Miasanrot
·19 de novembro de 2024
Miasanrot
·19 de novembro de 2024
Jamal Musiala soll beim FC Bayern München zum Topverdiener aufsteigen. Warum das gerechtfertigt ist. Außerdem: Die Kimmich-Verhandlungen stocken offenbar, ein Top-Talent debütiert im Profitraining und vieles mehr.
Wo ist Presse, wo ist Rummel, wo wird immer diskutiert? Beim Stern des Südens natürlich. In unserem Round-Up-Format wollen wir euch jeden Morgen um 6 Uhr* über das Wichtigste zum FC Bayern München informieren – und geben dem Ganzen mit unserer eigenen Art einen individuellen Touch.
Das dürfte noch nie ein Jugendspieler beim FC Bayern geschafft haben. Die Rechnung ist bei jungen Spielern aus der Akademie oft sehr simpel: In der Gehaltsstruktur steigen sie tief ein und werden dann auch nur langsam über viele Jahre hinweg nach oben gestuft. Selbst ein Ausnahmetalent wie Thomas Müller hat mehrere Jahre gebraucht, bis er in der Hierarchie ganz oben ankam.
Jamal Musiala hingegen steht laut verschiedenen Medienberichten nun kurz vor der Unterschrift seines dritten größeren Vertrags beim FC Bayern. Nach dem initialen Profivertrag gab es eine Verlängerung und nun steht die nächste ins Haus. Sky will erfahren haben, dass der 21-Jährige damit zum Topverdiener aufsteigt. Von bis zu 25 Millionen Euro Fixgehalt ist die Rede.
Damit Stünde er auf Augenhöhe mit Harry Kane. Unklar sei, ob noch eine Bonuszahlung für die Vertragsunterschrift hinzukommt. Auch die Vertragsdauer sei noch nicht festgelegt. Mindestens bis 2029 soll Musiala gebunden werden, vielleicht sogar bis 2030. Mit 21 Jahren würde das Top-Talent des Rekordmeisters damit einen Vertrag unterschreiben, der mit großer Sicherheit zu den drei teuersten zählt, die jemals beim FC Bayern ausgestellt wurden.
Nun gäbe es sicher auch valide Kritikpunkte an diesem Vorgehen. Musiala ist gut. Er ist sogar sehr gut. Niemand, der ihn je auch nur eine Minute lang hat spielen sehen, kann ernsthaft auf die Idee kommen, ihm sein unfassbares Talent abzusprechen. Aber: Konstanz war bisher noch nicht seine Stärke. Immer wieder hatte Musiala Saisonphasen, in denen er zu verkopft agierte und seinem Team mit einfachen Ballverlusten keinen großen Gefallen tat.
Eine ehrliche, rein sportliche Analyse zum jetzigen Zeitpunkt würde vermutlich zu dem Ergebnis kommen, dass ein derart hohes Gehalt wohl mindestens einen Tick zu hoch wäre. Dass eventuell der eine oder andere Zwischenschritt übersprungen wird. Dem entgegnen muss man aber: Was ist die Alternative?
In einer perfekten Welt würde Musiala vermutlich erstmal von fünf auf zehn Millionen Euro, dann auf 13 bis 15 Millionen Euro und in seinen Mitzwanzigern schließlich auf 20 Millionen Euro springen. Doch die realistische Alternative ist, dass Musiala sich dann einfach einen anderen Topclub aussuchen würde, bei dem er 20 Millionen Euro oder mehr pro Jahr verdient. Denn der offensive Mittelfeldspieler ist einer der wenigen Spieler auf der Welt, die sich ihren Arbeitgeber fast aussuchen können.
Und dann ist da auch noch der Blick auf den Umsatz des FC Bayern. Bei aller berechtigten Kritik an der Gehaltsstruktur der letzten Jahre und bei allem öffentlichen Gerede über die Reduzierung der Gehälter: Auch in diesem Jahr werden die Münchner wieder stolz einen Rekordumsatz präsentieren. Der FCB ist eine Umsatzmaschine geworden, will die eine Milliarde Euro an Jahresumsatz bald knacken.
Um das nochmal zu verdeutlichen: In nur zehn Jahren hat man den Jahresumsatz von etwas mehr als 500 Millionen Euro pro Jahr auf nun sehr wahrscheinlich über 900 Millionen Euro gesteigert. Damals waren Arjen Robben und Franck Ribéry die Topverdiener mit einem geschätzten Jahresgehalt von rund 15 Millionen Euro. Heute liegt diese Summe eben bei 25 Millionen Euro. Gemessen am Umsatz eine sehr logische Entwicklung.
