feverpitch.de
·05 de março de 2025
Historischer Sieg: Real Madrid auf Viertelfinalkurs

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·05 de março de 2025
Mit einem wichtigen 2:1-Sieg im Madrid-Derby legte das Team von Carlo Ancelotti den Grundstein für das Erreichen des Viertelfinals der Königsklasse. Das Madrid-Derby in der Champions League steht für Drama und Spektakel – bisher immer mit dem besseren Ende für Real Madrid. Das prominenteste Beispiel dafür ist wohl noch immer das Champions-League-Finale 2014, das Real Madrid in der Verlängerung mit 4:1 für sich entschied.
Durch zwei äußerst sehenswerte Treffer von Rodrygo (4.) und Brahim Díaz (55.) verschaffte sich der Rekordsieger der Champions League eine komfortable Ausgangslage für das Rückspiel im Estadio Metropolitano. Dabei wird vor allem der Treffer von Brahim Diaz in der spanischen Presse gefeiert: „Eine Szene für die Ewigkeit“ heißt es in der Mundo Deportivo.
Der Marokkaner erzielte in der 55. Spielminute durch eine herausragende Einzelleistung den entscheidenden Treffer zum 2:1-Endstand, dabei ließ er gleich mehrere Gegenspieler im Strafraum aussteigen, wie zum Beispiel den etablierten Innenverteidiger José María Gíménez. Diese Szene gefiel einem mit Sicherheit überhaupt nicht: Diego Simeone. Dass sich seine Abwehr so vorführen lässt, kann den langjährigen Atlético-Coach eigentlich nur zum Wutausbruch bringen. Nach seinem Treffer lag sich der Brahim Díaz mit den Fans der Blancos in den Armen und wurde reichlich geherzt.
Dass sich die beiden Giganten der spanischen Hauptstadt nicht viel schenken und die Rivalität beider Vereine riesig ist, sollte klar sein. Entsprechend tobte das Bernabéu, als Rodrygo bereits in der vierten Minute die 1:0-Führung erzielte. Der Brasilianer zog mit viel Tempo an Außenverteidiger Javi Galan vorbei, dribbelte in den Strafraum, schloss mit dem linken Fuß ab und vollendete unhaltbar ins linke Eck – Jan Oblak hatte bei dieser temporeichen Szene keine Chance. Der weite Pass von Federico Valverde, der die Königlichen als Kapitän auf das Feld führte, war dabei entscheidend. Die Positionierung und das Timing von Rodrygo ebenso perfekt. Carlo Ancelotti lobte den 24-Jährigen nach dem Spiel bei TNT Sports in den höchsten Tönen. Rodrygo sei ein „fantastischer Spieler“ und die Champions League wäre „sein Wettbewerb“.
Mit 24 Jahren und 54 Tagen ist Rodrygo hinter Erling Haaland, Kylian Mbappé, Lionel Messi und Raúl der fünftjüngste Spieler, der die Marke von 25 Champions-League-Toren in seiner Karriere knackt. Auf der Gegenseite erzielte Julian Álvarez in der 32. Minute den Ausgleichstreffer – und wie! Der Argentinier zirkelte den Ball spektakulär von der linken Strafraumecke in das Tor von Thibaut Courtois und ließ dem Belgier keine Chance. In der 55. Minute folgte dann der Treffer von Brahim Díaz, der sich dadurch in einen elitären Kreis einreihte: Der Marokkaner ist neben Cristiano Ronaldo, Sergio Ramos, Karim Benzema und Rodrygo nun der fünfte Real-Spieler, der im 21. Jahrhundert in drei verschiedenen Wettbewerben gegen Atlético Madrid getroffen hat. Eine interessante und vielleicht auch unrelevante Statistik, die hier aber erwähnt sei.
Die Partie bot zwar nur wenig aussichtsreiche Chancen, aber war – wie es Champions-League-Spiele im Estadio Santiago Bernabéu so an sich haben – durchaus spektakulär. Das Spiel war unfassbar temporeich, dynamisch und fand auf einem sehr hohen Niveau statt. Diese Art von Spielen will man als Zuschauer in der Champions League sehen, erst recht, wenn man noch dazu drei Traumtore bestaunen darf.
Nachdem der Champions-League-Sieger des vergangenen Jahres in der spanischen La Liga gegen Real Betis Sevilla einen Rückschlag im Meisterschaftskampf hinnehmen musste (1:2), änderte Real-Coach Carlo Ancelotti drei Personalien in der Startelf: Valverde, Asencio und Camavinga begannen für Vazquez, Alaba und Modric.
Diese Entscheidungen sollten das Spiel gegen Atlético maßgeblich beeinflussen, denn Federico Valverde zeigte wie gewohnt eine bärenstarke Leistung und auch Raul Asencio wurde einmal mehr von den Anhängern der Königlichen für seine erneut starke Leistung gefeiert. Ohnehin ist der junge Spanier für viele Fans bereits der neue Sergio Ramos – und das muss was heißen! Der Sieg gegen das Team von Diego Simeone ist allerdings aus einem weitaus bedeutsameren Grund ein Statement: In der laufenden Saison konnte man gegen die Colchoneros noch kein einziges Mal gewinnen.
Real Madrid wird sich für das Viertelfinale der Champions League qualifizieren, davon gehe ich aus. Man könnte zwar meinen, dass es ein Vorteil für Atlético sei, dass das Rückspiel im Metropolitano stattfinden wird, dennoch glaube ich, dass die Königlichen mit all ihrer Erfahrung und individuellen Klasse erneut in der Champions League brillieren werden.
Dass diese Mannschaft immer zurückkommen kann, zeigt die Historie der Champions League zweifelsfrei – wie oft wurde Real bereits abgeschrieben, wie oft lag Real bereits in Rückstand? Sie kamen immer zurück und schafften das, was keiner wagte, auszusprechen. Das Hinspiel hat mir ein weiteres Mal gezeigt, dass Real Madrid zu abgekocht in „ihrem“ Wettbewerb ist, deshalb wird die Leistung von Atlético nicht reichen, um Real Steine in den Weg zu legen. Wenn Atlético dieses Spiel noch drehen will, dann brauchen sie einen fehlerfreien Tag, einen Masterplan von Diego Simeone und das nötige Spielglück. Was das Rückspiel für uns bereithält, werden wir allerdings erst am 12. März erfahren. Ich freue mich!