90PLUS
·17. Mai 2022
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·17. Mai 2022
News | Eine 2:1-Führung nahm Nottingham Forest ins Halbfinal-Rückspiel der EFL Championship-Playoffs gegen Sheffield United mit. Zwar glichen die Blades die Begegnung noch aus. Jedoch wurde Forest-Keeper Brice Samba mit drei gehaltenen Elfmetern zum Hel des Tages.
Willkommen im City Ground! Es wurde gesucht: Der Gegner für Huddersfield, die sich gegen Luton Town durchgesetzt haben (1:1, 1:0). Der zweimalige Europapokalsieger verließ die Bramall Lane mit einem knappen 2:1-Sieg. Jack Colback und Brennan Johnson brachten das Team von Steve Cooper auf Kurs, bevor Sander Berge mit einem Treffer in Minute 91 Sheffields Hoffnung aufrechterhielt.
Steve Cooper brachte genau dieselbe Startelf, wie beim 2:1-Sieg im Hinspiel, mit Jack Colback im Mittelfeld, genauso wie Philipp Zinckernagel und ganz vorne Brennan Johnson an der Seite von Sam Surridge.
Blades-Coach Paul Heckingbottom brachte ein neues Paar wingbacks: Ben Osborn nahm vorerst auf der Bank Platz, Enda Stevens fehlte krankheitsbedingt. Für die beiden begannen Rhys Norrington-Davies sowie George Baldock.
Damit hinein ins Geschehen: Den besseren Beginn erwischte Sheffield United. 10. Minute, Jack Robinson schleuderte einen Einwurf in Richtung Forest-Strafraum. Am Ende kam Kapitän John Egan zum Kopfball und setzte diesen denkbar knapp am linken Winkel vorbei.
Drei Minuten später erlaubte sich Forest-Kapitän Joseph Worrall einen Fehlpass im Aufbauspiel, Morgan Gibbs-White ging auf das Geschenk ein und bediente Iliman Ndiaye, der allerdings gegen den herauseilenden Brice Samba den Kürzeren zog.
Sheffield hatte also die Chancen, zumindest auf Verlängerung zu stellen. Stattdessen kamen die Gastgeber. 19. Minute, Scott McKenna spielte einen herausragenden Steilpass aus der eigenen Hälfte auf Sam Surridge. In der Mitte hatte sich bereits Brennan Johnson freigelaufen und rutschte die Kugel in den rechten Winkel, 1:0! 3:1 stand es nun im Aggregat.
Ein Treffer, der seine Wirkung keineswegs verfehlte. Sheffield musste nun zwei Tore erzielen, zuerst allerdings aufpassen, nicht den Knockout zu kassieren. 23. Minute, ein Abschluss Surridges wurde noch geblockt. Den Rebound setzte Man United-Leihgabe James Garner nur knapp rechts vorbei.
Es war ein Zwischenstand, der Nottingham Forest mit den schnellen Offensiven half, Sheffield United war gezwungen, das Spiel zu machen. Es war ein schmaler Grat, dabei nicht die Nerven zu verlieren. Paul Heckingbottom tat allerdings genau das, als er Rechtsverteidiger Djed Spence den Ball in den Bauch rammte. Daraufhin kam es zur Rudelbildung. Michael Oliver zückte Gelb für den Blades-Coach.
Mit der letzten Aktion vor der Pause kamen nochmal die Gastgeber: Infolge eines Tempogegenstoßes setzte sich Spence rechts durch und bediente nach einem Doppelpass Torschütze Johnson. Seinen Pass in die Mitte auf Surridge fing Wes Foderingham sicher ab. So ging es mit dem knappen 1:0 in die Pause. Stand jetzt schien Sheffield Uniteds Fluch weiterzugehen. Achtmal traten sie in den Playoffs an, entweder zwischen League One und Championship oder Championship und Premier League. Viermal erreichten sie das Finale. Allein, durchsetzen konnten sie sich noch nicht.
