SportsEye
·25 de abril de 2025
Kälte statt Nähe: Klauß' fataler Führungsstil

SportsEye
·25 de abril de 2025
Nach 521 Tagen endete die Amtszeit von Robert Klauß als Trainer des SK Rapid Wien. Ein entscheidender Faktor für sein Scheitern lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Distanz.
Der ehemalige Rapid-Coach hielt während seiner gesamten Amtszeit bewusst Abstand - nicht nur zu Medienvertretern, sondern auch zu seinen eigenen Spielern. Diese professionelle Distanziertheit, die im Umgang mit der Presse durchaus als erfrischend und souverän galt, erwies sich im Mannschaftsgefüge als problematisch.
Bei Europacup-Reisen fiel besonders auf, wie Klauß mit seinem Trainerteam eine in sich geschlossene Einheit bildete, die sich jedoch räumlich von den Spielern abgrenzte. Trotz seiner exzellenten fachlichen Ausbildung und Intelligenz verzichtete der Trainer bewusst darauf, eine persönlichere Beziehung zu den "Menschen unter den Trikotnummern" aufzubauen.
Der sportliche Absturz seit dem Frühjahrsstart hätte möglicherweise abgewendet werden können. Mit mehr Einfühlungsvermögen und zwischenmenschlichem Gespür wäre eine Trendwende eher realisierbar gewesen. Doch Empathie lässt sich nicht von heute auf morgen entwickeln oder verordnen.
Für Klauß könnte der Blick auf erfolgreiche Trainer wie Carlo Ancelotti lehrreich sein. Der fünffache Champions-League-Sieger pflegt einen völlig anderen Ansatz und lädt beispielsweise Spieler samt Familien zum gemeinsamen Grillen ein - eine Methode, um selbst zu Superstars auch auf menschlicher Ebene eine Verbindung aufzubauen.
In der Krise hat sich Klauß' distanzierter Führungsstil letztendlich gerächt. Nach 17 turbulenten Monaten setzt Rapid nun auf eine Interimslösung, um den Verein wieder auf Kurs zu bringen.
Quelle: Kurier
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