90min
·17. Januar 2025
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·17. Januar 2025
Die Stimmung in Frankfurt ist nach der erfolgreichen Hinrunde gut, doch am Ende zählt, wer am letzten Spieltag die Tabelle anführt. Nach dem frühen Aus in der Champions-League-Qualifikation hat die SGE noch die Chance auf zwei Titel - kann endlich wieder ein Titel in Frankfurt gefeiert werden? Ganz nach dem Motto: Eintracht aus Frankfurt, du schaffst es wieder, Deutscher Meister zu sein.
Nach dem frühen Aus in der ersten Qualifikationsrunde der UEFA Women’s Champions League war die Enttäuschung groß. In der vergangenen Saison hatten sie sich zwar für den Wettbewerb qualifiziert, scheiterten jedoch in der Gruppenphase.
In der kommenden Spielzeit wollen die Adlerträgerinnen wieder international angreifen. Aktuell besteht die UWCL aus vier Gruppen, doch ab der nächsten Saison wird der Wettbewerb reformiert und auf 18 Teams erweitert. Statt des Gruppenmodus wird ein Tabellenmodus eingeführt, wie er seit dieser Saison bei den Männern verwendet wird. Die Veränderung kommt bei Fans unterschiedlich gut an. Der zukünftige Meister und Vizemeister der Bundesliga qualifizieren sich automatisch für die Champions League, während der Tabellendritte die Chance hat, sich über die Qualifikationsrunden zu qualifizieren. Sollte das nicht gelingen, wird das Team in den neuen Wettbewerb (UEFA Women’s Europa Cup), der ab kommender Saison eingeführt wird, wechseln.
Die SGE beendete die Hinrunde als Herbstmeister, doch der Konkurrenzkampf mit dem FC Bayern, dem VfL Wolfsburg und Bayer Leverkusen ist enorm. Für die Frankfurterinnen sollte die Qualifikation für einen internationalen Wettbewerb kein bloßer Wunsch bleiben, sondern ein klares Ziel.
In den vergangenen Spielzeiten mangelte es der Eintracht oft an Konstanz. Häufig konnte das Team von Niko Arnautis sein Potenzial nicht vollständig abrufen und ließ wertvolle Punkte liegen. Diese fehlende Stabilität verhinderte den Sprung an die Spitze. Doch in dieser Saison hat sich das Team in diesem Bereich stark verbessert.
Die Adlerträgerinnen überzeugen nicht nur mit sehenswertem Fußball, sondern gewinnen auch enge Spiele, die sie in der Vergangenheit möglicherweise noch verloren hätten. Nun gilt es, dieses Momentum zu nutzen und die Konstanz in der Rückrunde zu bewahren.
Im Heimstadion am Brentanobad gelang der SGE ein beeindruckender Sieg gegen den VfL Wolfsburg. Die Wölfinnen kamen nicht ins Spiel, und die Frankfurterinnen nutzen dies gnadenlos aus. Trotz der Favoritenrolle des VfL zeigten Nicole Anyomi und ihr Team, dass sie nicht nur mithalten, sondern auch dominieren können.
Gegen den FC Bayern erkämpfte sich die Eintracht ein 1:1. Obwohl die Leistung gegen die Münchnerinnen nicht so überzeugend war wie gegen Wolfsburg, bewies die Mannschaft dennoch ein weiteres Mal, dass sie gegen Topteams bestehen kann. Es ist ein positives Zeichen, dass sie keins der Topsiele verloren haben. Um am Ende die Meisterschale in den Händen zu halten, müssen gerade diese Topsiele auch in der Rückrunde erfolgreich bestritten werden.
Im Gegensatz zum FC Bayern und VfL Wolfsburg hat die Eintracht keine Dreifachbelastung. So schmerzhaft das frühe Aus in der Qualifikation für die Champions League war, so könnte es sich im Meisterschaftsrennen als Vorteil erweisen. Die SGE hat mehr Zeit für Training und Regeneratiom - ein Vorteil für die Adlerträgerinnen.
Allerdings steht und fällt dieser Vorteil mit der Kaderstärke. Mit nur 24 Spielerinnen verfügt die Eintracht über den kleinsten Kader der Top-Teams. Verletzungen könnten Arnautis' taktische Flexibilität erheblich einschränken, insbesondere in den entscheidenden Wochen der Saison. Die Hoffnung auf eine verletzungsfreie Rückrunde ist daher essenziell.
Der krönende Abschluss der Saison wäre ein Titelgewinn. Chance darauf gibt es in zwei Wettbewerben: der Bundesliga und dem DFB-Pokal. Seit der Fusion vor fünf Jahren konnten die Eintracht-Frauen keinen Titel mehr feiern. Der letzte Triumph liegt zehn Jahre zurück, als der 1. FFC Frankfurt die UEFA Women’s Champions League gewann.
In den letzten Jahren war es aufgrund der nationalen Dominanz von Wolfsburg und Bayern schwer, ganz oben mitzuspielen. Doch durch die gezielten Verstärkungen hat die Eintracht die Lücke zu den Topteams geschlossen und ein Titel in dieser Saison scheint greifbar.
Eine herausfordernde Rückrunde in der Bundesliga und das DFB-Pokal-Viertelfinale gegen den FC Bayern stehen bevor. Keine leichten Aufgaben, doch die Adlerträgerinnen sind bekannt für ihren Kampfgeist. Ein Titel würde sicherlich nicht nur der Mannschaft viel bedeuten, sondern auch die fußballbegeisterte Stadt Frankfurt in Feierlaune versetzen - wie zuletzt beim Europa-League-Sieg der Männer, der die Stadt tagelang in einen Ausnahmezustand versetzte.
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