Das ist die Neue bei den DFB-Frauen | OneFootball

Bundestrainer Christian Wück sorgte bei seiner Nominierung für die anstehende Länderspielpause für etliche Überraschungen - und das besonders in der Abwehr. Eine dieser Spielerinnen ist Franziska Kett. Die 20-Jährige wurde zum ersten Mal in die A-Nationalmannschaft berufen. Eine Nominierung, die so wahrscheinlich niemand auf dem Zettel hatte. Doch wer ist Franziska Kett eigentlich? Wir stellen euch die "Neue" näher vor.

Top-Talent des FC Bayern

"Wir haben Franziska Kett und ihre Entwicklung schon länger im Blick", erklärte Christian Wück im Zuge der Kaderbekanntgabe. Ihren Weg bis in den Profi-Bereich begann die gebürtige Niederbayerin bei dem in Deggendorf ansässigen Verein FC Edenstetten. Später wechselte die talentierte Jugendspielerin zu der SpVgg Grün-Weiß Deggendorf, wo sie bis zur U15 spielte. Dann folgte 2020 im Alter von 15 Jahren der Schritt zum großen FC Bayern München in die U17. Nach überzeugenden Leistungen in der Jugendmannschaft durfte Kett am 18. Spieltag ihr Debüt in der Zweitvertretung der Bayern-Frauen geben. Damals unterlagen die Münchenerinnen gegen Eintracht Frankfurt II mit 2:1. Im darauffolgenden Sommer wurde Franziska Kett mit 16 Jahren dauerhaft in die zweite Garde der amtierenden Deutschen Meisterinnen berufen. In ihrer ersten Saison absolvierte sie 15 Spiele, wobei sie sechs Treffer netzte.

Im März 2022 folgte dann der große Schritt: der erste Profivertrag bei den Bayern-Frauen. "Seinen ersten Profivertrag zu unterschreiben, ist schon etwas ganz Besonderes. Dieses dann auch noch beim FC Bayern zu tun, macht die Sache noch spezieller", betonte Kett zur damaligen Zeit. Das Bundesligadebüt feierte die Offensivspielerin im September 2022, wo sie beim Heimspiel gegen Werder Bremen in der 84. Minute eingewechselt wurde. In ihrer ersten Spielzeit mit der Profimannschaft absolvierte Franziska Kett 13 Bundesliga- und sieben Champions-League-Partien. Im Dezember des vergangenen Jahres verlängerte der FC Bayern mit seinem Nachwuchstalent bis 2027. "Es war gar keine Frage, dass wir mit Franzi verlängern wollen. Sie ist ein Eigengewächs und wurde bei uns ausgebildet. Franzi ist eine spannende Spielerin, die flexibel einsetzbar und sehr bodenständig ist", erklärte Bianca Rech, die Direktorin Frauenfußball beim FCB.

Diese Flexibilität zeigt sich auch jetzt bei ihrer Nominierung für die DFB-Frauen. Eigentlich kennt man Franziska Kett als offensive Flügelstürmerin, zumindest kam sie dort beim FC Bayern München zum Einsatz. In der Kaderliste der Nationalelf ist Kett aber nun als Abwehrspielerin gelistet. Die Position der Außenverteidigerin bekleidete das junge Talent zumindest in den letzten zwei Partien bei den Bayern. "Mit ihren Fähigkeiten trauen wir ihr den Schritt in die Nationalmannschaft zu und sind davon überzeugt, dass sie über 90 Minuten Leistung auf höchstem Niveau abrufen kann", so Christian Wück. Es bleibt spannend zu sehen, ob und wie Franziska Kett bei der Nationalelf eingesetzt wird und dann tatsächlich als Außenverteidigerin zum Einsatz kommt.

Kett im Verletzungspech

Trotz ihres jungen Alters hat Franziska Kett eine lange Liste an Verletzungen hinter sich: Nach einer Schulterverletzung 2023 folgte im März des vergangenen Jahres eine Muskelverletzung, die Kett mehrere Monate ausbremste. Unmittelbar nach ihrem Comeback zog sich die 20-Jährige im Supercup gegen Wolfsburg eine schwere Sprunggelenkverletzung zu, wodurch sie die komplette Hinrunde mit den Bayern verpasste. Jetzt konnte Kett die komplette Winter-Vorbereitung mit ihrem Herzensverein absolvieren und scheint laut Wück bereit für die Nationalmannschaft zu sein.

Apropos DFB: Kett debütierte mit nur 13 Jahren für die U15-Nationalmannschaft, zwei Jahre später kam sie in der U17 zum Einsatz. Mit 17 Jahren feierte sie dann ihr Debüt in der U19-Nationalmannschaft, mit der sie 2023 dann auch im Finale der U19-Europameisterschaft stand. Die Reise im Kreise des Deutschen Fußball-Bundes geht für Franziska Kett weiter - diesmal aber bei der A-Nationalmannschaft.