liga3-online.de
·18. Mai 2024
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Rot-Weiss Essen hat es verpasst, sich über die Liga für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Dennoch überwog nach dem 3:3 beim VfB Lübeck zum Saisonabschluss ganz klar der Stolz über die tolle Saison – zumal sich RWE in der kommenden Woche noch eine zweite Chance auf die DFB-Pokal-Qualifikation bietet.
Dass Essen in Lübeck kein Sieg gelang – geschenkt. Da Dynamo Dresden das Parallelspiel gegen den MSV Duisburg souverän gewann, hätte RWE den vierten Tabellenplatz ohnehin nicht mehr erreichen können. Dementsprechend wollten die Beteiligten ihre Zeit nicht mit negativen Gedanken verschwenden, sondern den Blick auf das Positive richten. "Wir haben es uns für die nächste Woche aufgehoben", kommentierte Trainer Christoph Dabrowski die Situation am "MagentaSport"-Mikrofon mit einem Zwinkern. Wohlwissend, dass ein Sieg im Finale im Niederrheinpokal gegen Rot-Weiß Oberhausen, das am kommenden Samstag im Stadion an der Hafenstraße ausgetragen wird, ebenfalls für eine Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt.
Ungeachtet dessen, dass Essen in den letzten drei Saisonspielen etwas die Luft ausgegangen ist und damit eine noch bessere Abschlussplatzierung als Rang 7 möglich gewesen wäre, stellte Dabrowski seiner Mannschaft ein sehr gutes Zeugnis aus: "Ich glaube, dass wir ein richtig gutes Ergebnis in Form von 59 Punkten erreicht haben. Es ist herausragend, dass wir zum Saisonende noch die Chance hatten, nach den Sternen zu greifen." Darüber hinaus erfülle es ihn mit Stolz zu sehen, wie sich die einzelnen Spieler und die Mannschaft als Ganzes im Verlauf der Saison entwickelt haben, so Dabrowski.
Ein Beispiel für eine solche Entwicklung ist Leonardo Vonic. Der im Sommer von der Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg an die Hafenstraße gewechselte Stürmer hatte gerade in der Hinrunde noch mit der Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor zu kämpfen. Nun gelang ihm zum Saisonabschluss ein Dreierpack, dank dem er sein Torkonto auf 9 Saisontore aufstocken konnte. "Ich habe das letzte Mal in der U19 gegen Mainz 05 drei Tore gemacht", verriet der Mann des Tages. "Das waren super Vorlagen von meinen Kollegen, da muss ich nur noch meinen Fuß hinhalten", gab sich Vonic sehr bescheiden.
Insbesondere beim zweiten Treffer überzeugte der Deutsch-Kroate mit einer feinen Technik, als er eine halbhohe Flanke gekonnt in den Winkel lenkte. Und auch der dritte Treffer, der den 3:3 Endstand besorgte, war durchaus sehenswert. Vonic‘ Schuss von außerhalb des Strafraums schlug – wenn auch entscheidend abgefälscht – perfekt ins Kreuzeck ein. Es war der krönende Abschluss eines munteren Spektakels, das die beiden Mannschaften ihren Fans zum Saisonabschluss boten.
Entsprechend gelöst war die Stimmung nach dem Abpfiff. Beide Fanlager feierten ihre Schützlinge. Insbesondere die rund 3.000 mitgereisten Essener ließen ihre Mannschaft und ihren Trainer, der letztes Jahr noch in der Kritik gestanden hatte, hochleben. Dabrowski wiederum bedankte sich für den "super Support" und sprach von einem "besonderen Band", das zwischen der Anhängerschaft und dem Team herrsche.
Doch so versöhnlich die Stimmung auch war, ganz den Feierlichkeiten hingeben wollten sich die Rot-Weissen dann doch nicht. Schließlich war da ja noch was: "Wir wollen alle unbedingt in den DFB-Pokal", betonte Vonic. "Wir müssen jetzt noch mal die Sinne schärfen, damit wir nächste Woche noch mal die volle Intensität auf den Platz bringen", schob Dabrowski hinterher. Die volle Intensität für den Landespokalsieg, der eine tolle Saison perfekt abrunden würde.