Ohne Wechsel ging es in die zweite Hälfte zwischen dem Vierten und Fünften der abgelaufenen Championship-Saison. Fünf Zähler vor Sheffield United kam Forest letztlich ins Ziel. Die beiden Duelle während der Saison endeten jeweils 1:1-Unentschieden. Dieses Ergebnis stellte Morgan Gibbs-White in Minute 47 wieder her. Zuerst kam Ndiaye nicht an der rot-weißen Defensive vorbei, sodass er nochmal raus zu Sander Berge legte. Der Torschütze aus dem Hinspiel zog den Ball in die Mitte, wo Gibbs-White aus gut sechs Metern lediglich einschieben musste. Wieder Spannung im City Ground!
Die Blades versuchten nun, die Begegnung komplett zu egalisieren. In den Folgeminuten erarbeiteten sie sich einige gute bis sehr gute Gelegenheiten nach Eckbällen. Gleich nach dem Treffer kam beispielsweise Jack Robinson zum Kopfball den Samba im kurzen Eck parierte.
Photo by Michael Regan/Getty Images
Danach flachte die Partie. Forest konnte sich aus der Umklammerung lösen, wenngleich Sheffield United aktiver blieb. Eine Viertelstunde vor Schluss schickte Ndiaye über rechts George Baldock, der zuerst Colback und dann auch noch McKenna stehen ließ. Seine scharfe Hereingabe in die Mitte konnte Samba nicht mehr abfangen, sodass John Fleck im Fünfmeterraum nur noch einschieben musste. 1:2, das Spiel war gedreht und Sheffield United momentan in der Verlängerung!
Nun wirkten die Gastgeber angeknockt. 79. Minute, McKenna wollte per Kopf zu Samba zurückgeben, was gründlich misslang. Der Ball rollte in Richtung Tor, letztlich aber am linken Pfosten vorbei. Der anschließende Eckball brachte nichts ein. Trotzdem, Glück für Forest, dass vorne niemand in schwarz lauerte. So ging es in die Overtime!
Die ersten 15 Minuten verliefen nahezu gänzlich ereignisbefreit. Nach dem Seitenwechsel kam jedoch Forest zweimal innerhalb von kurzer Zeit auf. 106. Minute, der eingewechselte Joe Lolley nahm rechts Spence mit. Seine Hereingabe traf Lolley nicht richtig, Foderingham packte zu. Eine Minute später kam die nächste Hereingabe von rechts geflogen, abermals ging Lolley an den Ball. Wieder hieß die Endstation Foderingham.
Fünf Minuten vor Schluss kam Ndiaye nach einem Eckball frei zum Abschluss, scheiterte allerdings am herausragend reagierenden Brice Samba. Direkt im Gegenzug konterte Forest über Lolley, dessen Abschluss knapp am linken Pfosten vorbeizischte. Elfmeterschießen!
Das begann optimal für Nottingham Forest, Oliver Norwood und Conor Hourihane scheiterten an Samba, Brennan Johnson und der eingewechselte Cafu verwandelten, sodass die Gastgeber 2:0 führten. Diesen Rückstand konnte Sheffield United nicht mehr wettmachen. Zwar kamen sie durch Sander Berge und Iliman Ndiaye noch auf 3:2 heran und hatten nach dem vergebenen Versuch von Joe Lolley sogar noch die Chance zum Ausgleich. Letztlich hielt Samba gegen Gibbs-White, sodass Nottingham Forest im „Richest game of football“ auf Huddersfield trifft.
Damit setzt Forest seine erstaunliche Entwicklung unter Steve Cooper fort. Am 8. Spieltag der abgelaufenen Championship-Saison übernahm er den Klub auf dem 23. und vorletzten Platz mit gerade einmal vier Punkten. Seitdem kamen in 38 Partien 76 weitere dazu. Macht einen Punkteschnitt von genau 2,00. Wären über 46 Spieltage hochgerechnet 92 Zähler. Das reicht in den allermeisten Fällen zum komfortablen Aufstieg. Meister Fulham kommt „lediglich“ auf 90 und einen Schnitt von 1,95.
Sheffield United hingegen verliert sein sechstes Elfmeterschießen en bloc, was zum neunten Aus in den Playoffs führt. Die Albtraumserie der Blades setzt sich fort. Ihre Saison ist somit an diesem Abend beendet.
Der Endstand nach Elfmeterschießen aus dem City Ground: Nottingham Forest 3, Sheffield United 2.
Photo by Michael Regan/Getty Images
Victor Catalina