LIGABlatt
·27. Januar 2021
LIGABlatt
·27. Januar 2021
Der heutige Süper Kupa erinnert die beiden teilnehmenden Mannschaften vor allem an bessere Zeiten. Während der Gewinn zumindest einen Prestigeerfolg bedeuten würde, liegt der Fokus vor allem auf der Liga.
Wenn der amtierende Meister Başakşehir in einem Finale auf den amtierenden Pokalsieger Trabzonspor trifft, klingt das zwar in der Theorie nach einem Spitzenspiel, die Realität sieht allerdings anders aus. Trabzonspor hat sich unter Abdullah Avcı zwar im Großen und Ganzen wieder gefangen, von den teils atemberaubenden Offensivspektakeln der letzten Saison ist allerdings nur noch wenig übrig. Avcıs Elf agiert auf Sparflamme und hamstert ihre Punkte über knappe Siege. Das ist natürlich völlig legitim und brachte das Team mittlerweile auf den sechsten Rang, für die Fans ist die fußballerische Magerkost allerdings manchmal nur schwer zu ertragen.
Von solchen Problemen können die Anhänger von Avcıs Ex-Verein nur träumen. Auch Başakşehir erlebt bisher eine Saison zum Vergessen. Einziger Unterschied: Das Team von Okan Buruk befindet sich noch mitten drin im Abwärtstrend. Eine große Verletztenmisere, ein paar merkliche Leistungsdellen, die zwischenzeitliche Dreifachbelastung mit Champions League und Pokal sowie einige sehr unglückliche Spielverläufe machen den Istanbulern schwer zu schaffen. Platz 15 und nur zwei Punkt aus den letzten drei Spielen gegen Teams aus der selben Tabellenregion lassen den Blick aktuell eher nach unten gehen. Başakşehir befindet sich auf einem Schlingerkurs und wird mit dem Meisterrennen in dieser Saison überhaupt nichts zu tun haben. Da in der Champions League bereits Schluss ist und im Pokal mit Stadtnachbar Fenerbahçe ein starker Gegner wartet, könnte der Supercup die beste Chance auf einen Titel in dieser Spielzeit sein.
Verletztenmisere bei Başakşehir – Ömür-Ausfall schwächt Trabzon
Wäre da nicht das angesprochene Verletzungspech. Neben den langzeitverletzten Boli Bolingoli Mbombo und Júnior Caiçara fällt mit Rafael auch der zweite nominelle Rechtsverteidiger aus. Fast noch schlimmer ist dazu die Situation in der Offensive: Edin Višća wird hier ebenso fehlen wie İrfan Can Kahveci und Nacer Chadli. Buruk wird also eine absolute Notelf aufbieten müssen. Beim Gegner sieht es zwar personell etwas besser aus, die schwere Verletzung von Abdülkadir Ömür schwächt den Club von der Schwarzmeerküste allerdings trotzdem immens. Als neutraler Zuschauer kann man nur hoffen, dass diese Situation beide Trainer mit offenem Visier spielen lässt. Eine Niederlage im Supercup wäre zwar schmerzhaft, die Liga ist allerdings um einiges wichtiger.