90PLUS
·30. Dezember 2024
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·30. Dezember 2024
Jedes Jahr gibt es in der Welt des Fußballs junge Spieler, die ganz besonders auf sich aufmerksam machen. Hoffnungsvolle Talente, Shootingstars quasi, die es schaffen, auf einmal einen großen Schritt nach vorne zu machen, sich zum Stammspieler hochzuarbeiten und durch einen Wechsel zu einem größeren Klub stärker in den Fokus geraten.
Spieler wie Aleksandar Pavlovic oder Antonio Nusa haben sich 2024 zum Beispiel besonders gesteigert und ihren Status deutlich verändert. Doch wer könnte das 2025 schaffen? Wir haben uns fünf Spieler etwas genauer angesehen, die im kommenden Jahr eine große Rolle spielen können, sofern alle Umstände passen.
Vitor Reis ist ein in Europa noch weitgehend unbeschriebenes Blatt. Der 18-jährige Verteidiger spielt aktuell für Palmeiras in Sao Paulo, steht dort noch bis Dezember 2028 unter Vertrag. Erst in diesem Sommer verlängerte der spielstarke Abwehrmann, der aus der eigenen Jugend stammt. Für Brasilien war er unter anderem schon in der U17-Nationalmannschaft im Einsatz, bei Palmeiras spielt er mittlerweile eine gute Rolle.
(Photo by Miguel Schincariol/Getty Images)
Und das wissen auch Klubs in Europa. So gibt es einige Teams, die schon mit ihm in Verbindung gebracht wurden. Dazu gehört Arsenal, das aufgrund der eigenen Ausrichtung stets technisch versierte Spieler für die Abwehr sucht, die im Idealfall neben dem Zentrum auch noch außen spielen können. Inter soll ebenso interessiert sein, Chelsea hat ihn gescoutet.
Es ist gut möglich, dass er im Sommer 2025 nach Europa wechselt und Palmeiras eine ordentliche Summe auf das Konto spült. Mit seinem Skillset und seinem Vertrauen in die eigene Qualität kann er eine gute Rolle spielen, selbst wenn er den großen Schritt zu einem Topteam macht.
Sverre Nypan hat das Potenzial, das nächste „große Ding“ aus Norwegen zu werden. Martin Ödegaard oder Erling Haaland haben in den letzten Jahren den internationalen Durchbruch geschafft, der junge Mittelfeldspieler will nun folgen. Aktuell spielt er noch in Trondheim bei Rosenborg, doch viele Experten schätzen ihn als derart talentiert ein, dass ein Wechsel in eine große Liga nur noch eine Frage der Zeit ist.
Der 1,82m große Spieler bringt alles mit, was ein Mittelfeldakteur benötigt. Er ist laufstark, schon jetzt robust, hat ein sehr gutes taktisches Verständnis, saugt neue Informationen auf und kann als Box-to-Box-Spieler viele Akzente im Spiel nach vorne setzen. Acht Tore und sieben Vorlagen in 28 Spielen in den Eliteserien sind kein Zufall, der Norweger ist ein Naturtalent, dem die Türen offen stehen.
Wohin es ihn zieht, ist nicht klar. Fest steht nur, dass Rosenborg mit dem bis zum 31.12.2026 unter Vertrag stehenden Spieler, der auch noch beidfüßig gut ist, ordentlich Kasse machen will. Ein hoher zweistelliger Millionenbetrag soll es schon sein, schließlich bezahlt man ja auch für Potenzial mit.
Ethan Nwaneri ist der nächste Spieler, der es aus der Akademie des FC Arsenal an die Spitze schaffen kann. Der junge Engländer, in London geboren, ist schon mit 17 Jahren immer wieder Bestandteil des Kaders der Gunners. In der laufenden Saison schoss er schon vier Tore – in nur 354 Minuten, in denen er auf dem Platz stand. Er ist technisch versiert, eine Art Instinktfußballer, wie sie England in den letzten Jahren immer mal wieder hervorgebracht hat.
