90PLUS
·15. Mai 2024
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·15. Mai 2024
Im Finale der Coppa Italia stehen sich Atalanta B.C. und Juventus gegenüber. Während auf die Mannschaft aus Bergamo noch ein weiteres Highlight wartet, wollen die Turiner die nächste titellose Saison vermeiden.
Drei Jahre ist es her, dass die Alte Dame aus Turin mit der Coppa Italia ihren letzten großen Titel gewann. Im Mai 2021 stemmte Juventus-Ikone Gianluigi Buffon nach einem 2:1 über Atalanta B.C. den Pokal in die Höhe. Das Team damals war gespickt mit großen Namen wie Cristiano Ronaldo, Giorgio Chiellini, Paulo Dybala und eben Buffon. Heute Abend soll im Finale des italienischen Pokals (21 Uhr, DAZN) die Durststrecke enden. Der Gegner kommt damals wie heute aus Bergamo.
„Fußball ist etwas Wunderbares, weil sich alles in einem Augenblick für oder gegen einen wenden kann: Alle sehen Atalanta als Favoriten, wir müssen gut sein und alles auf dem Spielfeld geben, was wir haben. Mit Klarheit, Gelassenheit und Geschlossenheit“, schob Massimiliano Allegri die Favoritenrolle auf der Pressekonferenz dem Gegner zu.
Aus neutraler Sicht ist vor dem Showdown im Olympiastadion jedoch kaum auszumachen, wer als Außenseiter ins Spiel geht. In der Serie A trennen den Tabellenvierten Juventus und Verfolger Atalanta nur vier Punkte, rdie direkten Duelle endeten jeweils mit einem Unentschieden. Während die Bianconeri das Champions-League-Ticket schon sicher haben, benötigen die Bergamaschi noch einen Sieg um die Roma endgültig im Rennen um die Königsklasse abzuschütteln.
Doch die Liga ist nicht die einzige Möglichkeit für das Team von Gianpiero Gasperini, um sich für die Champions League zu qualifizieren. Am 22. Mai trifft Atalanta im Finale der Europa League auf Bayer 04 Leverkusen. Zwar ist der deutsche Meister dort klar in der Favoritenrolle, dennoch hat Bergamo die Chance auf eine historische Saison. Zwei Titel in einem Jahr gab es noch nie für den Club aus der Lombardei, überhaupt steht erst ein Pokalsieg in der Vitrine. Und der ist 61 Jahre her.
Danach wurde Atalanta zur Fahrstuhlmannschaft, pendelte zwischen Serie A und Serie C. Die Entwicklung in den letzten Jahre nötigt auch Juve-Coach Massimiliano Allegri Respekt ab: „Die Arbeit, die Atalanta in den letzten Jahren geleistet hat, verdient Lob. Atalanta ist ein wichtiger Verein auf italienischer und europäischer Ebene geworden“.
Zuletzt in Torlaune: Atalantas Milan-Leihgabe Charles de Ketelaere. (Photo by Marco Luzzani/Getty Images)
Im Finale der Coppa Italia muss Gasperini allerdings ohne seinen Stürmer Gianluca Scamacca planen. Der 1,95m-Hüne war vor der Saison von West Ham nach Italien zurückgekehrt und ist mit 17 Pflichtspieltoren gefährlichster Angreifer seines Teams. Gegen Juve muss er gelbgesperrt zusehen. „Es wäre das erste Finale meiner Karriere gewesen“, ärgerte sich der 25-Jährige: „Aber ich bin hier, um meine Mannschaftskameraden zu unterstützen und das tue ich sehr gerne. Die Mannschaft steht an erster Stelle, ich werde sie von der Tribüne aus anfeuern.“
Für den Unterschied müssen daher andere Offensivkräfte wie der umworbene Teun Koopmeiners, der frühere Leipziger Ademola Lookman oder Milan-Leihgabe Charles de Ketelaere sorgen, der am Sonntag mit einem Doppelpack das Duell um die Champions League gegen die Roma entschied.
Bei Juventus weiß man dagegen nicht so genau, wie die Saison einzuordnen ist. „Zu Beginn der Saison wollten wir die Champions League erreichen und versuchen, die Coppa Italia zu gewinnen: Wir haben Höhen und Tiefen erlebt, aber die erreichten Ziele werden es dem Verein ermöglichen, in Zukunft noch ehrgeiziger zu sein“, kommentierte Kapitän Danilo die zurückliegende Spielzeit. Mit dem Scudetto hatten die Turiner jedoch erneut nichts zu tun, 2020 wurden sie letztmals Meister.
Die großen Namen von damals stehen längst nicht mehr auf dem Platz, für Furore sorgt die jüngere Generation um Kenan Yildiz, der jedoch verletzt fehlt. Die Zukunft von Trainer Massimiliano Allegri ist ungewiss, der 56-Jährige steht immer wieder in der Kritik. Mit dem Gewinn der Coppa könnte er sich zumindest etwas Luft verschaffen.
(Photo by Valerio Pennicino/Getty Images)