liga3-online.de
·5. Oktober 2024
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Beim 1:2 in Sandhausen musste der SV Waldhof Mannheim die erste Niederlage nach der Rückkehr von Trainer Bernhard Trares hinnehmen. Dass diese durch eine "klare Fehlentscheidung" beim zweiten Gegentreffer zustande kam, brachte den 59-Jährigen auf die Palme. Aber nicht nur das.
Bernhard Trares hatte es nach Spielende eilig. Direkt mit Abpfiff suchte der Waldhof-Coach das Gespräch mit Schiedsrichter Timo Gerach und redete durchaus emotional, aber sachlich auf ihn ein. Unter anderem dürfte es dabei um den Treffer zum 1:2 in der 60. Minute gegangen sein, der aufgrund einer Abseitsposition nicht hätte zählen dürfen. Als Trares die Szene im Interview mit "MagentaSport" erstmals in der Wiederholung sah, konnte er es kaum fassen: "Unglaublich, er steht eineinhalb Meter im Abseits. Das ist eine klare Fehlentscheidung. Das muss der Linienrichter einfach sehen." Tat er aber nicht, und weil es in der 3. Liga keinen VAR gibt, zählte der Treffer. "Wegen so einer Entscheidung verlieren wir das Spiel." Auch Torschütze Baumann musste ehrlich zugestehen: "Wenn es der Schiri pfeift, könnte ich auch nichts machen. So zählt es. Das ist in unserer Liga so. Dann tut es mir leid für Mannheim. Aber wir haben keinen Videobeweis. Das sind Tatsachenentscheidungen. Das muss der Schiri entscheiden, hat er diesmal falsch entschieden."
Das irreguläre Tor war aber nicht das einzige, worüber sich Trares im Nachgang echauffierte. Auch mit der gelben Karte gegen ihn nach 89 Minuten hatte Mannheims Coach seine Probleme. "Wir kriegen eine gelb-rote Karte (Rieckmann, d. Red.). Ich versuche dann, meine Mannschaft mit Klatschen zu motivieren, weil es mit zehn Mann wahnsinnig schwer wird. Und dann kriege ich Gelb", redete sich der 59-Jährige in Rage. "Ich weiß nicht, wo wir hinkommen, wenn ein Trainer für ein aufmunterndes Klatschen Gelb bekommt. Da müssen wir echt mal ein bisschen langsam machen, mit den Schiedsrichtern, wie sie mit den Trainern umgehen. Ich habe weder ein Schimpfwort oder sonst was benutzt." Offenbar wertete Gerach das Klatschen als hämische Reaktion von Trares in seine Richtung und zeigte dem Waldhof-Coach deshalb Gelb. Ob es nach Spielende nochmal zu einem klärenden Gespräch gekommen war, ist nicht überliefert. "Ich werde nochmal reingehen und es ihm sagen, wenn sie es hören wollen."
Die erste Niederlage unter seiner Regie allein am Abseitstor des SVS festmachen wollte Trares aber nicht. So habe seine Mannschaft "kein überragendes Spiel" gemacht und habe nach vorne "nicht die Power" gehabt, wie die 59-Jährige zugestehen musste. Dennoch war der Frust "extrem groß", da Keeper Jan-Christoph Bartels im ganzen Spiel nur einen Schuss habe halten müssen. "Normalerweise gehst du mit einem Punkt nach Hause. Das hätte schon gutgetan." Dass das nicht geklappt hat, sei "einfach schade".
Kapitän Marcel Seegert war ebenfalls frustriert, bemühte sich aber um eine rationale Analyse: "Im Endeffekt hatten beide Mannschaften ihre Momente, beide Mannschaften hatten ihre Anlaufphasen, hatten ihre Momente, wo sie Tore schießen können. 1:1 wäre okay gewesen. Jetzt ist der glückliche Sieger Sandhausen. Aber dass es durch Abseits und abgefälscht passiert, darf nicht passieren und ist einfach mega unglücklich". Zumal nach dem zwischenzeitlichen 1:1 durch Rieckmann (27.) unmittelbar nach dem Gegentreffer (24.) ein Ruck durch die Mannschaft gegangen sei.
Trares hielt indes abschließend fest: "Wir haben uns wahnsinnig gewehrt, trotzdem hätte ich mir mehr Mut nach vorne gewünscht." Diesen wieder an den Tag legen kann der Waldhof dann in zwei Wochen im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue. Ein Sieg wäre allein schon deshalb wichtig, weil die Buwe nur aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber Verl und Unterhaching derzeit nicht unter dem Strich stehen. Sollte Hannover II am Sonntag gegen Cottbus gewinnen, geht der SVW als Viertletzter in die Länderspielpause. Für Seegert kommt diese zu einem ungünstigen Zeitpunkt. "Ich hasse es, wenn es so eine Pause gibt. Ich will einfach Fußball spielen und es mit einem Sieg schnell wiedergutmachen."