Nach dem Saisonstart: Alle 20 Drittligisten im Check | OneFootball

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·5. September 2024

Nach dem Saisonstart: Alle 20 Drittligisten im Check

Artikelbild:Nach dem Saisonstart: Alle 20 Drittligisten im Check

Die ersten vier Spieltage sind absolviert, nun steht die erste Länderspielpause der Saison an. liga3-online.de unterzieht alle 20 Klubs einem Check.

Aue mit Rekord – Köln überrascht

Erzgebirge Aue: Es läuft für die Veilchen, die mit vier Siegen aus den ersten vier Partien den eigenen Vereinsrekord aus der Saison 2000/01 eingestellt haben. Das Team von Pavel Dotchev grüßt nach dem besten Saisonstart der eigenen Drittliga-Historie folgerichtig von der Tabellenspitze und schickt sich an, in dieser Spielzeit um die vorderen Plätze mitzuspielen. "Wir sind reifer geworden", bilanzierte der 58-jährige Übungsleiter erst kürzlich und darf sich nun auf das nächste Heimspiel freuen, zu dem Arminia Bielefeld anreist.


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Viktoria Köln: Als eine Überraschung der ersten Spieltage darf ohne Zweifel die Viktoria aus Köln gesehen werden. Nachdem neben Führungsspieler Luca Marseiler (zu Darmstadt 98) noch weitere wichtige Spieler den Verein im Sommer verlassen hatten, wurde den Domstädtern eigentlich nicht viel zugetraut. Nun stehen sie mit neun Punkten auf Platz zwei (O-Ton Olaf Janßen: "Das hätten wir niemals gedacht") und haben mit den beiden offensiven Neuzugängen Serhat-Semi Güler und Lex-Tyger Lobinger gleich zwei Spieler in ihren Reihen, die bereits dreimal getroffen haben und Lust auf mehr machen.

Dynamo Dresden: Auch wenn das Derby beim FC Erzgebirge Aue am 3. Spieltag mit 0:2 verloren ging, darf in Dresden von einem guten Saisonstart gesprochen werden. Neun Punkte hat das Team des neuen Trainers Thomas Stamm bisher gesammelt und mit dem 2:0 über Fortuna Düsseldorf zudem für eine der wenigen Pokalüberraschungen der 1. Runde gesorgt. Die Stimmung ist also gut bei den Sachsen, die nach der Länderspielpause nach München ins Grünwalder Stadion reisen, wo der TSV 1860 auf sie wartet.

SV Wehen Wiesbaden: Als Absteiger ist es meist gar nicht so leicht, sich in der neuen Liga auf Anhieb zurecht zu finden. Dem SVWW scheint das aber gelungen zu sein, schließlich sammelte die Mannschaft von Nils Döring bereits stolze acht Punkte. Zwar war der Sieg gegen den FC Energie Cottbus zuletzt etwas schmeichelhaft, danach kräht aber schon in wenigen Wochen kein Hahn mehr. Mit den Hessen, die in den vergangenen Jahren schon häufiger zwischen 2. und 3. Liga pendelten, könnte mal wieder zu rechnen sein.

Arminia Bielefeld: Die Ostwestfalen sind noch ungeschlagen, was sie Isaiah Young und seinem späten Ausgleichstreffer gegen den SV Sandhausen zu verdanken haben. Damit hat die Arminia mit acht Zählern doppelt so viele Punkte gesammelt, wie zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison. Der Pokal-Coup mit dem 2:0-Erfolg gegen Hannover 96 (nächster Gegner: 1. FC Union Berlin) hat zudem für weitere Euphorie auf der Alm gesorgt, es könnte eine gute Spielrunde für Mitch Kniat und sein Team werden.

Zeitweise dicke Luft in Saarbrücken

SV Sandhausen: Erst drei Treffer hat das Team vom Hardtwald erzielt und trotz dieser minimalistischen Torausbeute bereits sieben Punkte gesammelt. Ohne den späten Gegentreffer in Bielefeld hätten es sogar noch mehr sein können. Alles in allem ist man beim SVS aber mit dem Saisonstart zufrieden und blickt positiv auf die kommenden Aufgaben. Die schwere Verletzung von Stammkeeper Nicolai Rehnen traf die Sandhäuser jedoch hart, als Ersatz wurde kurzerhand noch Dennis Gorka von Fortuna Düsseldorf geholt.

