Datendribbling
·31. Mai 2024
Datendribbling
·31. Mai 2024
Ein Mensch vergisst jeden Tag hunderte von Dingen. Meistens ist das nicht so wild, da uns lediglich Unwichtiges entfällt wie Einkäufe, unerledigte Hausaufgaben oder vom Sport abzuholende Kinder. Doch manchmal kommt es auch deutlich schlimmer und zack, hat man vergessen, dass Aílton mal beim MSV Duisburg war.
Dabei sind genau solche seinerzeit sportlich vielleicht nicht ganz so bedeutenden Transfers, bei denen vor allem im Nachhinein Klub- und Spielername überhaupt nicht zueinander passen, doch das Salz in der Suppe. Hier wollen wir deshalb gegen das Vergessen kämpfen und dich regelmäßig an Bundesliga-Transfers erinnern, die wirklich mal passiert sind.
Als Shkodran Mustafi sein erstes Bundesliga-Spiel bestritt, war er bereits 28 Jahre alt und seit vier Jahren Weltmeister. Zur Rückrunde der Saison 2020/21 war Mustafi, der die Anfangsjahre seiner Karriere in England, Italien und Spanien verbracht hatte, vom FC Schalke 04 verpflichtet wurden. Der Innenverteidiger sollte dabei helfen, die Schalker vorm Abstieg in die zweite Liga zu bewahren.
Foto: Ina Fassbender/POOL/AFP via Getty Images
Wie wir heute wissen, ging die Mission gründlich schief. Weder unter Trainer Christian Gross (immerhin gab der Mustafi keinen Fantasienamen) noch unter Dimitrios Grammozis gelang die Wende zum Guten. Mustafi lief 13 Mal für die Schalker auf, in der sang- und klanglos abgestiegenen Mannschaft fiel er weder besonders positiv noch negativ auf. Nach einem halben Jahr war Mustafis kurzes Bundesliga-Intermezzo schon wieder beendet.
Wann war das? Rückrunde der Saison 2020/21
Von wo kam er? FC Arsenal
Transfersumme? ablösefrei
Bilanz? 13 Bundesliga-Spiele, 1 Tor
Was kam danach? Mustafi ging zurück nach Spanien und lief in den folgenden zwei Jahren für UD Levante auf. Nach der Saison 2022/23 lief sein Vertrag aus, seitdem ist der heute 32-Jährige vereinslos.
Mittelfeldlegende des Jahrhunderts: Mit diesem Titel ehrten die Fans des 1. FC Nürnberg ihren langjährigen Mittelfeldspieler Marek Mintal. Der Slowake wurde in seinen acht Jahren bei den Franken zur Club-Legende. „Das Phantom“, wie Mintal genannt wurde, war Torschützenkönig in der ersten und zweiten Bundesliga. Beim DFB-Pokalsieg 2007 gehörte er zu den Finaltorschützen. Vereinstreue und Bodenständigkeit katapultierten seine Popularitätswerte beim FCN-Publikum im Laufe der Jahre in ungeahnte Höhen. Da nahm ihm auch keiner krumm, dass er zum Karriereende noch einmal ein anderes Trikot überstreifte.
Foto: Matthias Kern/Bongarts/Getty Images
In der Saison 2011/12 ließ Mintal das Frankenland hinter sich und stach mit der Kogge in See: Sein letztes Profi-Jahr bestritt der torgefährliche Mittelfeldmann beim FC Hansa Rostock. Großer Erfolg war ihm dort jedoch nicht vergönnt: Mintal und Hansa stiegen aus der zweiten Liga ab, woraufhin der Slowake seine Koffer wieder packte, nach Nürnberg zurückzog und den Beginn seiner Trainerlaufbahn anpeilte.
Wann war das? Saison 2011/12
Von wo kam er? 1. FC Nürnberg
Transfersumme? ablösefrei
Bilanz? 6 Tore in 24 Zweitligaspielen
Was kam danach? Mintal spielte noch ein Jahr in der 2. Mannschaft des FCN, anschließend war er beim Club Co-Trainer und coachte verschiedene Jugendmannschaften. In der abgelaufenen Saison war Mintal bis März Trainer der SpVgg Bayreuth in der Regionalliga.
In seinen jungen Jahren galt Serdar Tasci als eines der großen deutschen Defensivtalente, dem eine langjährige Karriere in der Bundesliga oder einer der Top-Ligen im Ausland und sicher auch in der Nationalmannschaft bevorstehen würde. Und es ging gut los: In seiner ersten Bundesligasaison war er wesentlicher Bestandteil der Meistermannschaft des VfB Stuttgart, er erteilte dem türkischen Nationalteam eine Absage und lief im August 2008 erstmals für das DFB-Team auf. Später jedoch stagnierten seine Leistungen. Tasci war gerade mal 23 Jahre alt, als er letztmals für die deutsche Nationalmannschaft spielte.
Foto: Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images
Im Sommer 2013 wechselte Tasci nach Russland zu Spartak Moskau und verschwand damit weitestgehend aus dem Blickfeld der deutschen Fußball-Öffentlichkeit. Bis er auf einmal wieder auftauchte. Im Februar 2016 vermeldete der FC Bayern München die leihweise Verpflichtung Tascis – eine Reaktion darauf, dass mit Medhi Benatia, Jerome Boateng und Javi Martinez drei Verteidiger verletzungsbedingt ausfielen. Trainer Pep Guardiola setzte seinen Notnagel Tasci jedoch nur sporadisch ein. Ein halbes Jahr später ging Tasci zurück nach Russland – und verschwand ein weiteres Mal aus dem Wahrnehmungskosmos vieler deutscher Fußballfans.
Wann war das? Rückrunde der Saison 2015/16
Von wo kam er? Spartak Moskau
Transfersumme? 2,5 Mio. Euro Leihgebühr
Bilanz? 3 Bundesliga-Einsätze
Was kam danach? In der Folgesaison war Tasci Stammspieler in der Meistermannschaft von Spartak Moskau. Zur Rückrunde der Saison 2018/19 wechselte er zu Istanbul Basaksehir und blieb dort ein halbes Jahr. Danach beendete er seine Karriere.
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