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·4. Dezember 2024

Eintracht Frankfurt, das Chamäleon der Liga

Artikelbild:Eintracht Frankfurt, das Chamäleon der Liga

Fever Pit'ch-Kolumnist Alex Steudel staunt nicht schlecht – warum die Hessen das Team der Stunde sind

Bei der Suche nach einer Mannschaft der Hinrunde 2024 kommt niemand an Frankfurt vorbei. Ja genau, ich rede von Eintracht Frankfurt, dem Klub der Unzuverlässigen. Sobald man früher auf den Gedanken kam, am Main entwickle sich endlich etwas, entwickelte sich tatsächlich etwas, nämlich ein neues Tief. Man kennt das ja von Glückspielautomaten.


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Selbst DFB-Pokal- und Europapokalsiege änderten am ständigen Auf und Ab nichts. Und jetzt das: Frankfurt, das fleischgewordene obere Mittelfeld der Liga, spielt plötzlich konstant hervorragend. Damit war in etwa so zu rechnen wie mit Holstein Kiel als Host des Ballon d’Or.

Die SGE hat siebenmal hintereinander gewonnen und riecht in der Liga den Angstschweiß der Bayern, die gerade sturmfrei haben. Heute könnte Frankfurt gegen Krisen-Leipzig das Viertelfinale des DFB-Pokals erreichen. Und: Die Eintracht hat in der Europa League noch kein Spiel verloren. Die Folge: Platz 3 von 36.

Das ist kurios, denn gefühlt spielen die Hessen seit Jahren alle paar Monate mit einer komplett neuen Mannschaft. Ständig werden junge Profis für einen Nuller geholt und für ein kleines Vermögen verkauft oder eben ausgeliehen. Sportvorstand Markus Krösche macht das sensationell. Mich erinnert die Mannschaft an Chamäleons – die sehen auch bei jeder Gelegenheit anders aus, sind aber stets effektiv und schick.

Und weil es ja immer weiter nach oben gehen soll, werden nun via Kapitalerhöhung bis zu 66 Millionen Euro extra gescheffelt. Erst kürzlich veröffentlichte der Klub Top-Zahlen – zum Beispiel stieg das Eigenkapital von 24,7 auf 51,7 Millionen. Nicht mehr lange, und das Schwabenland beantragt die Aufnahme von Eintracht Frankfurt.

Dann dieser Kader. Wieder hat Krösche trotz personeller Verluste ein Topteam zusammengestellt, und Trainer Dino Toppmöller macht Punkte draus. Acht von elf Spielern, die am Sonntag beim 4:0 in Heidenheim in der Startelf standen, sind höchstens seit 2023 fest bei der Eintracht. Und in Klubs wie Wolfsburg (Omar Marmoush kam für lau und ist jetzt ein Vermögen wert) oder Paris (Hugo Ekitiké kam für 16,5 Mio. und ist jetzt mindestens das Doppelte wert) fragen sie sich vermutlich längst, warum Krösche etwas in Spielern sehen kann, das sie selbst nicht mal aus einem Meter Entfernung und mit vier Lupen erkennen.

Die Antwort ist eigentlich ganz einfach: Das Chamäleon kann mit seinen Augen in unterschiedliche Richtungen gleichzeitig gucken und hat dadurch den 360-Grad-Blick. Wie soll denn da jemand mithalten?

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