90PLUS
·01 de dezembro de 2024
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·01 de dezembro de 2024
Ein Kopfball-Ungeheuer, Aufregung um den Ausgleich und eine schmerzhafte „Bestrafung“: Fünf kleine Geschichten zum Bundesliga-Klassiker zwischen dem BVB und FC Bayern, die sonst untergehen würden.
DAS WARTEN AUF DEN PFIFF
Der Aufreger, der dann irgendwie doch keiner war. Händeringend reklamierten Nico Schlotterbeck und Nuri Sahin nach dem Ausgleich der Bayern bei Schiedsrichter Sven Jablonski. Der hatte das Spiel weiterlaufen lassen, obwohl Niklas Süle, vom Ball heftig im Gesicht getroffen, im Strafraum lag. Hätte er unterbrechen müssen? Jablonski blieb ruhig, er pfiff nicht, er erklärte – damit war dann auch alles gut. „Ich hätte zwar gepfiffen“, sagte BVB-Ersatzkapitän Schlotterbeck, „aber es war nicht falsch.“ Eben: ein Aufregerchen.
KOPFBALL-MONSTER MUSIALA
Über Fußballer mit übermäßig starkem Fuß wird gerne gesagt, sie hätten den anderen „nur zum Stehen“. So gesehen hatte Jamal Musiala den Kopf lange „nur zum Denken“. Doch plötzlich trifft der Mann mit den Zauberfüßen eine Etage höher serienweise. Für die Bayern in Bochum, für die Nationalmannschaft gegen Bosnien, in der Champions League gegen Benfica Lissabon – und nun in Dortmund. Nur den englischen Begriff für „Kopfball-Ungeheuer“ konnte er im Interview nicht nennen: Das vorgeschlagene „header monster“ war ihm trotz perfekter Sprachkenntnis unbekannt.
DER SHOOTINGSTAR
Wo man sich auch umhörte nach dem Topspiel, alle schwärmten von Jamie Gittens. Eine geschickte Täuschung, der unwiderstehliche Sprint von der Mittellinie aus, wie mit Raketenantrieb, der Abschluss über die Schulter von Manuel Neuer hinweg – ein hochtalentierter Spieler entwickelt sich in den vergangenen Wochen zum BVB-Star. „Er ist ein absoluter Unterschiedsspieler“, lobte Lars Ricken, „seine Tore, seine Vorlagen, seine Widerstandsfähigkeit. Das ist extrem bemerkenswert.“ Ersatzkapitän Nico Schlotterbeck blickte voraus: „Wenn er so weiterspielt, ist das ein Wahnsinnsspieler.“ Und vielleicht der nächste Dortmunder 100-Millionen-Transfer.
DIE BAYERN-SCHWÄCHE
Der FC Bayern hat Dinamo Zagreb mit 9:2 seziert, er hat Kiel, Bremen und Bochum mit fünf Toren Unterschied erobert. Doch geht es in der Bundesliga in Richtung Augenhöhe, zeigt sich eine erstaunliche Schwäche. 3:3 bei Eintracht Frankfurt (2. Tabellenplatz), 1:1 gegen Bayer Leverkusen (3.), 1:1 bei Borussia Dortmund (5.) – das entspricht nicht dem Münchner Selbstverständnis, auch wenn Max Eberl sagte, der „Teilerfolg“ beim BVB sei „wie ein Sieg“. Das 1:4 beim FC Barcelona und das 0:1 bei Aston Villa sind allerdings auch noch nicht vergessen. Nächste Chance: DFB-Pokal gegen Leverkusen am Dienstag.
DER BUSSGANG
Der Rüffel kommt erst noch. Derzeit berate der FC Bayern über eine Strafe für Alphonso Davies, erklärte Sportdirektor Christoph Freund nach dem Abpfiff. Schließlich war der Kanadier Medienberichten zufolge des Nachts leicht alkoholisiert am Steuer erwischt worden. In Dortmund stand er dennoch in der Startelf: Trainer Vincent Kompany wollte „nicht die ganze Mannschaft strafen“, indem er Davies rausnimmt. Der Spieler dankte es ihm – er riskierte in der Nachspielzeit bei einer Rettungsaktion sehr schmerzhaft „seine Familienplanung“, wie der X-Account des Rekordmeisters es nannte. Vielleicht war das schon Strafe genug.
(Photo by Lars Baron/Getty Images)
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