90PLUS
·18. Juli 2024
90PLUS
·18. Juli 2024
Nach dem Gewinn der Copa America beherrschen weniger die sportliche Performances der siegreichen Albiceleste, als vielmehr die rassistischen Gesänge der argentinischen Spieler gegenüber der französischen Nationalmannschaft die Berichterstattung. Nunmehr haben sich auch PolitikerInnen aus dem südamerikanischen Land in die Causa eingeschaltet.
Die Posse um die rassistischen Gesänge einiger argentinischer Fußball-Nationalspieler nach dem Triumph bei der Copa America zieht immer weitere Kreise. Nachdem der Weltverband FIFA am Mittwoch aufgrund der Beleidigungen gegen Frankreichs Nationalteam eine Untersuchung eingeleitet hatte, erhielten die Profis der Albiceleste aus der Heimat Unterstützung.
“Genug mit der vorgetäuschten Empörung, ihr Heuchler. Enzo, ich unterstütze dich”, schrieb Argentiniens Vizepräsidentin Victoria Villarruel im Onlinedienst X und führte fort: “Kein kolonialistisches Land” werde ihre Nation “wegen eines Liedes, oder weil es Wahrheiten ausspricht, die es nicht wahrhaben will, einschüchtern”. Aus Sicht von Javier Mascherano, früherer Nationalspieler und heutiger Trainer der argentinischen Olympia-Mannschaft, sei das Video “aus dem Zusammenhang gerissen” worden.
Seit Montagabend kursiert ein Clip von der Siegesfeier der argentinischen Weltmeister nach ihrem Triumph bei der Copa America. Darin stimmen einige Spieler um Mittelfeldstar Enzo Fernandez vom FC Chelsea rassistische Sprüche gegen Frankreichs Nationalteams an. Bereits nach dem WM-Triumph 2022 hatten argentinische Fans jene Gesänge angestimmt. Der französische Verband (FFF) reagierte empört.
Argentiniens Sportminister Julio Garro sagte in einem lokalen Radiosender, das Video werfe ein “schlechtes Licht” auf sein Heimatland und das Team um Kapitän Lionel Messi solle sich “für diese Angelegenheit entschuldigen”. Wenig später ruderte er zurück und schrieb bei X, dass er “kategorisch abstreitet, Messi aufgefordert zu haben, sich zu entschuldigen”. Dies wäre “ein Mangel an Respekt”. (SID)
(Photo by CHARLY TRIBALLEAU/AFP via Getty Images)