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·9. März 2025
Der 1. FC Köln holt drei wichtige Punkte, liefert aber eine bedenkliche Leistung ab

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Simon Bartsch
09. März 2025
In nahezu allen Statistiken gleichauf, die Entscheidung erst kurz vor Schluss: Der 1. FC Köln gewinnt gegen Ulm, überzeugt aber ein weiteres Mal nicht. Und die Leistung macht nicht gerade Mut für das Saisonfinale.
Luca Waldschmidt wird zum Matchwinner für den 1. FC Köln (Foto: Lars Baron/GettyImages)
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Die Augen zusammengekniffen, die Fäuste geballt, ein Schrei – Luca Waldschmidt war die Erleichterung nach dem erlösenden 1:0 gegen den SSV Ulm am Samstag deutlich anzusehen. Auch, wenn der Torschütze nach dem Spiel von seiner eigenen schweren Phase sprach, wird wohl durch die ganze Mannschaft in diesem Moment ein Gefühl der Glückseligkeit gegangen sein. Denn so wirklich werden auch die Akteure nicht mehr an die drei Punkte gegen den Tabellenvorletzten geglaubt haben. Nur fünf Tore hatten die Kölner vor dem Duell gegen die Spatzen in der Liga im Jahr 2025 erzielt. Fünf Tore in sieben Spielen wohlgemerkt. Und in den vergangenen drei war es sogar nur noch eins, das dann wiederum nicht zu drei Punkten reichen wollte. Der FC war mit nur einem Zähler aus den vergangenen drei Begegnungen auf Rang fünf der Tabelle abgerutscht. Und nun deutete nicht viel auf das sechste Tor.
Und da die Leistungen in den vergangenen drei Spielen auch der Ausbeute entsprach, machte das Worte Krise die Runde, verbunden mit der Frage, welche Stellschrauben FC-Trainer Gerhard Struber denn in dieser – wenn auch noch kleinen – Ergebniskrise ziehen würde. Vor knapp fünf Monaten drehte der Coach das größere Rad, wechselte unter anderem den Keeper und riskierte das Aufflammen einer zu diesem Zeitpunkt abgekühlten Torwartdiskussion, es gab weitere personelle Veränderungen und natürlich die Umstellung auf die Dreierkette sowie eine andere taktische Ausrichtung. Dieses Mal wurde also wieder über Maßnahmen diskutiert, diese aber durch die personelle Situation diktiert. Wenn man die beiden angeschlagenen Leart Pacarada und Dominique Heintz mitzählt, fehlten Struber fünf Stammspieler.
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Die Voraussetzungen waren also nicht die besten und der FC tat sich dementsprechend auch von Beginn an einmal mehr schwer, fand spielerisch keine Mittel gegen die gut organisierte Ulmer Hintermannschaft. „Hier hatte es noch keine Mannschaft leicht, ins Treffen zu kommen“, sagte Struber nach dem Spiel. Damit hatte der Coach recht, immerhin gehört die Abwehr der „Spatzen“ in Sachen Gegentoren zu den besten der Liga. Dennoch war die Leistung der Kölner einmal mehr überschaubar. „Wenn man nach Ulm fährt, ist die Erwartungshaltung, dass wir drei Punkte holen. In Köln erwartet man, glaube ich, dass wir 5:0 gewinnen. Die drei Punkte haben wir geschafft, das 5:0 nicht“, sagte Timo Hübers. „Über die Art und Weise kann man streiten, es war nicht das schönste Spiel.“ Das war es wahrlich nicht.
Die Kölner wirkten absolut ideenlos. Es fehlten einmal mehr die spielerischen Mittel. Und da sollte die personelle Situation nicht als Ausrede gelten. Schließlich standen zu Beginn der Partie die Erfahrung von mehr als 800 Bundesligaspielen sowie ein Marktwert, der deutlich über dem Kaderwert des Gegners lag auf dem Platz. Abgesehen von einer Dreifachchance nach vier Minuten war aber auch die Gefahr des Gastgebers in Halbzeit eins überschaubar. Nach dem Wechsel war der Gegner phasenweise sogar besser, näher an der Führung. Unter anderem traf Oliver Batista Meier den Außenpfosten. Und als Semir Telalovic den Ball aus kurzer Distanz zehn Minuten vor Spielende über das Tor von Marvin Schwäbe jagte, deutete alles auf eine müde Nullnummer hin. Bis Jan Thielmann Mitspieler Waldschmidt einsetzte und der die Entscheidung erzielte. Verdient war die aber nicht.
Denn unterm Strich bewegten sich die Mannschaften in nahezu sämtlichen Statistiken auf Augenhöhe. Ein qualitativer Unterschied war über die gesamte Spielzeit jedenfalls nicht auszumachen. Die Erleichterung mit dem späten Treffer trotz mäßiger Leistung auch weiterhin eine gewichtige Rolle im Aufstiegsrennen zu spielen, war groß. „Es tut unfassbar gut, auswärts mal wieder 1:0 gewonnen zu haben. Zu Null, drei Punkte, so können wir nach Hause fahren“, sagte dementsprechend auch Marvin Schwäbe. Zwar rutschten die Kölner am Abend wieder ab auf Rang zwei und am Nachmittag kann auch der SC Paderborn den FC überholen, der FC wird aber nach dem 25. Spieltag einen Rang in der Top-drei belegen. Timo Hübers betonte nach dem Spiel, dass schon bald keiner mehr nach dem „Wie“ in Bezug auf den Kölner Erfolg fragen würde. Das stimmt voraussichtlich. Hoffnung auf weitere Dreier gegen deutlich stärkere Gegner macht die Leistung von Samstag aber auch nicht.
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