90PLUS
·7. September 2024
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·7. September 2024
Nach der „Wiederauferstehung“ des italienischen Fußballs stellte Luciano Spalletti eine Sache klar. „Meine Spieler haben bewiesen, dass diese Mannschaft eine Zukunft hat“, sagte der Nationaltrainer der „Squadra Azzurra“ nach dem 3:1 (1:1) gegen Vizeweltmeister Frankreich voller Stolz und Trotz: „Die Jungs haben ein tolles Spiel bestritten. Sie waren riesig.“
Der Auftritt im ersten Spiel nach dem schwer enttäuschenden Achtelfinal-Aus gegen die Schweiz bei der EM diente dem Europameister von 2021 nicht nur als Mutmacher. Er brachte ein Selbstverständnis zurück: Mit uns, den großen Italienern, ist immer zu rechnen. Auch Frankreichs Rekordtor nach 13 Sekunden stoppte Spallettis Team beim Auftakt in die neue Nations-League-Saison nicht.
„Italien ist wieder auferstanden! Die Azzurri siegen mit drei spektakulären Toren. Die Franzosen, die nach dem 1:0-Tor fest an den Sieg geglaubt hatten, sind in Paris gedemütigt worden. In Paris spielte das schönste Italien seit den Zeiten von Trainer Roberto Mancini“, kommentierte die Gazzetta dello Sport euphorisch. Tuttosport schrieb gar von einem „Meisterwerk“.
Eines, das freilich nicht überbewertet werden sollte. Italiens wankelmütige EM-Leistungen in Deutschland sind erst zweieinhalb Monate her, die zwei verpassten WM-Endrunden 2018 in Russland und 2022 in Katar längst nicht vergessen. Doch nicht nur der Sieg gegen Kylian Mbappe und Co., auch die Rückkehr von Sandro Tonali schenkt der stolzen Fußball-Nation Hoffnung auf eine nachhaltige Entwicklung, eine erfolgreiche Zukunft.
„Sandro hat ein großartiges Spiel gemacht“, lobte Spalletti bei Rai Sport und ergänzte: „Wir haben einen fantastischen Spieler wiederentdeckt.“ Nach seiner abgesessenen Sperre im Zuge des Wettskandals kehrte der Mittelfeldregisseur sofort in die Startelf zurück – 363 Tage nach seinem bislang letzten Länderspiel zeigte er eine gute Leistung, bereitete den sehenswerten Ausgleich von Federico Dimarco traumhaft per Hacke vor (30.).
„Fixstern“ Tonali („Il Messaggero“) steht sinnbildlich für den Neuanfang, den Spalletti auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2026 in Mexiko, Kanada und den USA ausgerufen hat. Gegen Frankreich standen nur drei Spieler in der Startelf, die beim Achtelfinal-Aus vor zehn Wochen in Berlin begonnen hatten. Gegen Israel soll am Montag in Budapest nun der Aufwärtstrend bestätigt werden. (SID)
(Photo by Claudio Villa/Getty Images)