Deutsche Trainer in Spanier: Diese fünf jagt Hansi Flick | OneFootball

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·9. April 2025

Deutsche Trainer in Spanier: Diese fünf jagt Hansi Flick

Artikelbild:Deutsche Trainer in Spanier: Diese fünf jagt Hansi Flick

Dass er mit dem FC Barcelona Meister wird, ist keine allzu kühne Prognose. Vielleicht kommt die Champions League-Trophäe noch dazu, wofür er zunächst mal Borussia Dortmund im Viertelfinale aus dem Weg räumen muss.

Aber schon jetzt ist klar: der gescheiterte Bundestrainer Hansi Flick hat es allen Kritikern gezeigt und ist in Barcelona hoch angesehen.


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Das waren die fünf besten deutschen Trainer in Spanien.

1. Jupp Heynckes

Drei Vereine in fünf Jahren und nur eine Entlassung, die zudem in der Stunde des größten Triumphes! Die Spanien-Bilanz von Jupp Heynckes ist sehr speziell und kann sich sehen lassen. 1992-94 übernahm „Don Jupp“ Atletico Bilbao und führte den nur aus baskischen Spielern bestehenden Abstiegskandidaten zunächst in sichere Gefilde (Platz acht) und dann bis in den Uefa-Pokal.

Nach einem missglückten Bundesligaabstecher nach Frankfurt heuerte er 1995 auf der Kanareninsel Teneriffa an, wo er mit CD auf Anhieb in den Uefa-Cup stürmte, in dem er in seinem zweiten und letzten Jahr sogar das Halbfinale erreichte, ehe der spätere Sieger Schalke 04 den Husarenritt der Außenseiter bremste. Das Image von Heynckes, dessen Assistent in Teneriffa sein einstiger Mitspieler Ewald Lienen war, war nun so gut, dass ihm sogar die „Königlichen“ ein Angebot machten. So ging er 1997 zu Real Madrid, wo er ein Wellental der Gefühle durchlebte. Am aufgeregtesten Fußballstandort des Landes wurde er Opfer von Intrigen (erfundene Zitate) und höchsten Ansprüchen, die keine Niederlage im Clasico gegen Barcelona verziehen. Heynckes: „Weil wir das verloren, wurde ich zum Sündenbock“. Jedenfalls wurde Real 1998 nicht Meister – aber dafür ging der Henkelpott an die Königlichen. Den durfte Heynckes nach einem 1:0  gegen Juventus Turin noch anfassen, wenige Tage später flog er raus.

2. Udo Lattek

Im Frühjahr 1981 floh er nach dem plötzlichen Tod seines Sohnes aus Deutschland, ließ Borussia Dortmund im Stich und fing beim FC Barcelona ein neues Leben an. Die Erwartungen waren hoch an den Meistertrainer, der schon zwei der drei damals ausgetragenen Europapokale (Landesmeister mit Bayern 1974, Uefa-Cup 1979 mit Mönchengladbach) gewonnen hatte. Zum ersten Training kamen 45.000 Zuschauer und Lattek überraschte sie mit einer Antrittsrede auf Spanisch. 1982 gewann er prompt als erster Trainer überhaupt auch den dritten Europacup (der Pokalsieger). Nationale Titel holte er allerdings nicht und im März 1983 flog er raus, nach Unstimmigkeiten mit Weltstar Diego Maradona.

3. Bernd Schuster

Als Spieler galt er als unvollendet, brachte sich mit Eskapaden um zwei WM-Teilnahmen und wurde „nur“ Europameister. In Spanien war „der blonde Engel“ ein Star, spielte bei allen Top-Klubs: Barcelona, Real und Atletico. Kein Wunder, dass er nach einem Flopstart bei Fortuna Köln seine Trainerkarriere in Spanien fortsetzte, wo er von 2003-14 bei fünf Klubs trainierte. Erfolg hatte er nur mit einem: Real Madrid führte er 2008 zur Meisterschaft und zum Super-Cup. Mit Getafe gewann er den nachrangigen Miguel-Munoz-Pokal (2006) und spielte international. Sein fixiertes Vertragsende erreichte er auf keiner Station.

4. Bernd Krauss

1997 übernahm der einstige Verteidiger und Trainer von Borussia Mönchengladbach nach seinem Rauswurf beim Bundesligisten den Posten bei Real Sociedad San Sebastian. Mit überragendem Erfolg: Platz drei, Einzug in den Uefa-Pokal. Die ungewohnte Belastung – man kam international in die dritte Runde – trug vermutlich zum Absturz auf Platz zehn in 98/99 bei. Im Herbst 1999 wurde Krauss entlassen, aber Spanien hatte ihn nicht vergessen. Nach seinem Desaster als Retter von Borussia Dortmund (elf Spiele, kein Sieg) fand er bei RCD Mallorca wieder einen Job – für 15 Spiele. Etwas länger hielt er es auf Teneriffa (2006) aus – 26 Spiele. Titel gewann er nur in Deutschland (1995 den Pokal mit Gladbach).

5. Hennes Weisweiler

Sein Name darf nicht fehlen, allein schon weil er der Erste war. Aber natürlich waren die Erwartungen an den damals dreifachen Meistertrainer mit Borussia Mönchengladbach höher, als er 1975 nach Barcelona wechselte. Doch dort stieß der knorrige Rheinländer auf Ablehnung im Team, das vom Niederländer Johan Cruyff regiert wurde. „Weisweiler war nicht der Trainer meiner Wahl“, durfte er ungestraft sagen. Er hätte lieber seinen Landsmann Rinus Michels behalten. „Don Hennes“, der auf allen Stationen Probleme mit Superstars hatte, wechselte ihn einmal aus – das führte zum Bruch. Cruyff stänkerte öffentlich, nun gab es eine Geldstrafe. Und Weisweiler stellte ein Ultimatum: „Cruyff oder ich – eine Zusammenarbeit mit ihm ist nicht mehr möglich.“ Nach 28 Spielen mit dem passablen Durchschnittswert von 1,79 Punkten bat Weisweiler im April 1976 auf Platz 3 und im Uefa-Cup-Halbfinale stehend um Vertragsauflösung, weil der Verein sich auf die Seite von Cruyff geschlagen und dessen Vertrag demonstrativ verlängert hatte. Er hatte zwar seinen Job verloren, aber sein Gesicht gewahrt.

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