Was ihn auszeichnet? Sein absolut großes, aber nicht zu großes Selbstvertrauen. Nwaneri weiß einfach selbst, wie gut er ist. Deswegen nimmt er sich die Bälle, wenn er spielt. Er versucht immer etwas, liefert nicht auf Sicherheit bedacht bei einem der großen Namen ab. Arsenal sieht ihn als einen Bestandteil für die Zukunft und will ihn Schritt für Schritt aufbauen. Dass 2025 ein größerer Step hinzukommt, wird immer wahrscheinlicher.
Auch aufgrund der längeren Verletzung von Bukayo Saka, wodurch es in der Arsenal-Offensive etwas dünner wird. Nwaneri könnte durch mehr Einsatzzeiten davon profitieren. Und wenn er seine bisherigen Leistungen bestätigen und in einer jungen Mannschaft wachsen kann, dann dürfte seine Bedeutung für den Arsenal-Kader deutlich steigen.
Claudio Echeverri ist ein Name, den viele Fußballfans schon einmal gehört haben. Er spielte jüngst eine herausragende U17-WM und wechselte im Anschluss zu Manchester City. Von dort aus wurde er allerdings wieder zu River Plate nach Argentinien ausgeliehen. City sicherte sich die Dienste des jetzt 18-Jährigen schon im Januar, in diesem Winter soll dann nach abgelaufener Leihe der Schritt nach England erfolgen. In den heimischen Wettbewerben kam er zuletzt auf zehn Torbeteiligungen in 2300 Spielminuten, hat sich also auf Profiniveau durchaus schon einen Namen gemacht.
(Photo by Rodrigo Valle/Getty Images)
Seine Stärke ist seine Flexibilität. Zwar ist er im Offensivbereich vor allem auf der 10 sehr stark, weil er dort seine Technik und sein Dribbling ideal in Szene setzen kann, allerdings kann er auch über den Flügel kommen. Hier agiert er nicht als klassischer Tempodribbler, sondern eher als spielmachendes Element. Und zwar als eines, das auch gerne mal in der Mitte auftaucht und den Abschluss sucht. Es gibt zwar auch Skeptiker, die der Meinung sind, dass der City-Schritt zu früh kommt, aber gerade in der aktuellen Situation mit der länger anhaltenden Krise kann ein wenig frischer Wind den Skyblues nicht schaden.
Fragt man nach der ersten Assoziation rund um Sporting aus Portugal und einen Stürmer, dann fällt natürlich sofort der Name Viktor Gyökeres. Der Schwede trifft wie er will und ist in ganz Europa ein Thema, viele Klubs haben ihn auf der Liste. Doch Sporting hat nicht nur einen guten Stürmer, sondern gleich noch ein weiteres Talent in den eigenen Reihen, das 2025 für sich nutzen will. Dabei handelt es sich um den Dänen Conrad Harder. Der 19-Jährige mit seiner 1,85m-Körpergröße will auf den Spuren von Gyökeres in den Fokus gelangen.
Dabei könnte Harder davon profitieren, dass der Schwede im Sommer den Verein verlässt – spätestens. Großklubs wie Manchester United, Chelsea oder PSG haben den Sturmtank von Sporting, der auch fußballerisch so gut ist, schon jetzt im Visier. Und wenn der Platz auf der 9 frei wird, steht Harder schon in den Startlöchern. Denn er macht schon jetzt viele Dinge instinktiv richtig und hat einen Stürmer, von dem er sich vieles abschauen kann, gleich in der eigenen Mannschaft.
Und der Stürmer trifft auch jetzt schon! Seit seinem Wechsel zu Sporting waren es sieben Tore und zwei Vorlagen in 20 Einsätzen, neun Torbeteiligungen in gut 700 Spielminuten. Da kann man sich gut vorstellen, welches Potenzial in ihm schlummert, wenn er mal regelmäßig zum Einsatz kommt. Geduld ist nun die wichtigste Tugend, der Gyökeres-Nachfolger hat schließlich noch ein wenig Zeit, um weiter in diese Rolle hineinzuwachsen.
(Photo by Hernan Cortez/Getty Images)