SC Verl: "Wir sind ungeschlagen und die Rechnung ist jetzt positiv", jubelte Verls Trainer Alexander Ende am vergangenen Wochenende, nachdem seine Mannschaft mit dem 2:1 bei Hannover 96 II endlich den ersten Saisonsieg eingefahren hatte. Zuvor waren die Ostwestfalen dreimal mit einem Remis vom Platz gegangen und stehen nun mit sechs Punkten auf einem ordentlichen siebten Rang. Nicht unbedingt selbstverständlich für den kleinen Verein, der gegen die Platzierung nach 38 Spieltagen sicherlich nichts einzuwenden hätte.

FC Ingolstadt: Bei den Schanzern darf wohl ohne schlechtes Gewissen von einer Berg- und Talfahrt die Rede sein. Auf einen Sieg folgte bisher immer noch eine Niederlage, weswegen der FCI nach vier Spieltagen folgerichtig sechs Punkte auf dem Konto hat. Wirklich zufrieden ist Cheftrainerin Sabrina Wittmann damit nicht, glaubt aber weiterhin an die Stärke ihrer Mannschaft und reist nach der Länderspielpause mit dieser zum Gastspiel zur zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart.

1. FC Saarbrücken: Nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge (zwei in der Liga, eine im Pokal) schien es gleich zu Saisonbeginn ungemütlich in Saarbrücken zu werden. Gegen Rüdiger Ziel waren "Ziehl raus"-Rufe von der Tribüne zu hören und der Coach der Saarländer kam selbst nicht umhin, von einem "Fehlstart" und einer "schwierigen Situation" zu sprechen. Der Sieg beim SV Waldhof Mannheim vor der Länderspielpause dürfte nun aber erst einmal wieder Ruhe reinbringen, ein gutes Ergebnis gegen die SpVgg Unterhaching an Spieltag fünf aber dennoch eminent wichtig sein.

SpVgg Unterhaching: Auch der Verein aus dem Münchner Landkreis hat nach vier Spieltagen sechs Zähler gesammelt, ist damit aber wesentlich zufriedener als der 1. FC Saarbrücken. Zuletzt siegte das Team von Marc Unterberger mit 2:0 gegen Rot-Weiss Essen, wobei die Spieler dabei – aus nicht-sportlichen Gründen – auf die Unterstützung seiner aktiven Fanszene verzichten musste. Ansonsten steht derzeit Platz zehn zu Buche – eine ordentliche Platzierung für den Verein, der im Sommer Top-Torjäger Patrick Hobsch an die stadtinterne Konkurrenz vom TSV 1860 verlor.

VfL und RWE noch auf Formsuche

Borussia Dortmund II: Nach mehreren namhaften Abgängen im Sommer, unter anderem ging Ole Pohlmann nach Portugal zu Rio Ave, war die Zweitvertretung des BVB vor der Saison nur schwer einzuschätzen. Dafür macht es die Mannschaft von Jan Zimmermann bisher aber ganz gut, sammelte fünf Zähler und musste sich einzig bei Arminia Bielefeld knapp geschlagen geben. Nach dem ersten Spieltag und einem 3:0 gegen Unterhaching grüßte die Mannschaft kurzzeitig sogar mal von der Tabellenspitze und dürfte für viele weiterhin eine Wundertüte bleiben.

VfB Stuttgart II: Nach vier Spieltagen hat die zweite Mannschaft des VfB Stuttgart von allen Aufsteigern die meisten Punkte geholt und findet sich mit deren fünf auf Platz zwölf wieder. Ein respektabler Zwischenstand für ein Team, das in erster Linie für die Ausbildung junger Nachwuchstalente existiert und die Heimspiele in dieser Saison in Großaspach austragen muss. Dort geht es nach der Länderspielpause gegen den FC Ingolstadt weiter.

Alemannia Aachen: Elf Jahre verbrachte der TSV in der Regionalliga West, nun ist "der schlafende Riese" wieder zurück in der 3. Liga. Nach dem Sieg zum Auftakt bei Rot-Weiss Essen sammelte das Team von Heiner Backhaus allerdings nur noch einen weiteren Zähler. Der Euphorie nach dem Aufstieg schadet das so schnell nicht, ein Erfolgserlebnis gegen Viktoria Köln nach der Länderspielpause wäre aus Alemannen-Sicht aber dennoch wünschenswert.

