90PLUS
·26. Dezember 2020
90PLUS
·26. Dezember 2020
Leicester gegen Manchester United hieß der Anschmecker zum Boxing Day 2020. Zweiter gegen Dritter. Der Sieger dieser Partie würde zumindest kurzfristig an Tabellenführer Liverpool dranbleiben.
Die Partie im leeren King Power Stadium brauchte keine zwei Minuten, um auf Temperatur zu kommen. Bruno Fernandes (26) hob den Ball vom linken Flügel perfekt an den zweiten Pfosten, genau auf den Kopf von Marcus Rashford (23). Für dessen Abschluss stellte sich das Tor allerdings als zu niedrig heraus.
Das Spiel war noch keine zehn Minuten alt, da bot sich auch den Gastgebern die erste hochkarätige Gelegenheit. David De Gea (30) gönnte sich einen sehr weihnachtlich-romantischen Moment und ließ einen Ball genau in die Füße von Marc Albrighton (31) verspringen. Teamkollege Fred (27) rettete gerade noch vor dem einschussbereiten James Maddison (24).
Damit aber war klar, dass diese Partie nach menschlichem Ermessen nicht 0:0 enden würde. Die offizielle Bestätigung dafür gab es in Minute 23. Daniel James (23) steckte die Kugel umringt von einem blauen Pulk rechts im Strafraum, halb gewollt, halb auf Verdacht durch. Bruno Fernandes hielt noch entscheidend die Gabel in diesen Pass und so stand Marcus Rashford plötzlich allein vor Kasper Schmeichel (34) – und schob flach ein. Das sechste Saisontor für Uniteds Nummer zehn.
Dieser Treffer schien seine Wirkung durchaus nicht verfehlt zu haben. Leicester City brauchte ein paar Minuten, um sich zu erholen – und zwar genau deren acht. Bruno Fernandes versuchte sich vor dem eigenen Strafraum erfolglos an einem Beinschuss gegen Wilfried Ndidi (24). Der blockte die Kugel stattdessen zu James Maddison. Am linken Strafraumrand sah er Harvey Barnes (23). Der machte kurzen Prozess und stellte mit einem satten Schuss ins kurze Eck auf 1:1.
Zwar bot sich Bruno Fernandes kurz vor der Pause per Kopf noch eine ordentliche Gelegenheit. Doch es blieb beim leistungsgerechten Remis.
Die zweite Halbzeit begann eher diskret. Die Roten vergaben eine aussichtsreiche Kontergelegenheit durch Daniel James, die Blauen in Person von James Maddison einen Freistoß aus guter Position. Doch das Pendel schlug mit zunehmender Spielzeit eher in Richtung United aus. Nach einer Stunde war Marcus Rashford frei in Richtung Kasper Schmeichel durch, doch scheiterte an selbigem. Nur eine Minute später war die Hintermannschaft der Foxes gedanklich erneut noch unterm Weihnachtsbaum. So war es diesmal Anthony Martial (25) der durchlief und traf. Doch das Tor hielt der Überprüfung aus Stockley Park aufgrund einer Abseitsposition nicht stand.
Leicester City zeigte gute Ansätze, ließ im letzten Drittel aber zu häufig die nötige Präzision vermissen. So kamen sie nach der Pause kaum zu aussichtsreichen Abschlüssen. So passierte das in solchen Situationen Unvermeidliche. Minute 79, der eingewechselte Edinson Cavani (33) steckte auf Bruno Fernandes durch. Der Portugiese tauchte halbrechts im Strafraum ebenfalls frei vor Schmeichel auf, der dritte Strike war schließlich der entscheidende – 1:2. Schon unter der Woche, beim Ligapokalspiel im Goodison Park (2:0) brachte Cavani Manchester United spät auf die Siegerstraße. Diesmal beteiligte er sich mit einem Assist.
Doch die Mannschaft von Brendan Rodgers (47) bewies, warum sie oben mitspielt. Nämlich weil sie über eine nicht zu unterschätzende Menge an individueller Qualität verfügt – und einen Jamie Vardy (33) hat, der weiß, wie man die betuchte Gesellschaft der Premier League ärgert. Bedient vom eingewechselten Ayoze Perez (27) schlich er sich in den Rückraum. Sein Abschluss wurde noch entscheidend von Axel Tuanzebe (23) abgefälscht und hoppelte an David De Gea vorbei ins Tor – und so resettete das Spiel fünf Minuten vor Schluss erneut – und auch final. Jamie Vardys 40. Tor gegen eine Top-Six-Mannschaft rettete Leicester schließlich einen Punkt zum Auftakt des Boxing Days 2020. Tabellarisch bleibt somit alles beim Alten: Liverpool führt vor Leicester. Allerdings kann United sogar noch bis auf Rang sieben zurückfallen, sollten Everton, Chelsea, Tottenham und Southampton ihre Spiele gewinnen.
(Photo by Michael Regan/Getty Images)
Victor Catalina