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FC Schalke 04

·27. April 2025

Nach Gegentor in der Schlussphase: S04-Frauen unterliegen im Revierderby

Artikelbild:Nach Gegentor in der Schlussphase: S04-Frauen unterliegen im Revierderby

Späte Niederlage im Revierderby der Frauen: Team I hat sich Borussia Dortmund am Sonntag (27.04.) vor 10.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion Rote Erde, unter ihnen auch S04-Vorstandsmitglied Christina Rühl Hamers, mit 1:2 geschlagen geben müssen. Der Siegtreffer der Schwarz-Gelben, die ihren Vorsprung an der Tabellenspitze der Westfalenliga auf vier Zähler ausbauen konnten, fiel in der 88. Minute.

Im Duell der besten Abwehr (Schalke) gegen den treffsichersten Angriff (Dortmund) schenkten sich beide Teams nichts und lieferten sich von Beginn an packende Zweikämpfe in einem Kräftemessen auf Augenhöhe. Der erste Abschluss resultierte aus einem ruhenden Ball. Dortmunds Hedda Wahle zirkelte einen Freistoß aus 20 Metern zentraler Position mit links auf das linke untere Eck. S04-Torhüterin Julia Matuszek zeigte sich dabei aber hellwach und lenkte die Kugel noch um den Pfosten (3.). Die erste Schalker Gelegenheit konnte ebenfalls nach einer Standardsituation notiert werden. Nach einer Ecke von rechts war es kurz unübersichtlich vor dem Dortmunder Kasten. Jennifer Moses stieg hoch, am Ende jedoch schnappte sich Torhüterin Sandra Schröer das Spielgerät (15.).


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Auf der anderen Seite wurde es nach 20 Minuten ebenfalls gefährlich nach einem Eckball, der den Gastgeberinnen nach einer Matuszek-Parade nach einem schnell ausgeführten Wahle-Freistoß aus 30 Metern zugesprochen worden war. Dana Marquardts Kopfball nach der Hereingabe von der linken Seite verfehlt das Ziel allerdings hauchdünn. Nahezu im direkten Gegenzug hatte der S04 den Torschrei schon fast auf den Lippen. Jennifer Moses verfehlte eine Salic-Flanke von der linken Seite am Fünfmeterraum jedoch um Haaresbreite. Aus kurzer Distanz wäre Sandra Schröer vermutlich machtlos gewesen.

Nach einer halben Stunde konnte sich Julia Matuszek zwischen den königsblauen Pfosten abermals auszeichnen. Annika Enderle zog nach einer klugen Bewegung im Sechzehner aus 14 Metern ab, blieb gegen die Schalker Torhüterin, die zunächst nach vorne abwehrte, im Nachfassen dann vor der heranstürmenden Dortmunderin aber sicher zupackte, nur zweite Siegerin.

Sandra Schröer musste wenig später hingegen hinter sich greifen. Edina Habibovic hatte erkannt, dass die Dortmunder Keeperin etwas zu weit vor ihrem Kasten stand und zog kurzerhand aus der zweiten Reihe ab – und ihr Abschluss aus mehr als 30 Metern schlug in der 38. Minute zum 1:0 für Königsblau im BVB-Gehäuse ein. Die Schwarz-Gelben antworteten jedoch postwendend. Eine Flanke von links landete am zweiten Pfosten bei Dana Marquardt, die aus kurzer Distanz per Kopf zum 1:1-Pausenstand vollendete (41.).

Die erste Gelegenheit nach dem Seitenwechsel hatte Dilara Deli. Die türkische Nationalspielerin in Diensten des FC Schalke 04 köpfte nach einem Eckball jedoch knapp am Tor vorbei (48.). Nach einer Stunde Spielzeit bugsierte sie zudem einen Versuch nach einem Freistoß aus dem rechten Halbfeld in Bedrängnis neben die linke Torstange, ebenfalls bei Kopf.

Ansonsten blieben Chancen im zweiten Durchgang lange Zeit Mangelware. Nicht zuletzt, weil beide Mannschaften in der Defensive weiterhin energisch zu Werke gingen. Wie etwa in der 57. Minute, als sich Dortmunds Ann-Sophie Vogel in eine vielversprechende Schussposition brachte, Schalkes Nathalie Bollmann den Abschluss mit einer starken Grätsche aber in letzter Sekunde noch verhinderte. Nach 64 Minuten hätte der BVB durch Paula Reimann fast ein Eigentor produziert. Die Dortmunderin war nach einer Bollmann-Flanke von links zum Ball gegangen, dieser landete letztlich aber knapp neben dem Gehäuse.