VfL Osnabrück: Der Start in die 3. Liga lief für den Absteiger sehr rumpelig und schwächer als erhofft. Zwar hatten die Niedersachsen im Sommer einen Umbruch zu verzeichnen, mit vier Zählern nach ebenso vielen Spieltagen stehen sie als 13. aber dennoch zu schlecht da. Wobei Uwe Koschinats Mannschaft sogar mit zwei Pleiten begann und die Zähler nun gegen Unterhaching (4:2) und Dortmund II (1:1) holte – somit scheint zumindest die Formkurve ein wenig nach oben zu zeigen.

Rot-Weiss Essen: Nach der tollen vergangenen Saison, in der Rot-Weiss Essen letztlich Siebter wurde und bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielte, ist man an der Hafenstraße wieder so ein wenig auf den Boden der Tatsachen zurückgekehrt. Vier Zähler wurden an den vier Spieltagen bisher gesammelt, von den Chancen her wäre durchaus mehr drin gewesen. Beim 0:2 gegen Unterhaching offenbarte sich eine fehlende "Konsequenz im Spiel" (O-Ton Christoph Dabrowski), wobei Last-Minute Neuzugang Joseph Boyamba hier Abhilfe schaffen soll.

Rostock und Mannheim mit historisch schlechten Starts

Energie Cottbus: Für den bisher wohl emotionalsten Moment in der noch jungen Saison wurde in der Lausitz gesorgt, wo Axel Borgmann gegen Alemannia Aachen erst spät eingewechselt wurde und nach zehnmonatiger Verletzungspause in der achten Minute der Nachspielzeit den ekstatisch umjubelten Siegtreffer zum 2:1 erzielte. Ansonsten tut sich der Aufsteiger in der neuen Liga noch ziemlich schwer, verlor alle seine weiteren Spiele und steht nur Dank des besseren Torverhältnisses noch über dem Strich.

Hannover 96 II: Der Aufsteiger aus Hannover belegt nach vier Spieltagen den ersten Abstiegsplatz, musste sich gegen Aue (1:2) und Verl (ebenfalls 1:2) aber jeweils nur knapp geschlagen geben. Beim einzigen Sieg, ein 1:0 gegen den SV Sandhausen, zeigte man einen couragierten und abgebrühten Auftritt, den Niedersachsen ist also durchaus etwas zuzutrauen. Nach der Länderspielpause geht es mit dem Niedersachsen-Duell beim VfL Osnabrück weiter.

1860 München: Die Erleichterung nach dem 2:1-Erfolg beim FC Ingolstadt war riesengroß beim TSV 1860 München. Schließlich hatten die Löwen damit den negativen Vereinsrekord von vier Pleiten zum Auftakt gerade so noch abgewendet. Die Stimmung an der Grünwalder Straße ist nach diesem Saisonstart aber natürlich getrübt, der Druck, jetzt Siege holen zu müssen, schon früh in der Saison da. Dass der kommende Gegner ausgerechnet die in Form befindliche SG Dynamo Dresden ist, macht die Aufgabe für den TSV nicht gerade einfacher. Durch die Freistellung von Finanz-Geschäftsführer Oliver Mueller ist zudem wieder Unruhe im Umfeld.

Hansa Rostock: Mit nur zwei Punkten aus den ersten vier Spielen hat der F.C. Hansa Rostock den schwächsten Saisonstart seiner Drittliga-Historie hingelegt. Die Konsequenz ist der vorletzte Platz, der den Verein zu einer frühen Analyse seiner sportlichen Situation zwingt. Vorstandschef Jürgen Wehlend gab nun Fehler bei der Kaderplanung zu, dennoch sollte die Kogge zu mehr fähig sein. Nach dem großen Umbruch im Sommer, mit ganzen 16 Neuzugängen – vier von ihnen kamen erst in den letzten sieben Tagen -, sollte der Mannschaft nun noch etwas Zeit gegeben werden. In der Liga kommt es nun zum Kellerduell mit Schlusslicht Waldhof Mannheim.

Waldhof Mannheim: Mit nur einem Zähler aus den ersten vier Spielen hat der SV Waldhof Mannheim seinen schwächsten Saisonstart seit 22 Jahren hingelegt und sich bereits auf die Fehlersuche begeben. "Es funktioniert noch nicht so, wie es sein soll", sagt Trainer Marco Antwerpen und ist gefragt, nun Lösungen zu finden. Sollte es im Kellerduell mit Hansa Rostock einen weiteren Rückschlag geben, dürfte die Stimmung in der Kurpfalz kippen.

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