90min
·10 de dezembro de 2024
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·10 de dezembro de 2024
Nicht der FC Bayern München und nicht der VfL Wolfsburg, sondern Eintracht Frankfurt ist der Hinrunden-Meister der Frauen-Bundesliga. Durch einen verdienten Sieg über RB Leipzig am 11. Spieltag stehen die Adlerträgerinnen durch das bessere Torverhältnis nun an der Tabellenspitze. Nachdem die Eintracht zum Saisonstart noch mit dem frühen Aus in der Champions-League-Qualifikation gehadert hatte, kam es der Mannschaft von Niko Arnautis dann auch etwas entgegen, dass keine Dreifachbelastung vonnöten war. Stattdessen gelang es der SGE gleich an mehreren Stellen, die eigenen Stärken auszuspielen und in Erfolg umzumünzen.
Direkt hinter Frankfurt lauern mit dem FC Bayern und Leverkusen zwei Mannschaften, die punktgleich mit der Eintracht stehen beziehungsweise Wolfsburg mit einem Zähler Rückstand. So ein enges Rennen hat es seit Jahren schon nicht mehr gegeben. Speziell an dieser Konstellation ist, dass keine einzige Mannschaft mehr als einen Sieg gegen die anderen drei einfahren konnte. Das heißt, gleich in mehreren direkten Top-Duellen ist es auch mal zu Überraschungen gekommen, wie etwa beim Leverkusener Erfolg gegen die Wölfinnen am letzten Spieltag der Hinrunde.
Dies bestätigt die positive Entwicklung in der Frauen-Bundesliga, wonach die Mannschaften in der Qualität näher zusammengerückt sind. Sowohl an der Spitze als auch im Abstiegskampf ist noch alles möglich. Denn auch wenn im Tabellenkeller Turbine Potsdam derzeit noch abgeschlagen mit einem Punkt den 12. Platz belegt, trennen die Turbinen nur zwei Zähler von Mit-Aufsteiger Carl-Zeiss Jena.
Dem, was der Männer-Abteilung in der vergangenen Saison gelungen ist, eifern nun auch die Frauen nach. Mit 26 Zählern auf dem Konto liegt Bayer 04 Leverkusen aktuell punktgleich mit Spitzenreiter Eintracht Frankfurt und dem FC Bayern München auf dem dritten Tabellenplatz. Die Position der Werkself hätten vor dem Saisonstart nur die allerwenigsten vorhersagen können. Denn auch wenn Bayer 04 schon in der Vergangenheit Potenziale aufgezeigt hatte, siedelte sich die Mannschaft meist eher im Tabellen-Mittelfeld an - wie etwa zum Abschluss der vergangen Spielzeit auf Platz sechs.
Doch im Sommer scheinen die Veranwortlichen in Leverkusen gleich mehrere richtige Entscheidungen getroffen zu haben. Nicht nur der neue Trainer Roberto Pätzold hat direkt einen guten Zugang zur Mannschaft gefunden, sondern auch auf dem Transfermarkt schlug man auf den richtigen Positionen zu. Allen voran muss hier das Sturm-Duo aus Caroline Kehrer und Cornelia Kramer erwähnt werden, die für einen Großteil der geschossenen Tore verantwortlich sind.
Das Konzept aus auf der einen Seite einer stabilen Abwehr und einer kompromisslosen Spielweise nach vorne auf der anderen ist schnell gefruchtet und offenbar bestens auf die vorhandenen Spielerinnentypen zugeschnitten. Ob Leverkusen auch noch bis zum Saisonende im Titelrennen mitmischen kann, wird die tatsächliche Reife der derzeitigen Mannschaft aufzeigen.
Neben viel Qualität in den Spielen war auch eine ganze Menge an individueller Klasse auf dem Feld zu beobachten. Heraus stechen unter anderem Spielerinnen wie Laura Freigang (Eintracht Frankfurt), die zu Bestform aufläuft und mit zehn Treffern die Torjägerinnenliste anführt, Sophia Winkler im Tor bei der SGS Essen, die trotz der durchwachsenen Leistungen ihrer Mannschaft den Sprung zur A-Nationalmannschaft geschafft hat und Kristin Kögel (Bayer Leverkusen), die mittlerweile nicht nur Kapitänin der U23-Nationalmannschaft ist, sondern auch erheblichen Anteil an der bisher stärksten Saisonleistung der Werkself hatte.
Sophia Winkler (Mitte) feierte erst kürzlich ihr Debüt für die deutsche Nationalmannschaft / Daniela Porcelli/GettyImages
Darüber hinaus ist schon in der deutschen Nationalmannschaft aufgefallen, dass der neue Bundestrainerin Christian Wück darauf setzt, viele neue Gesichter in Aktion zu erleben. Davon profitieren vor allem einige Youngster, die in letzter Zeit in der Frauen-Bundesliga auf sich aufmerksam gemacht haben. Neben Winkler sind das uner anderem Torhüter-Kollegin Ena Mahmutovic, Freiburgs Cora Zicai, Frankfurts Lisanne Gräwe und Alara Şehitler. All diese Spielerinnen haben in der bisherigen Spielzeit den nächsten Schritt in ihrer Karriere machen können und versprechen dem deutschen Fußball viel Talent für die Zukunft.