liga3-online.de
·8. März 2023
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Ernst Middendorp soll den SV Meppen vor dem Abstieg retten. Dass der 64-Jährige der neue Trainer der Emsländer wird, ist durchaus eine Überraschung – und hat bei den Fans des SVM für gemischte Reaktionen gesorgt.
Am Mittwochvormittag wird Middendorp aus Südafrika in Deutschland erwartet und soll bereits am Nachmittag erstmals auf dem Trainingsplatz stehen. In Freren, 35 Kilometer südlich von Meppen, geboren, kehrt der 64-Jährige damit in die Heimat zurück. "Ein Emsländer fürs Emsland! Ich finde es gut", kommentierte ein Anhänger unter dem Facebook-Post des SV Meppen zur Verpflichtung von Middendorp. In einem anderen Kommentar heißt es: "Ein echter Trainer Coup – vielleicht schafft er das Wunder Nichtabstieg." Vier Punkte liegt der SVM derzeit hinter dem rettenden Ufer – und hat damit trotz der Horrorbilanz von erst drei Siegen in dieser Saison noch Chancen auf den Klassenerhalt.
Auch von einer "positiven Überraschung" ist in den Reaktionen zu lesen. In der Tat hatte Middendorp wohl niemand auf dem Zettel, lag sein Lebensmittelpunkt in den letzten Jahren doch in Südafrika. Erst im Dezember hatte er dort den Swallows FC in Johannesburg übernommen und einen Vertrag bis 2026 unterschrieben, diesen nun aber aufgelöst. Ob er den SVM retten kann? "Ich bin skeptisch", schrieb ein Fan, merkte aber an: "Viel schlechter kann es eh nicht mehr werden." Schließlich sind die Meppener bereits am Tabellenende angekommen. "Und wer weiß? Wunder gibt es im Fußball immer wieder."
Neben positiven Reaktionen gibt es aber auch einige negative. "Der ist Lichtjahre aus dem deutschen Profifußball raus. Damit ist der Abstieg besiegelt", schrieb ein Fan. Was sagen die Fakten? Letztmalig in Deutschland tätig war Middendorp zwischen April und Mai 2009, als er bei Rot-Weiss Essen für sechs Spiele in der Regionalliga auf der Bank saß. Das ist 14 Jahre her. Im Profifußball fungierte der 64-Jährige zuletzt von März bis Dezember 2007 als Chefcoach – für Arminia Bielefeld in der 2. Bundesliga. Es war seine dritte Amtszeit bei den Ostwestfalen. Dass Middendorp nun nach Deutschland zurückkehrt, halten viele für einen "Freundschaftsdienst für die alte Heimat". Ob das tatsächlich so ist, oder warum Middendorp seinen bis 2026 laufenden Vertrag in Südafrika aufgelöst hat, um erstmal für knapp vier Monate beim SVM zu unterschreiben, wird er sicherlich noch beantworten.
"Ich fasse es nicht. Will gar nicht wissen, was passiert, wenn das schiefgeht", schreibt ein anderer Fan. In einer weiteren Reaktion heißt es: "Sorry, aber für mich sieht das tatsächlich ein wenig nach Resignation aus." An Erfahrung mangelt es Middendorp allerdings nicht. Die Meppener, für die er bislang noch nicht tätig war, sind seine 25. Trainerstation, zudem stehen 93 Erst- und 70 Zweitliga-Spiele in seiner Vita. Hinzukommen 317 Partien in der 1. Liga Südafrikas. Ein Abstieg mit dem SV Meppen soll hingegen nicht hinzukommen. 13 Spiele bleiben, um das zu verhindern.