Der FC Bayern wird seine Gehälter in Zukunft auch nicht großartig senken können, wenn er weiterhin international konkurrenzfähig sein will. Er muss vor allem zusehen, dass er die hohen Gehälter an die richtigen Spieler überweist. Und hier muss man festhalten: Wenn Musiala nicht der richtige Spieler dafür ist, wer dann?
Auch wenn er kein klassischer Akademiespieler des FC Bayern ist, so ist die Identifikation der Fans mit ihm enorm. Musiala löst auf dem Platz Begeisterung aus. Wegen ihm gehen Leute ins Stadion. Mit nur 21 Jahren ist er eine tragende Säule des Teams und kann sogar noch besser werden. In Deutschland wird schnell mit dem Begriff „Jahrhunderttalent“ um sich geschmissen, aber was man bei Musiala in jedem Fall festhalten kann und muss: Wie er sich bewegt und wie er mit dem Ball umgeht, ist in der Geschichte des deutschen Fußballs jetzt schon einmalig.
Sollte er den Vertrag unterschreiben, wird er natürlich auch an den Ansprüchen gemessen, die damit verbunden sind. Aber wenn es einen Spieler im Kader gibt, der es verdient hat, in diese Region vorzustoßen, dann wohl Musiala. Einen solchen Spieler muss man zu fast jeder Bedingung an sich binden.
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Bei Joshua Kimmich ziehen sich die Verhandlungen wohl noch etwas in die Länge. Zwar soll es laut Sky weiterhin Gespräche geben, doch der Knackpunkt könnte das Gehalt werden. Demnach wolle Max Eberl eine Kürzung erreichen, während der Spieler sich in einer guten Verhandlungsposition sieht. Sollte man sich nicht einigen, sollen der FC Barcelona, Real Madrid und Premier-League-Clubs mögliche Optionen sein.
Interessant zudem: Vincent Kompany soll ein wichtiger Faktor dafür sein, dass Kimmich überhaupt zu einer Verlängerung bereit sei. Der Belgier habe dem DFB-Kapitän bereits im Sommer mitgeteilt, dass er neben Musiala und Kane die wichtigste Säule seines Teams sei. Wertschätzung, die Kimmich zuvor gefehlt hatte. Dennoch sei der FC Bayern aktuell sein erster Gesprächspartner.
Fahrt aufnehmen könnte die Geschichte auch vor dem Hintergrund, dass Musiala eine satte Gehaltserhöhung winkt, während man bei einem der Führungs- und Stammspieler offenbar sparen möchte.
Sky hat am Montag eine ganze Reihe an Gerüchten zum FC Bayern in die Welt gesetzt. Ein kurzer Überblick:
Zum ersten mal im Profitraining des FC Bayern wurde Lennart Karl gesichtet. Der offensive Mittelfeldspieler, der in der U17 bislang Fabelstatistiken aufweist (23 Tore und acht Vorlagen in 14 Spielen), ist ein vielseitiger Spielmacher mit einer guten Spielübersicht und einem ausgeprägten Torabschluss.
Karl gilt derzeit als eines der vielversprechendsten Talente im Nachwuchs des FC Bayern. Die starken Statistiken sind angesichts der eher schwach besetzten Vorrundengruppe der U17 jedoch mit Vorsicht zu interpretieren. Viel aussagekräftiger dürften hier die kommenden Testspiele der U17 gegen Hoffenheim und Borussia Dortmund werden.
In den vergangenen Wochen gab es Gerüchte, dass verschiedene Topclubs auf die Situation des erst 16-Jährigen schauen. Laut Sky zögern die Bayern derzeit noch, ihm einen Profivertrag zu geben. Allerdings plane man zeitnah mit ihm in der U19 und auch der Schritt, ihn nun ins Profitraining zu integrieren, zeigt, dass man ihn möglichst schnell an sich binden möchte.
Die U19 und U17 sind derzeit in der Länderspielpause, weshalb sich das Campus-Update diese Woche auf die Amateure beschränkt. Diese waren am Freitagabend gegen die Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg im Einsatz und gewannen souverän mit 4:0. Steve Breitkreuz (7.), Timo Kern (9.), Noël Aséko Nkili (38.) und ein Eigentor von Nicolas Ortegel (61.) bescherten den Münchnern den deutlichen Sieg.
Für Kern war es dabei nach der Verkündung seines Karriereendes zum kommenden Jahr das letzte Heimspiel, das er mit dem Treffer zum 2:0 krönte. Erfreulich für die kleinen Bayern zudem: Top-Talent Jonathan Asp-Jensen feierte nach seiner Verletzung sein Comeback.
In der Tabelle steht man damit jetzt auf dem vierten Platz, vier Punkte hinter Schweinfurt. Allerdings haben die Bayern auch zwei Spiele weniger als Illertissen und Bayreuth, die vor ihnen stehen und auch eines weniger als Schweinfurt.