90PLUS
·04 de fevereiro de 2025
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·04 de fevereiro de 2025
Die Winter-Transferphase ist vorüber. Auch in der Bundesliga wurde einen Monat lang intensiv an den Aufgeboten für die Zielgerade der Saison gefeilt. Wir stellen euch die Gewinner und Verlierer vor.
Schluss, aus, vorbei! Das Transferfenster ist zu, die Kader für die Rückrunde in der Bundesliga stehen damit fest. Während sich einige Vereine klug verstärkten und so mancher Spieler einen wichtigen Karriereschritt ging, wollen andere die nun zurückliegende Wechselphase wohl lieber ganz schnell wieder vergessen.
Nach einem schwierigen Start findet sich der FC St. Pauli immer besser in der Bundesliga zurecht. Die Hamburger haben sich zuletzt mit Siegen gegen Union Berlin und Heidenheim sowie einem Remis gegen Augsburg ein Neun-Punkte-Polster auf einen direkten Abstiegsrang aufgebaut und steuern auf den Klassenerhalt zu.
Im Winter wurde der eingeschworene Kader gezielt verstärkt. Mit Noah Weißhaupt (vom SC Freiburg) und James Sands (New York City FC)) lieh der Kiez-Klub zwei Spieler aus, die direkt helfen können. Beiden winkt am Millerntor regelmäßige Spielzeit, dafür sind beide bereit, alles für den Ligaverbleib zu geben. „Ich will den Klassenerhalt schaffen, viele Spielminuten sammeln. Ich will St. Pauli in der Liga halten“, stellte U21-Nationalspieler Weißhaupt nach seinem Debüt gleich klar, wie er sich das halbe Jahr in der Hansestadt vorstellt.
Zudem kam kurz vor Toreschluss mit Siebe Van der Heyden ein Abwehrspieler vom RCD Mallorca, der sogar ein Länderspiel für Belgien in seiner Vita stehen hat. Abdoulie Ceesay wurde als Perspektivspieler fest vom estnischen Klub Paide Linnameeskond verpflichtet.
In den letzten Jahren hatte man sich schon daran gewöhnt, dass sich die Shootingstars der Bundesliga keiner Schlammschlacht zu schade sind, um den angepeilten Wechsel zu einem internationalen Top-Team zu erzwingen. Ousmane Dembélé lässt grüßen. Dass es auch anders geht, bewiesen Omar Marmoush und Eintracht Frankfurt.
Die SGE beharrte auf ihre Ablöseforderung bis Manchester City nachgab, Marmoush ließ sich von den Verhandlungen nicht beeinflussen und lieferte währenddessen eine Gala nach der anderen ab. Obwohl der Ägypter letztendlich nur anderthalb Jahre am Main auflief, wurde er von den Fans emotional verabschiedet.
Am Ende des Tages hat dieser blitzsaubere Transfer nur Gewinner. Marmoush kann bei Manchester City in die absolute Stürmer-Elite vorstoßen, Eintracht Frankfurt nahm stolze 75 Millionen Euro ein und fand in Elye Wahi und Michy Batshuayi vielversprechenden Ersatz für seinen Superstar.
Eigentlich wollte Frans Krätzig beim VfB Stuttgart den nächsten Schritt in seiner noch jungen Karriere gehen. Die Leihgabe des FC Bayern sollte sich nach einem starken Halbjahr bei Austria Wien bei einem Champions-League-Teilnehmer beweisen, zudem traute man Sebastian Hoeneß zu, den talentierten Linksverteidiger entscheidend weiterzuentwickeln.
Doch bei den Schwaben kam der Blondschopf so gut wie gar nicht zum Zug. Einzig am ersten Spieltag durfte Krätzig in der Bundesliga mitwirken, stand danach nur noch vier Mal ohne Einsatz im Kader. An Nationalspieler Maximilian Mittelstädt war zu keinem Zeitpunkt ein Vorbeikommen für den gebürtigen Nürnberger.
Kurz nach dem Jahreswechsel wurde das Leihgeschäft, das weder für Krätzig und die Bayern, noch für den VfB von Nutzen war, vorzeitig beendet. Die Rückrunde verbringt der Linksfuß nun beim 1. FC Heidenheim. Abstiegskampf statt Champions League, aber vor allem: Führungsrolle statt Tribüne oder 3. Liga.
In allen fünf Spielen nach der Winterpause stand Krätzig in der Startelf und erzielte gleich in seinem ersten Spiel auf der Ostalb ein Tor. Frank Schmidt schenkte dem 22-Jährigen auf der linken Seite bereits defensiv und offensiv das Vertrauen. Mit weiteren guten Auftritten in der Bundesliga darf sich das Bayern-Talent Hoffnungen auf eine Teilnahme an der U21-EM im Sommer in der Slowakei machen.
Da geht’s lang! In Heidenheim ist Frans Krätzig auf Anhieb Stammkraft. (Photo by Alexander Hassenstein/Getty Images)
Am letzten Tag der Transferphase kam beim VfB Stuttgart nochmal richtig Bewegung rein. Anthony Rouault verließ die Schwaben und schloss sich Stade Rennais an. Damit verlor Trainer Sebastian Hoeneß zwar einen wichtigen, aber keinen essenziellen Spieler. Die 15 Millionen Euro Ablöse reinvestierte der Vizemeister umgehend.
