Miasanrot
·30 de novembro de 2024
Miasanrot
·30 de novembro de 2024
Mit einer Leistung, die einige Schwachstellen aufzeigte, konnte der FC Bayern beim Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund einen Punkt holen. Jamal Musiala rettet den Münchnern den Abend.
Mit einer großen Überraschung wartete Trainer Vincent Kompany vor dem Spiel auf: Mathys Tel stand in der Startelf und sollte auf der linken Außenbahn Coman beziehungsweise Serge Gnabry ersetzen, der aufgrund von Kniebeschwerden gar nicht im Kader stand.
Mit Manuel Neuer im Tor, Minjae Kim und Dayot Upamecano zentral davor gab es keine Überraschungen, auch die Außenbahnen mit Konrad Laimer und Alphonso Davies waren fast zu erwarten.
Das defensive Mittelfeld mit Joshua Kimmich und Leon Goretzka entsprach ebenfalls voll den Erwartungen vor dem Spiel, rechts erhielt Leroy Sané den Vorzug vor Michael Olise, Jamal Musiala und Harry Kane sollten wie gewohnt offensiv für die nötigen Akzente sorgen. Auf BVB-Seite stand Julian Brandt nicht im Kader, der Rest der Startelf beim BVB war so, wie erwartet.
Nach einem durchaus dominanten Start mit wieder knapp 70% Ballbesitz auf Bayern-Seite prüfte Leroy Sané mit einem satten Links-Schuss Keeper Kobel in der siebten Minute das erste Mal, aber er konnte abwehren. Auch in der zehnten Spielminute zeigte sich Sané spielfreudig, seine Hereingabe landete aber abgefälscht im Toraus.
Nach fünfzehn Minuten nahm der BVB das Spiel etwas mehr in die Hand und presste hoch. Süle, der für den verletzten Anton kurz zuvor eingewechselt wurde, dribbelte in der 22. Minute an, spielte auf Ryerson dessen Pass wurde aber nicht verwertet. Laimer ließ sich dann aber nach einem Steilpass von Schlotterbeck auf Gittens abhängen und dieser traf souverän zum 1:0 für den BVB.
In der 33. Minute der nächste Schock für die Bayern, Harry Kane musste vom Platz, für ihn wurde Thomas Müller eingewechselt. Dieser kam in der 37. Minute zu einer Mini-Chance nach schöner Ablage von Sané auf Kimmich, der auf seinen Kopf flankte. In der Halbzeit musste etwas passieren, die Bayern versuchten in der zweiten Halbzeit wieder ihre altgewohnte Souveränität herzustellen. So hätte in der 49. Minute der Ausgleich fallen müssen, aber Müller vergab nach Vorlage Musiala kläglich. Zehn Minuten später kam Musiala zu einem gefährlichen Schuss, der nur knapp am Pfosten vorbei rauschte. Kurz danach gab es die nächste Großchance für die Bayern, Laimer ging ins Zentrum, legte ab auf Sané, dieser aber zog vorbei. Fast im Gegenzug kommt Dortmund zu einer riesigen Gelegenheit, Neuer aber klärt. Eine durchaus wilde Phase im Spiel.Für Laimer kam in der 62. Minute Boey, außerdem kam Coman für Tel. Die Bayern blieben dominant, aber kamen nicht zu weiteren Großchancen. In der 80. Minute kam Olise für Minjae Kim. Und dann fiel nach Flanke von genau diesem Olise auf den völlig freien Musiala der verdiente Ausgleich. Die Dominanz in Halbzeit zwei wurde belohnt. Das Spiel endete 1:1.
Borussia Dortmund gelang es in der ersten Halbzeit konsequent, die Bayern hoch anzulaufen und unter Druck zu setzen. Durch intensives Gegenpressing und gezielte Balleroberungen in der gegnerischen Hälfte zwangen sie die Münchner zu Fehlern. Besonders Sabitzer und Guirassy waren in dieser Hinsicht sehr aktiv. Die Bayern fanden keine adäquate Antwort auf dieses Pressing. Fehlende Tiefe im Spielaufbau und die Abwesenheit von Pavlovic, der für seine Übersicht und schnelle Entscheidungsfindung bekannt ist, erschwerten das Spiel gegen die kompakte Dortmunder Defensive.Vor allem die Außenspieler konnten keine wirklichen Akzente setzen. Sané zog in der ersten Halbzeit zwar zeitweise nach innen, dennoch muss man mehr von ihm erwarten, er verlor auch immer wieder den Ball. Tel ist aufgrund seiner kaum vorhandenen Spielpraxis eigentlich kein Vorwurf zu machen, allerdings kann man sich fragen, warum Coman nicht von Anfang an spielte. Tel geht so vermutlich einer Leihe entgegen, er nutzte die Chance nicht.
Manuel Neuer, der in den vergangenen Spielen bereits teilweise Kritik einstecken musste, wirkte auch gegen Dortmund nicht immer souverän. Beim Gegentor von Gittens hätte er den Ball unter Umständen halten können. Obwohl seine Passqualität weiterhin hoch ist und auch Chancen abwehrt, hinterlässt er in einigen Situationen keinen sicheren Eindruck.
Auch Thomas Müller fand nicht ins Spiel. Seine Aktionen waren oft unglücklich und die vergebene Ausgleichschance unterstrich seine aktuelle Formkrise. Beide sollten in den Zukunftsplänen der Bayern keine Rolle mehr spielen.
Der FC Bayern drückte im zweiten Durchgang nochmal, doch vorn ging nur etwas, wenn Musiala etwas einfiel. Wie bei seinem sensationellen Kopfball, den selbst Legenden wie Miroslav Klose oder Alexandra Popp technisch nicht besser hinbekommen haben. Wie auf der PlayStation dribbelte der 21-Jährige durch die BVB-Defensive und sorgte dafür, dass die Bayern sich zurück ins Spiel hievten.
Seine Leistung zeigt, dass Musiala ein Big-Game-Player ist. Einer, der den Unterschied machen kann. In dem Fall hat er den Münchnern nach einer dürftigen Leistung den Abend gerettet.
Nach dem frühen Rückstand gelang es den Bayern lange nicht, das Spiel zu drehen. Das Umschaltspiel funktionierte nicht reibungslos, und die Mannschaft wirkte direkt nach dem Tor zeitweise verunsichert. Fehlende Intensität im Zweikampf und ungenaue Pässe prägten das Spielbild. Obwohl die Bayern in der zweiten Halbzeit mehr Ballbesitz hatten, konnten sie daraus zunächst keine zwingenden Torchancen kreieren. Verdient war der Ausgleich letztlich und mit ein wenig Glück nahm man einen Punkt mit. Offensiv sind die Bayern zur Zeit einfach zu wenig zwingend.
Das Spiel gegen Dortmund hat einige Schwachstellen im Spiel der Bayern offengelegt. Das fehlende Gegenmittel gegen hohes Pressing, die kleinen Unsicherheiten beim Torwart und die fehlende Durchschlagskraft im Angriff sind Baustellen. Vor allem die Abhängigkeit von Harry Kane wird immer deutlicher. Grade vor dem DFB-Pokal Spiel gegen Bayer Leverkusen, gibt das durchaus Anlass zur Sorge, allerdings geben Boey und Olise auch Anlass zur Hoffnung, beide kamen aber zu spät.