In der Schlussviertelstunde stellte S04-Trainer Stefan Colmsee taktisch um, musste sein Team doch gewinnen, um die Tabellenspitze zu erobern. Dies bot den Gastgeberinnen im Angriffsspiel – wie etwa in der 77. Minute, als Marah Tayeh sechs Meter vor dem Tor nach einer Böger-Flanke mit der Fußspitze an den Ball kam, die Kugel aber nicht entscheidend Richtung Gehäuse lenken konnte. Sechs Zeigerumdrehungen vor dem Ende musste Julia Matuszek dann wieder eingreifen. Die Schalker Torhüterin tauchte bei einem Fernschuss im richtigen Moment ab und verhinderte das Führungstor der Schwarz-Gelben.

Kurz vor dem Abpfiff konnte der BVB dann aber doch noch jubeln. Denn Annika Enderle traf in der 88. Minute. Die Dortmunderin war nach einem Marquardt-Querpass am linken Fünfereck an den Ball gekommen, hatte sich diesen zurechtgelegt und dann entschlossen in die Maschen gehämmert. Julia Matuszek war dabei ohne Abwehrchance. Das 2:1 war gleichzeitig der Endstand eines packenden Derbys mit einem glücklicheren Ende für Schwarz-Gelb.

Für Team I war es die erste Niederlage im 23. Saisonspiel. Zuvor hatten die Schalker Fußballerinnen 19 Siege gefeiert, hinzu kommen drei Unentschieden. Bei noch drei ausstehenden Begegnungen beträgt der Rückstand auf Borussia Dortmund nun vier Zähler. Die bisherige Bilanz des BVB: 21 Siege, ein Unentschieden und eine Niederlage.

„Es war ein sehr intensives Spiel von beiden Teams. Wir waren gut drin und hatten unsere Möglichkeiten“, resümiert Chef-Trainer Stefan Colmsee. Dass sich dem BVB am Ende im Offensivspiel mehr Platz bot, sei nicht zu verhindern gewesen. „Wir haben immer gesagt: Ungeschlagen bleiben, aber nicht aufsteigen ist keine Option. Dementsprechend haben wir am Ende offensiv gewechselt“, so der Coach. Denn bei einem Remis hätte sich kurz vor Saisonende an der Ausgangslage nichts verändert. Die Entstehung des zweiten Gegentreffers wurmt ihn dennoch. „In der Situation hatten wir keinen Zugriff“, sagt Colmsee. „Aber ich mache meiner Mannschaft keinen Vorwurf. Wir haben einen tollen Fight geliefert und können stolz auf uns sein.“

Beide Teams werden sich schon in Kürze erneut gegenüberstehen, haben doch sowohl Schalke als auch Dortmund unlängst das Ticket für das Westfalenpokal-Finale gelöst. Das Endspiel wird am 1. Juni ausgetragen, die exakte Terminierung ist aber ebenso wie die Festlegung des Spielorts noch nicht erfolgt. Der Sieger qualifiziert sich für die erste Hauptrunde des DFB-Pokals der Frauen in der kommenden Saison.

Zuvor wird aber erst einmal in der Westfalenliga um weitere Punkte gespielt. Die nächste Chance auf drei Zähler für die Knappen bietet sich am Sonntag (04.5.) gegen den SuS Concordia Flaesheim. Die Partie am 121. Geburtstag des FC Schalke 04 wird um 15 Uhr in der Glückauf-Kampfbahn angepfiffen. Die Schwarz-Gelben sind am 24. Spieltag auswärts beim BV Werther gefordert.

Statistik:

Dortmund: Schröer – Böger, Reimann, Wahle, Vogel – Willeke (84. Wicke), Bedarf (46. Tayeh), Grothe, Gomulka, Enderle – Marquardt Schalke: Matuszek – Karadag (84. Büning), Deli, Noffke, Boahen (75. Jürgens) – Bollmann, Merten (46. Barbara), Habibovic (80. Beyer), Salic, Mai (63. Hamdi) – Moses Tore: 0:1 Habibovic (38.), 1:1 Marquardt (41.), 2:1 Enderle (88.) Schiedsrichterin: Werthschulte (Menden) Zuschauer: 10.000 Gelbe Karten: Marquardt – Deli, Noffke

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