Aus der Traum vom Emirates? Arsenal vs Bayern muss wegen Männerpartie umziehen | OneFootball

Schon seit September läuft der Verkauf von Tickets für das Spiel der Arsenal Ladies gegen den FC Bayern München im großen Emirates Stadium. Eigentlich soll das Rückspiel in der Champions-League Gruppenphase am Mittwoch, den 18. Dezember um 21 Uhr stattfinden. Doch all das steht jetzt auf der Kippe.

Der Grund dafür ist gleichermaßen enttäuschend wie bezeichnend für den Stellenwert des Frauenfußballs im Vergleich zum Männerfußball: Das Carabao-Cup-Spiel der Arsenal-Männer gegen Crystal Palace wurde genau auf diesen Mittwoch um 20.30 Uhr gelegt, wodurch das schon länger feststehende Spiel der Frauen weichen muss. Laut einer Pressemitteilung der Gunners bemühe sich der Verein gemeinsam mit der UEFA, eine Lösung zu finden.

Problematisch ist vor allem, dass Crystal Palace aufgrund von Regularien und TV-Vereinbarungen in der Premier League nur an diesem Mittwoch spielen kann. Zudem spielen die Spurs ihr Pokalspiel zu Hause, dürfen ihre Heimspiele allerdings nicht am selben Abend wie Arsenal austragen.

Spiel verschieben oder Spielort wechseln?

Arsenal muss die Bayern-Frauen am Dienstagabend, den 17. Dezember sowohl im Stadion trainieren als auch die Medienarbeit erledigen lassen. Deshalb wäre es sowieso keine Option gewesen, das Männerspiel dort stattfinden zu lassen. Das UWCL-Gruppenspiel zu verschieben scheint aktuell die unwahrscheinlichste Option. Grund dafür ist auch, dass diese Partie das letzte Spiel der Gruppenphase ist. Laut UEFA-Regularien muss es also zur selben Zeit wie das Spiel der anderen Gruppengegner Juventus Turin und Vålerenga Oslo ausgetragen werden.

Folglich muss wohl der Spielort gewechselt werden. Eine Option könnte darin bestehen, das Spiel im Brentford Community Stadium, im London Stadium oder im Stadion Milton Keynes stattfinden zu lassen. Arsenal könnte auch eine Ausnahmegenehmigung von der UEFA beantragen, um das Spiel im Meadow Park austragen zu dürfen. Dort beherbergten die Gunners in der Vergangenheit die meisten ihrer Spiele in der heimischen Women's Super League. Allerdings entspricht der Meadow Park nicht den UEFA-Vorschriften, in denen Aspekte wie eine Spielfeldheizung und -abdeckungen, Grashöhe, Flutlicht, Torpfostenstrukturen, Spielfeldumgebung, Kunstrasenplätze und Häufigkeit der Spielfeldbewässerung vorgeschrieben sind. In der Gruppenphase der UWCL wird weder ein VAR noch eine Torlinientechnik verwendet.

Meadow Park / Linnea Rheborg/GettyImages

Das ganze Drama und Chaos rund um die Ansetzung hat einen faden Beigeschmack, da Arsenal im Mai dieses Jahres stolz titelte: "Das Emirates Stadium wird zur Hauptheimat der Arsenal-Frauen." Neben acht Ligaspielen sollten alle Spiele der UWCL im großen Stadion ausgetragen werden. Das wird jetzt wohl nichts mehr. Natürlich ist die Situation mehr als kompliziert und so wahrscheinlich alles andere als gewollt. Es passt aber ins Bild, dass der Fußball der Frauen immer noch im Schatten der Männer steht. Und das selbst bei einem Verein wie Arsenal, der augenscheinlich viel für die Entwicklung der Frauenabteilung leistet.