FC St. Pauli
·15. Januar 2025
FC St. Pauli
·15. Januar 2025
Cheftrainer Alexander Blessin sah nach der guten Leistung seines Teams im Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt (0:1) keinen Grund, eine Änderung vorzunehmen. Für Johannes Eggestein, der gegen Frankfurt krankheitsbedingt gefehlt hatte, reichte es noch nicht wieder für den Kader. Auf Seiten des VfL Bochum, der mit einer 0:2-Niederlage beim 1. FSV Mainz 05 ins neue Jahr gestartet ist, begannen Erhan Masović, Kōji Miyoshi und Gerrit Holtmann anstelle von Anthony Losilla, Tim Oermann und Moritz Broschinski. Während der VfL die drei Punkte mehr als dringend benötigte, um den Anschluss nicht zu verlieren, konnten und wollten unsere Boys in Brown den Abstand auf die am Vorabend gegen Dortmund siegreichen Kieler wieder auf sechs Zähler vergrößern.
Nach einem Ballverlust in der eigenen Hälfte kamen die Gastgeber nach 72 Sekunden zur ersten Gelegenheit. Maximilian Wittek knallte das Leder aus 25 Metern aufs Tor, Nikola Vasilj war aber rechtzeitig im rechten unteren Eck (2.). Beide Teams agierten mit frühem Pressing, ein wirklicher Spielfluss entwickelte sich in der Anfangsphase nicht. Viele intensive Zweikämpfe bestimmte das Spielgeschehen und das in der Regel fernab von beiden Strafräumen. Dann der erste Abschluss unseres FCSP: Ein 20-Meter-Schuss von Morgan Guilavogui verfehlte das VfL-Gehäuse aber deutlich (10.). Nach Ecke von Danel Sinani und Kopfball von Jackson Irvine packte Patrick Drewes sicher zu (16.).
In der Folge änderte sich wenig auf dem Rasen. In der Offensive konnte sich keine Mannschaft entscheidend durchsetzen, fast alles spielte sich zwischen den Strafräumen ab. Aus dem Nichts dann beinahe die Führung für den Tabellenletzten: Nach einem langen Ball von Matus Bero setzte sich der schnelle Gerrit Holtmann gegen Hauke Wahl durch und eilte von der rechten Seite kommend auf Vasilj zu. Der Linksfuß visierte die lange Ecke an, setzte den Ball aber um Zentimeter daneben. Einmal tief durchpusten auf braun-weißer Seite (31.). Auch unsere Jungs hatten den Torschrei auf den Lippen, doch der ohnehin knapp im Abseits stehende Oladapo Afolayan köpfte den Ball auf kurzer Distanz knapp drüber (40.). Bochum konterte kurz vor der Pause noch mal, Vasilj schnappte sich den Kopfball von Bero aber sicher (45.). Kurz darauf ertönte der Halbzeitpfiff.
Personell unverändert kehrten beide Teams auf den Rasen zurück. Bochum hatte zunächst mehr vom Spiel, doch Bero verpasste eine Hereingabe von Philipp Hofmann, ehe Hofmann Augenblicke später nach einer Hereingabe von Bero an Vasilj scheiterte (49.). Kurz darauf strich ein Hofmann-Kopfball nach Wittek-Flanke weit vorbei (52.). All dies waren eher Halbchancen, eine ganz dicke Chance erspielten sich dann unsere Jungs. Afolayan setzte sich stark an der linken Strafraumkante durch und flankte auf den einlaufenden Irvine. Unser Kapitän stieg völlig frei zum Kopfball hoch, der Ball ging einen Meter drüber. Da war mehr drin (53.).
Viele intensive Duelle bestimmten weiterhin das Spielgeschehen und so dauerte es fast eine Viertelstunde bis zur nächsten nennenswerte Torszene. Die sorgte dann aber für den ersten Treffer der Partie und die Gastgeber jubelten. Der Augenblicke zuvor eingewechselte Broschinski flankte von der rechten Seite ins Zentrum, wo Hofmann einen Schritt schneller war als Eric Smith und Vasilj aus kurzer Distanz per Außenrist überwinden konnte – 0:1 (67.). Nun mussten unsere Kiezkicker in der Offensive eine Schippe drauflegen, um die Niederlage abzuwenden. Blessin reagierte auf den Rückstand und brachte Noah Weißhaupt für Danel Sinani (72.). Kaum auf dem Platz eilte der Winter-Neuzugang Ibrahima Sissoko auf der linken Seite davon und kam im Strafraum zu Fall. Es gab aber zu Recht keinen Strafstoß (73.).
Unser Team machte Druck, der VfL stellte sich hinten rein und lauerte auf Konter. Smith nahm einen zu kurz abgewehrten Ball direkt, jagte den Ball aber deutlich vorbei (80.). Mit James Sands und Scott Banks für Carlo Boukhalfa und Oladapo Afolayan ging's dann in die Schlussminuten (81.). Weißhaupt setzte sich stark durch, setzte das Leder aber knapp neben den linken Pfosten (83.). Auf der Gegenseite hielt Vasilj unser Team im Spiel, als er den Winkel gegen Broschinski clever verkürzte und parieren konnte (84.).
Blessin setzte alles auf eine Karte und warf Adam Dźwigała und Aboulie Ceesay vorne rein (87.) Gerade auf dem Rasen erlebte das Duo, wie Smith den Ball nach einer Ecke am langen Pfosten nur hauchdünn zu hoch ansetzte. Das hätte das 1:1 sein können (87.). Vasilj war noch mal gegen Broschinski auf dem Posten (90.+1) Es sollte einfach nicht sein, der Ball wollte nicht rein und unsere Kiezkicker, bei den Adam Dźwigała kurz vor dem Abpfiff nach gestrecktem Bein gegen Dani de Wit erst Gelb, nach VAR-Check dann aber Rot gesehen hatte (90.+4), mussten sich zum Abschluss der Hinrunde den Bochumern mit 0:1 geschlagen geben.
VfL Bochum
Drewes - Masović, Ordets, Bernardo - Passlack, Wittek, Bero, Sissoko - Miyoshi (65. Broschinski), Hofmann (90.+2 Medić), Holtmann (80. de Wit)
Cheftrainer: Dieter Hecking
FC St. Pauli
Vasilj - Wahl, Smith, Nemeth (87. Ceesay) - Saliakas (87. Dźwigała), Irvine, Boukhalfa (81. Sands), Treu - Guilavogui, Sinani (71. Weißhaupt), Afolayan (81. Banks)
Cheftrainer: Alexander Blessin
Tor: 1:0 Hofmann (67.)
Gelbe Karten: Holtmann / Smith, Irvine, Afolayan
Rote Karte: Dźwigała (90.+4, grobes Foulspiel)
Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin)
Zuschauer*innen: 27.000 (ausverkauft)
(hb)
Fotos: FC St. Pauli / Witters
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