liga3-online.de
·16. Mai 2022
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Erstmals seit 2017 gab es für die Fans des FC Rot-Weiß Erfurt wieder großen Grund zum Jubel: Am Wochenende machte der einstige Drittliga-Dino den Aufstieg in die Regionalliga klar. Es soll eine Zwischenstation bei der Rückkehr in den Profifußball sein.
Es waren viele Jahre voller Schmerz und Häme, die die Fans der Thüringer über sich ergehen lassen mussten. Denn nach dem Gewinn des Landespokals 2017 gab es nicht mehr allzu viel Grund zur Freude für die Anhänger der Blumenstädter. Nach einer Insolvenz und dem Abstieg aus der 3. Liga 2018 zog sich der Klub 2020 aus der Regionalliga zurück und musste fortan in der Oberliga Süd antreten. Fünfte Liga statt Profifußball, an den man sich in Erfurt gewöhnt hatte. Immerhin spielte der Verein von 2008 an in der 3. Liga. Noch immer steht Erfurt mit 478 Punkten auf Platz sechs in der ewigen Tabelle, holte 130 Siege in 380 Partien.
Doch seit dem Sonntag sieht die Fußballwelt bei den Rot-Weißen wieder etwas besser aus. Nach einem 5:1-Erfolg über den FC Einheit Wernigerode (der Klub hatte den Halleschen FC Ende März im Halbfinale aus dem Landespokal geworfen) war die Rückkehr in die Viertklassigkeit perfekt. Mit 20 Siegen – davon zuletzt 14(!) am Stück – und nur einer Niederlage aus bislang 24 Partien ließ die Mannschaft nie einen Zweifel aufkommen, wer sich am Ende des ersten Platz sichern wird. Der Vorsprung auf Verfolger VFC Plauen, der ein Spiel mehr absolviert hat, liegt bei 14 Punkten. Es nehmen zwar 18 Teams (Merseburg hatte sich zurückgezogen) an der Staffel teil, jedoch wird die Saison nicht komplett ausgespielt. Weshalb schon nach 24 Begegnungen für die Erfurter der Aufstieg perfekt ist. Es ist übrigens der erste Aufstieg seit 2004. Damals gelang der Sprung in die 2. Bundesliga. Nach einem Jahr ging es jedoch wieder zurück in die damals drittklassige Regionalliga Nord.
Die Rückkehr in die Regionalliga bedeutet auch, dass es in der kommenden Saison wieder zum Derby mit dem FC Carl Zeiss Jena kommen wird. In der Oberliga hatte sich Erfurt noch mit der zweiten Mannschaft des Rivalen messen müssen. Das Insolvenzverfahren ist derweil noch immer nicht abgeschlossen. Die Gläubigerversammlung lehnte jüngst einen Vergleich von Insolvenzverwalter Volker Reinhardt ab. Deshalb droht dem Klub noch immer die Löschung aus dem Vereinsregister. Es wäre der Todesstoß für den Verein, der langfristig wieder in den Profifußball zurückkehren möchte.