Mit dem 21-jährigen Schweizer Luca Jaquez und dem erst 18 Jahre alten Finn Jeltsch kamen zwei hochtalentierte Innenverteidiger, deren Potenzial das von Rouault deutlich übersteigt. Kluges Business von Sportvorstand Fabian Wohlgemuth, der den VfB weiterhin mit guter Arbeit Stück für Stück in der Spitzengruppe der Bundesliga etabliert.
Bayer 04 Leverkusen ist bereit für die Mission Titelverteidigung. Zwar beträgt der Rückstand auf den FC Bayern bereits sechs Punkte, doch mit klugen Verstärkungen hat der Meister seinen Kader noch einmal sinnvoll ergänzt und für die entscheidende Phase der Saison breit aufgestellt.
Mit Emiliano Buendia kam ein gestandener Premier-League-Spieler auf Leihbasis von Aston Villa. Dort kam der Argentinier in der Hinrunde nur sporadisch zum Einsatz, nachdem ihn ein Kreuzbandriss die gesamte Spielzeit 2023/2024 gekostet hatte. Kommt der 28-Jährige an seine alte Klasse ran, kann er für die Werkself viel mehr sein, als nur ein Ersatz für den an der Achillessehne verletzten Martin Terrier.
Auch Mario Hermoso fällt in die Kategorie Soforthilfe. Der Spanier kommt von der AS Roma und ist als erfahrene Alternative für die Innenverteidigung eingeplant. Alejo Sarco soll dagegen behutsam aufgebaut werden. Beim erst 19-jährigen Stürmer aus Argentinien besteht kein Grund zur Eile. Der Youngster kann sich im Schatten der Platzhirsche Patrik Schick und Victor Boniface an das Bundesliga-Niveau gewöhnen.
Dass eben jener Boniface nach seinem geplatzten Wechsel zu Al-Nassr in Leverkusen bleibt, ist für Bayer 04 sportlich ein Erfolg, auch wenn der Werkself eine üppige Ablösesumme entgeht. Aus Sicht des Nigerianers hätte die letzte Woche jedoch unglücklicher kaum laufen können.
Mit 24 Jahren war der hochtalentierte Sturmtank gewillt, seine Ambitionen dem ganz großen Geld unterzuordnen und ins sportliche Nirwana der Saudi Pro League zu wechseln. Damit hat sich Boniface auch bei den eigenen Fans keinen Gefallen getan. Nachdem sich Al-Nassr für einen Transfer von Aston Villas Jhon Duran entschied und der Wechsel platzte, postete der Bayer-Angreifer ein trotzig wirkendes Bild von seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining.
Beim Team von Xabi Alonso muss er sich nun erstmal hinten anstellen. Zwar ist der Nigerianer nach langer Verletzungspause endlich wieder fit, Stellvertreter Patrik Schick hat seinen Platz im Sturmzentrum mit 13 Toren in den letzten neun Bundesliga-Einsätzen jedoch vorerst zementiert.
Allerdings reagierte Boniface bestmöglich auf das Wechsel-Theater. Gegen die TSG Hoffenheim kehrte er überraschend in die Startelf zurück und erzielte gleich ein Tor.
Victor Boniface geht auch in der Rückrunde in der Bundesliga auf Torejagd. (Photo by Dean Mouhtaropoulos/Getty Images)
Losgelöst vom Auftreten auf dem Transfermarkt kann man Borussia Dortmund getrost als Verlierer des Monats Januar bezeichnen. Die Schwarz-Gelben starteten wettbewerbsübergreifend mit vier Pleiten ins neue Jahr. Trainer Nuri Sahin musste gehen, das Chaos im Verein erschwerte zudem die Arbeit am Kader.
Immerhin konnte der BVB am Deadline Day mit Carney Chukwuemeka und Daniel Svensson noch zwei Neuzugänge vermelden, zudem wurde Torwart-Talent Diant Ramaj aus Amsterdam geholt und direkt zum FC Kopenhagen verliehen. Bei Wunschspieler Rayan Cherki gingen die Schwarz-Gelben jedoch leer aus.
Unprofessionell kommuniziert und viel zu niedrig sei das Angebot für den Dribbler gewesen, ließ Lyon-Boss John Textor kein gutes Wort an den Funktionären um Sportdirektor Sebastian Kehl. Dass Textor selbst sich nicht an ein „gentlemen’s agreement“ hielt, wonach Cherki für die gebotene Summe von 22,5 Millionen Euro hätte wechseln dürfen, ließ der extravagante Eigner der Franzosen außen vor.
Trotz des schwachen Verhaltens Textors hat es der BVB versäumt, bei Cherki, den man schon seit mehreren Monaten im Blick hatte, einen früheren Vorstoß zu wagen und sich so mehr Zeit einzuräumen, um auf die Absage zu reagieren. Am Deadline Day war nicht mehr genug Zeit, eine Alternative zu verpflichten. Offensiv steht Neu-Coach Niko Kovac nach dem Verkauf von Donyell Malen nun eine Option weniger zur Verfügung.
Nur zweimal stand Maximilian Philipp in der Hinrunde für den SC Freiburg auf dem Platz, der Stürmer wollte die Breisgauer verlassen. Eine Rückkehr in seine Geburtsstadt war schon fast in trockenen Tüchern, doch der Wechsel zu Union Berlin platzte kurz vor der Vertragsunterschrift. Wie die Bild erfahren haben will, fiel der 30-Jährige durch den Medizincheck. Der ehemalige U21-Nationalspieler bleibt nun in Freiburg, muss sich dort aber wohl weiter hinten anstellen.
(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)