen Pfosten nach innen, fand aber keinen Abnehmer (34.). Da wäre mehr drin gewesen.
Dann setzte Schlotterbeck mal zum Solo an und zog aus 20 Metern aus halbrechter Position ab. Die Kugel zischte am linken Pfosten vorbei, auch da fehlte nicht viel (38.). Den Nordfranzosen fiel weiterhin wenig ein, Meunier schoss nach 43 Minuten mal ans Außennetz. Quasi mit dem Pausenpfiff jubelte der Signal-Iduna-Park ein zweites Mal, Auslöser war wieder ein Eckball. Can verlängerte an den zweiten Pfosten zu Pascal Groß. Der deutsche Nationalspieler traf, stand aber im Abseits (45.). Die Pausenführung ging vollkommen in Ordnung, spätestens nach dem 1:0 hatte der BVB das Geschehen voll im Griff.
Für den zweiten Durchgang nahmen sich die Lillois offenbar viel vor. Die Franzosen machten jetzt deutlich mehr Druck als noch vor dem Pausenpfiff. Das erste Mal brenzlig wurde es für den BVB, als Davids Schlenzer nach schönem Doppelpass mit Haraldsson von Svensson geblockt wurde (54.). Dazu reklamierte Lille zwei Mal Elfmeter: Zunächst nach Schlotterbecks Zweikampf gegen David (56.), kurz darauf wollte Mbappe nach einem Freistoß ein Handspiel gesehen haben (63.).
Die Passivität der Dortmunder sollte sich rächen. David steckte auf Haraldsson durch, der tauchte frei vor Kobel auf und überwand den Schweizer im Fallen zum Ausgleich (68.). Das hatte sich seit Wiederanpfiff ein wenig angebahnt. Der BVB verpasste es, mit eigenen Offensivaktionen für Entlastung zu sorgen. Und nach dem Ausgleich kam es noch bitterer für den BVB: Der eingewechselte Gomes traf Svensson unglücklich an der Wade, der junge Schwede verdrehte sich dabei das Knie und humpelte vom Platz. Kurz wurde vom VAR eine mögliche Rote Karte gecheckt, Referee Sanchez Martinez schaute sich die Szene aber nicht noch einmal an.
Von Dortmund kam weiterhin sehr wenig, die Offensive um Guirassy, Adeyemi & Co. blieb völlig blass. Auch in den Schlussminuten fiel dem Team von Niko Kovac nichts mehr ein, Lille gab sich mit dem Remis auswärts zufrieden. Viele kleinere Unterbrechungen trugen dazu bei, dass kaum noch Spielfluss aufkam.
So muss der BVB nächsten Mittwoch im Rückspiel an die Leistung aus dem ersten Durchgang anknüpfen, um die Chancen auf das Viertelfinale der Champions League zu wahren.
Borussia Dortmund – Lille OSC 1:1
Dortmund: Kobel, Ryerson (83. Couto), Can (C), Schlotterbeck, Svensson (83. Bensebaini), Sabitzer, Groß, Adeyemi, Brandt (83. Reyna), Gittens (66. Beier), Guirassy
Lille: Chevalier, Meunier, Diakite, Alexsandro, Ismaily (78. Bakker), Andre, Bouaddi, Muaku (78. Gomes), E. Mbappe (71. Fernandez-Pardo), Haraldsson, David
Tore: 1:0 Adeyemi (22.), 1:1 Haraldsson (68.)
(Photo by Christof Koepsel/Getty Images)